Fast Hybrid Autofokus
Wer mit einem Vollformatsensor im ENG/Broadcast/Reportage-Umfeld scharfe Bilder produzieren will, ist fast schon zwingend auf ein hochqualitatives Autofokussystem angewiesen. Ergänzend zum Vollformatsensor sehen wir den bei der FX9 verbauten Fast Hybrid Autofokus als quasi grundlegenden Bestandteil. Und hier kann Sony auch aus dem Vollen schöpfen, da mit dem aus den Sony Alphas bekannten Hybrid Autofokussystem (kombinierter Kontrast- und Phasendetektions-AF) eines der qualitativ hochwertigsten AF-Systeme am Markt zur Verfügung steht. Mit 561 AF-Punkten liegt man quasi auf dem Niveau aktueller Sony Alphas (Sony Alpha 7R IV = 567 Phasendetektionspunkte)

Bei der FX9 will Sony bei den Tracking-Funktionen noch eine Schippe draufgelegt haben - und hier insbesondere beim Gesichtstracking was jetzt auch Gesichts-Registrierung (Face-Registration) beherrscht. Damit lassen sich per Knopfdruck Gesichter jetzt auch speichern. Kommt die gespeicherte Person ins Bild fokussiert die FX9 automatisch auf diese: Perfekt für Gruppen in denen 1 Person vor allem getrackt werden soll (z.b. Politiker, Promis etc.)

Wir hatten nur kurz Zeit, uns den Fast Hybrid AF im Kombination mit dem 28-135mm F4.0 G Power Zoom auszuprobieren aber die AF-Perfomance dürfte sich auf ähnlichem Niveau wie bei aktuellen Sony Alphas bewegen. Wir sind hier schon sehr auf ausführlichere Tests in der slashCAM Redaktion gespannt.
Elektronischer Vario ND versus Sensorstabilisierung
Wie schon die Sony FS7 MKII verfügt die Sony FX9 ebenfalls über einen elektronischen Vario-ND Filter. Dieser wurde bei der FX9 erstmalig vor einem Vollformatsensor verbaut und für diese Leistung gebührt Sony auf jeden Fall Respekt.

Anders als bei der FS7 hat der elektronische Vario-ND jetzt sein dediziertes Scrollrad erhalten und für den Abruf von ND-Presets stehen jetzt zusätzlich Plus- und Minus-Tasten zur Verfügung, die auch ND Clear und ND On schalten.
Natürlich lassen sich mit den elektronischen ND Fiter auch eine ganze Reihe von Belichtungsautomatiken kombinieren. Je nachdem, welchen Bildeffekt man erzielen möchte, verfügt die FX9 hier über viele Stellschrauben:

Einziges Manko, das wir derzeit am elektronischen Vario ND der Sony FX9 ausmachen können, ist der damit einhergehende Ausschluss einer Sensorstabilisierung. Zumindest derzeit scheint es selbst den Meistern der Miniaturisierung bei Sony nicht möglich zu sein, elektronischen Vario-ND und Sensorstabilisierung bei Vollformatsensoren gleichzeitig zu realisieren.
Wem die optische Stabilisierung entsprechender E-Mount Objektive nicht ausreicht, für den hat Sony jedoch noch einen Stabilisierungsbehelf in die FX9 in Form eines Gyro-Sensors integriert. Dieser liefert framebasierte Metadaten, die sich mit Sony Catalyst Prepare und Browse auswerten und für eine nachträgliche Stabilisierung in der Postproduktion nutzen lassen.
Wie effektiv diese nachträgliche Stabilisierung letztlich funktioniert, bleibt abzuwarten. Bis dato haben entsprechende Systeme noch keine allzu große Akzeptanz im Postproduktionsumfeld gefunden...