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Test : Sony Burano: Hands-On und erste Aufnahmen mit dem neuen CineAlta Boliden – RAW,AF, IBIS, Vario-ND

von Di, 12.September 2023 | 3 Seiten (Artikel auf einer Seite)


Erste 16 Bit RAW Aufnahmen mit der Burano
Hauttöne und AF
Handling
Fazit



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Wir hatten Gelegenheit zu einem ersten Hands-On mit der neuen Sony CineAlta Kamera in den Londoner Pinewood-Studios und haben gleich auch die Gelegenheit für erste 6K 50p RAW Aufnahmen genutzt. Die neue Sony Burano vereint erstmalig Autofokus, Sensorstabilisierung und einen elektronischen Vario-ND in einer High-End Cine-Kamera und dürfte die Herzen von Dok-, Wildlife-, und FX9-Filmern auf der Suche nach dem nächsten Kamera-Upgrade höher schlagen lassen. Hier unsere ersten Eindrücke von Sonys neuer Compressed RAW-fähigen Kamera.



Erste 16 Bit RAW Aufnahmen mit der Burano



Vorab hier erstmal ein Paar kurze Aufnahmen, die wie mit der neuen Sony Burano in den legendären Pinewood-Studios in London machen konnten.

Wir waren im Schulterbetrieb mit der Sony Schulterplatte, dem neuen Handle, einem V-Mount Akku und dem Sony FE 50 mm F1.4 GM @ f1.4 unterwegs. Man spürt sofort, dass die Burano deutlich leichter als die Sony Venice 2 baut. Tatsächlich liegt die Sony Burano (Body only) unterhalb von 3kg und damit im ARRI Alexa Mini LF „Territory“. Zum Vergleich: Die Sony Venice 2 liegt je nach Sensormodul bei 4,2-4,3 kg.

Auf den ersten Blick sieht die neue Sony Burano wie die kleine Schwester der Sony Venice aus und tatsächlich haben beide Kameras einiges gemein: Ein robustes Gehäuse aus Magnesiumlegierung, eine gekapselte Elektronik, PL und E-Mount umbaubare Mountfassung und quasi das gleiche, gut zu bedienende Menüsystem. Das war es dann aber auch schon fast - denn die Burano trumpft mit einer ganzen Reihe ziemlich spektakulärer Neurungen auf.

Sony Burano


Hierzu zählt der aus den Sony Alpha Kameras bekannte, hochwertige Hybrid-Phasen-AF, die integrierte Sensorstabilisierung, der aus der FX6 und FX9 bekannte elektronische Vario-ND, duale CFExpress Typ B Cardslots, ein der FX9 ähnlicher Handle für den Schulterbetrieb und neben X-OCN auch ein neuer 8K fähiger XAVC Codec mit Namen XAVC H.



Hauttöne und AF



Unseren kleinen Testclip haben wir mit eingeschalteter Sensorstabilisierung mit 16 Bit X-OCN RAW und aktiviertem Face-Tracking (bis auf manuellen Fokus beim Spieltisch-shot) aufgenommen.

Was uns gleich auffällt ist, wie gut der Autofokus auf dem Gesicht des Models bleibt, selbst wenn sich im Vordergrund Hindernisse kurzzeitig in das Bild schieben.

Die Sony Burano hat die sehr gute Colorscience der Sony Venice/Venice 2 geerbt – entsprechend hochwertig agiert die Hauttonwiedergabe. Wir haben das Sony Burano RAW Material mit eigerade mal zwei Nodes sehr schnell in DaVinci Resolve manuell farbkorrigiert und die Ergebnisse sind hervorragend. Die Burano agiert zumindest bei diesem kurzen Hands-On in Sachen unkomplizierter Hauttonwiedergabe auf dem gleichen, hohen Niveau wie die vor kurzem von uns ebenfalls getestete ARRI Alexa 35.

Bereits mit der offiziellen Sony S-Log3-S-Gamut3.Cine_To_s709_V200 LUT erhält man sehr gute Hauttöne mit hohem aber nicht übertriebenem Kontrastumfang. Wir haben bei der Belichtung via Waveform-Monitor (leider kein False Color an Bord) darauf geachtet, die Highlights im Bild (weiße Hemden im direkten Sonnenlicht von der Seite) nicht zu clippen. Entsprechend gut funktioniert bereits die Standard-LUT.

