Test Panasonic AU-EVA1 - Bildqualität und Sensorverhalten

Panasonic AU-EVA1 - Bildqualität und Sensorverhalten

Wir haben bereits eine Einschätzung zur Bildqualität der Panasonic AU-EVA1 fertig und wollen euch die ersten Ergebnisse nicht vorenthalten...

// 14:03 Mo, 20. Nov 2017von

Wie mittlerweile Usus wollen wir euch vor unserem großen Panasonic AU-EVA1-Test schon vorab über unsere ersten Labor-Auswertungen informieren. Und das führt uns auch gleich zum Sensorausleseverhalten…





Panasonic AU-EVA1 4K-Schärfe

Im Vergleich zur direktesten Konkurrenz (der C200 von Canon) gewinnt die EVA1 ihr Bild aus einem 5,7K Downscaling-Verfahren. Dies verspricht in der Regel eine saubere (Farb)auflösung und weniger Debayering-Artefakte als bei einem 1:1 Sensor-Readout. Und eben dies zeigt sich auch gleich deutlich in dem Schärfechart der EVA1:



Die Panasonic EVA1 im 4K-Schärfe-Test
Die Panasonic EVA1 im 4K-Schärfe-Test


Für den szenischen Einsatz würden wir diese Abbildung als praktisch perfekt einordnen. Alle Details sind erkennbar, werden jedoch nicht mit viel künstlicher Schärfe herausgestellt. Auch die kontrastreichen Kanten wirken nicht unnatürlich hart (aber können natürlich in der Postproduktion nachträglich herausgearbeitet werden).


Zipper, Aliasing, bunte Farbmuster in grauen Sweeps oder andere übliche Debayering-Probleme eines 1:1-Sensor-Readouts sind nicht zu finden. Sehr kritische Augen bemerken einzig um die Zahlen leichte DCT-Säume, die auf die relativ niedrige Datenrate des 10 Bit Codecs (150 Mbit/s) zurückzuführen sein dürften. Diese werden deutlicher, wenn man dem Bild einen korrekten Schwarz- und Weißpunkt genehmigt:



Das Testbild mit geändertem Schwarz- und Weißpunkt
Das Testbild mit geändertem Schwarz- und Weißpunkt


Bei der Ausgabe über einen externen Recorder mit niedrigerer Kompression sollten diese Säume jedoch auch verschwinden.



Dieses Sensorverhalten bleibt in 4K übrigens auch über alle Frameraten bis 60 fps konstant.







Rolling Shutter

Ebenso Gutes gibt es vom Rolling Shutter zu berichten. Wir schätzen ihn im Bereich um die 15 ms, was aufgrund der hohen Basis-Auflösung von 5,7K ein ziemlich imposanter Wert ist. Auch die Konkurrenten URSA Mini 4,6K/Pro und Canon C200 besitzen vergleichbare Werte. Aktuell gibt es kaum bessere Auslese-Werte unter 14 ms für 35mm 4K-CMOS-Sensoren im Markt. Nur Global Shutter Sensoren spielen hier bis auf weiteres in einer besseren Liga.





Licht… (1200 LUX)

Bei viel Licht (1200LUX) verhält sich die AU-EVA1 standesgemäß und bringt viele Farbnuancen bei einem sehr natürlichen Bildeindruck “rüber”. In VLog ist das Bild natürlicherweise nicht sonderlich gesättigt:



Die Panasonic EVA1 in VLog bei 1200 LUX
Die Panasonic EVA1 in VLog bei 1200 LUX


Erwähnenswert ist dabei vor allem, dass die Kamera tatsächlich das volle VLog Spektrum bis knapp an einen 10 Bit Wert von 900 schreibt und nicht das eingeschränkte VLog L Profil der GH4/5 benutzt.





... und Schatten (12 LUX)

Bei wenig Licht (12 LUX) wird es dann noch einmal spannend. Denn die EVA1 besitzt einen Dual Native ISO Sensor, der bei ISO2500 einen zweiten, nativen ISO-Punkt besitzt. Hier einmal eine Aufnahme mit einem lichtstarken Zeiss-Prime bei 1/24s, F1.4, 2080K mit ISO2500:



Die Panasonic EVA1 in VLog bei 12 LUX mit ISO2500
Die Panasonic EVA1 in VLog bei 12 LUX mit ISO2500


Das Rauschen empfinden wir bei ISO2500 subjektiv als sehr angenehm, die Schärfe ist bei einer Blende von F1.4 jedoch schlecht einzuschätzen.



Bei ISO6400 haben mir einer Blende F2.8 bei 1/24s folgendes “Ergebnis” erzielt:



Die Panasonic EVA1 in VLog bei 12 LUX mit ISO6400
Die Panasonic EVA1 in VLog bei 12 LUX mit ISO6400


Hier kann der Sensor seine relativ kleinen Sensel auch nicht mehr mit seiner Dual Native ISO Funktion verbergen. Es rauscht zwar ansehnlich, aber deutlich mehr als beispielsweise bei einer C200 (Cinema Raw Light), die dazu in dieser Einstellung auch noch etwas heller aufzeichnet. Kein Wunder: Die Canon besitzt auch rund 6 µm große Sensel (gegenüber ca. 4 µm der EVA1). Dies führt uns auch direkt zu einem ersten...







Fazit

Das Sensorverhalten bzw. die allgemeine Bildqualität der EVA1 liegt ziemlich genau im Bereich unserer Erwartungen. Durch das Oversampling ist die Bildschärfe und das Auflösungsverhalten tadellos, einzig die relativ geringe Datenrate bei der Aufzeichnung sorgt für leichte Farbsäume, die sich mit einem externen Recorder umgehen ließen.


Das Ausleseverhalten des Rolling-Shutters liegt mit ca. 15 ms auf sehr hohem Niveau und somit auf gleicher Höhe wie die direkten Konkurrenten. Bei wenig Licht hilft zwar der Dual Native ISO Modus, jedoch spielt die C200 bei wenig Licht noch eine Klasse höher. Die höhere Lichtstärke durch größere Sensor-Pixel bezahlt Canon jedoch mit Auflösungsschwächen beim 1:1 Sensor-Readout. Wer zwischen den beiden Kameras schwankt, sollte diesen Tradeoff im Auge behalten.



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