Speicher einsetzen
Um mit maximal 8K RAW aufnehmen zu können, ist ein entsprechend schnelles Speichermedium notwendig, das DJI im Form der DJI PROSSD zur Verfügung stellt. Wir haben die 1TB Version der SSD bei unseren Aufnahmen genutzt, der unseres Wissens nach auch standardmäßig zum Lieferumfang der DJI Inspire 3 gehört (und mit dem Ronin 4D kompatibel sein sollte).

Der SSD Speicher kommt in einem robusten Metallgehäuse daher, das mit Kühlrippen versehen ist – was auch notwendig ist – denn der Stick wird sowohl im längeren Aufnahmebetrieb als auch bei größeren Datentransfers ziemlich heiß.
Was uns gut gefallen hat: Die DJI PROSSD verfügt über einen integrierte USB-C Port, der sowohl als Schnittstelle als auch für Datentransfers unkompliziert genutzt werden kann.
Colorscience / Hauttöne / LOG-LUT / ProRes RAW
Für die Verarbeitung unseres ProRes Raw Materials der Inspire 3 haben wir den ProRes RAW Workflow in Final Cut Pro 10.6.6 genutzt. Dieser besteht vor allem aus zwei Konvertierungen:
Zunächst wird das RAW-Material in ein Log-Gamma konvertiert.

Hierbei stehen unterschiedliche LOG-Varianten zur Verfügung. Neben DJIs D-Log können hier auch andere LOG-Formate wie Canon Log 2, Panasonic V-Log etc gewählt werden. Seit dem letzten Final Cut Pro Update werden hier auch RAW-Entwicklungs-Plugins von Kameraherstellern unterstützt. (Canon ist unseres Wissens nach der erste Hersteller der für diese API ein Plugin zur Verfügung stellt).
Im zweiten Schritt wählt man dann eine zugehörige LUT. Diese kann in Final Cut Pro entweder direkt auf das Rohmaterial in den Clipeinstellungen oder via „Effekt“ auf entsprechende Clips in der Timeline angewandt werden.

DJI stellt aktuell für das D-LOG-Material der Inspire 3 die altbekannte D-Log to Rec709 LUT zur Verfügung, die unserer Ansicht jedoch eher mäßig im beschriebenen ProRes RAW Workflow funktioniert. Hier würden wir uns ein Update seitens DJI wünschen – zusätzlich wäre die Unterstützung der oben erwähnten ProRes RAW Plugin Option wünschenswert.

Bessere Fabrkorrektur-Ergebnisse haben wir mit der ProRes RAW Konvertierung nach Canon LOG2 erzielt – ein Farbkorrekturworkflow, den wir aktuell bei der Inspire 3 bei der Nutzung von ProRes RAW in Final Cut Pro klar empfehlen.
Vor allem wer auch Hauttöne mit der Inspire 3 aufnimmt, sollte unserer Meinung nach eher auf Alternativen zu DJIs hauseigenen LOG/LUTs setzen. (Auch die Zenmuse X9 D-Log-to-Rec709-Lut brachte hier keine Verbesserung). Im Vergleich zu anderen RAW/LOG/LUT Formaten gilt das DJI D-Log der Zenmuse X9 – wie bei unserem Ronin 4D Test damit nach wie vor als eher zeitaufwendig/komplex zu graden.
Hat man jedoch erstmal einen Farbkorrektur-Workflow etabliert, besticht das Inspire 3 Material mit dem besten, was derzeit im Dronenbereich mit integrierten kamera-Lösungen zu haben ist: Dynamikumfang, Auflösung, Farbtiefe bewegen sich auf angenehm hohem Niveau. Wir haben das Inspire 3 Material auch kurz mit einer aktuellen Mavic 3 Pro Cine verglichen und empfanden das Inspire 3 Log-Material nochmal organischer als das der Mavic 3 Pro Cine und ihrem 4/3 Sensor.

Somit eignet sich die Inspire 3 durchaus auch im Verbund mit entsprechenden Cine-Kameras – gerade auch dort, wo auf einen Vollformat-Look gesetzt wird. Empfehlen würden wir – je nach Hauptkamera, mit der das Material der Inspire 3 gematcht werden soll – vorab ein Paar Probeshots zu drehen, um den optimalen Farbkorrektur-Workflow für das finale Matching klar zu haben. Je nach Projekt gilt es dann zu entscheiden, ob ein klassisches Setup von Cine-Cam und Pro-Drohne (wie bsp. Alta 8 / X und Alexa Mini, RED, etc.) oder DJIs integrierte Lösung rund um die Inspire 3 das beste Setup darstellt. Zu den Vorteilen der Inspire 3 zählt für uns u.a. auch der sehr gute Solo-Flugbetrieb und das vergleichsweise geringe Gesamtgewicht – doch hierzu später mehr …