Das sich das Sony RAW-Material jedoch auch traumhaft einfach komplett manuell farbkorrigieren lässt, haben wir auf manuelle Farbkorrektur für ein ausgewogenes Bild zwischen Hauttönen und Highlights gesetzt. Wir sind hier schon weitere Tests unter weniger kontrollierten Licht-Bedingungen sehr gespannt.



Handling



Das Handling der Sony auf der Schulter – gerade auch im Solo-Betrieb ist insgesamt hervorragend. Dazu trägt nicht unwesentlich der FX9-ähnliche Handle bei, mit dem sich diverse Aufnahme-Einstellungen, inklusive AF-Tracking kontrollieren lassen.

Und dankenswerter Weise hat Sony im Handle eine Schnell-Release Funktion eingebaut, so dass beim Absetzen der Kamera der Handle nicht erst an der ARRI-Rosette lose geschraubt werden muss – ein kleines (aber zumindest für uns) ziemlich entscheidendes Feature.

Hier auch unser Videointerview mit Sebastian Leske von Sony, der unsere Fragen zu den neuen Funktionen der Burano ausführlich in den Pinewood Studios London beantwortet:



Zum guten Handling der Sony Burano gehören auch der neue Sucher und das Touchdisplay. Hierbei sind unterschiedliche Setup-Optionen – je nach Präferenz möglich. Will man sucherbasiert von der Schulter arbeiten, montiert man das Touchdisplay nach links zeigend.

Durch die Spiegelumlenkung im Sucher erhält man so das gewünschte Sucherbild ergonomisch und optisch korrekt dargestellt. Will man das Touchdisplay hingegen ohne Suchereinheit verwenden, lässt es sich auch zum DOP weisend montieren. Hier hat man jetzt auch vollen Zugriff auf die Touchfunktionen – ein Setup dass wir vor allem bei niedrigeren Shots empfehlen.

Gut gefallen hat uns auch die Aufhängung des Spiegelsuchers, die viel robuster (wie auch der Sucher selbst) mit einer Schiene ausgeführt ist, als bei der diesbezüglich vielgescholtenen FX9.

Und noch eine kleine Randnotiz. Mit ca 50 Watt Stromaufnahme benötigt die Sony Burano spürbar weniger Strom als die Venice 2. Wer mit seinen Akkus haushalten muss, dürfte darüber hinaus auch von der bemerkenswert schnellen Bootzeit profitieren (und ja, ein PreRec lässt sich auch einstellen – soweit wir uns korrekt erinnern 3 Sekunden).



Fazit



Mit der Burano stößt Sony die Tür zu einer neuen Klasse von Cine-Kameras ziemlich weit auf. Erstmalig finden sich Sensorstabilisierung, Autofokus und elektronische Vario-ND in einer High-End Kamera verbaut. Zuvor hiess es entweder Elektronischer Vario-ND oder Sensorstabilisierung.

Zusammen mit dem internen 16 Bit RAW (X-OCN LT) und XAVC H Recording, der für Solo-Operator ausgelegten Ergonomie, dem robusten Suchersystem, dem sehr guten Fokustracking und einem vergleichsweise moderatem Stromverbrauch dürfte Sony hier eine Traumkamera für Single User Operator bzw. zweier-Teams produziert haben.

Die neue Sony Burano hat für uns auf jeden Fall das Zeug, die neue Referenz im Solo-Operator Dokumentarfilmbereich zu werden – spannende Zeiten.


  

[77 Leserkommentare] [Kommentar schreiben]   Letzte Kommentare:
klusterdegenerierung    08:02 am 15.9.2023
Boris, ich mache mir langsam echt Sorgen! Alle sprechen vom Verleih also Verleihgebühr und Du von Tagessatz! Was hat ein Drehtag mit dem Rentpreis zu tun, Du kannst sie auch in...weiterlesen
Frank Glencairn    07:49 am 15.9.2023
Was hat die Kameramiete mit dem Tagessatz zu tun? Das sind doch zwei völlig verschiedene Sachen. Ich weiß ja nicht wie ihr so rechnet, aber normal ist man im Verleih zwischen...weiterlesen
Darth Schneider    18:24 am 14.9.2023
@Kluster Wie kommst du auf die Zahl 1000 ? Tagesansatz ? Erhöhe ihn auf 1500, du als gelernter Fotograf noch mit so langjähriger Erfahrung als Filmer…;)) Ausserdem 7,8x muss...weiterlesen
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update am 28.September 2023 - 16:09
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