Die ultimative Immer-dabei-Kamera luchst sowohl Fotoapparaten wie Camcordern immer größere Marktanteile ab. Die Bildqualität kann bei guten Lichtverhältnissen mittlerweile durchaus auf dem Niveau von günstigen Camcordern oder Knipsen liegen, sodaß die Frage berechtigt sein kann, weshalb man als Hobby-Filmer mehr als ein Gerät mit sich herumtragen sollte. Zumindest für bewegte Schnappschüsse im Automatikmodus stellen Smartphonekameras mittlerweile eine echte Alternative dar – sogar Extras wie Zeitlupenaufnahmen, HDR, optische Bildstabilisation oder ultrahochauflösende Aufnahmen (4K) werden von manchen High-End Modellen geboten.
Generell jedoch müssen Smartphone-Filmer einige Abstriche in Kauf nehmen. So ist die verbaute Optik ziemlich klein und bietet daher in der Regel keinen optischen Zoom. Da auch der Sensor dahinter eher klein ist, weisen die Bilder erstens den Videolook auf und zweitens fangen sie bei wenig Licht sehr schnell an zu rauschen. Ferner sind manuelle Einstellungsmöglichkeiten nur selten vorhanden; manche spezialisierte Kamera-Apps bieten hier allerdings Abhilfe. Möchte man seine „Kamera“ auf ein Stativ geben, braucht man eine spezielle Halterung, denn ein passendes Gewinde fehlt so gut wie immer. Filmt man aus der Hand, kommt es meist zu einem sehr unschönen Wabern (Rolling Shutter Effekt), die Bildstabilisation ist nicht bei allen Modellen optisch. Die Tonqualität der verbauten Mikros läßt stark meist zu wünschen übrig; teilweise besteht die Möglichkeit, externe Mikros anzuschließen. §smartphone§:Das iPhone 6s von Apple und Sonys Xperia Z5 (liegend)
Für wen? Wer nicht sehr hohe Ansprüche an die Bild- und Tonqualität hat, gerne im Automatikmodus filmt und keine Zoomoptik braucht, dem kann ein Smartphone mit guten Videoeigenschaften genügen, zumal ja auch die Fotos ganz passabel ausfallen. Auch wenn ab und an auch „richtige“ Filme damit gedreht werden, die Bildqualität kann noch nicht mit „echten“ Kameras mithalten.
Typische Plus / Minus Punkte auf einen Blick
+ extrem portabel und immer dabei + einfach in der Handhabung + großes Display
- Videolook mit starker Kompression - oft wenig manuelle Bildkontrolle - bauliche Einschränkungen (kleine Optik, kleiner Sensor) - meist ausgeprägter Rolling Shutter Effekt - Bildqualität sinkt bei schlechten Lichtverhältnissen - schlechter Ton - kein Stativgewinde
Actioncam -- nur als Zweitkamera zu empfehlen
Im Trend sind seit geraumer Zeit sogenannte Action-Cams. Sie sind besonders klein und robust, und wurden speziell für Sportaufnahmen konstruiert: man schnallt sie sich an den Körper oder befestigt sie am Sportgerät, Motorrad etc. Ist die Aufnahme einmal gestartet, zeichnen sie aus der Ich-Perspektive alles auf, was ihnen vor die Linse kommt, während man selbst sich auf die Action konzentrieren kann. §action§:GoPro Hero 4, Sony X1000 (beide 4K-fähig) Doch nicht nur im Sportbereich sind diese Camcorder beliebt – unter Filmern kommen sie häufig als sog. Crashcams zum Einsatz (also unter Drehbedingungen, die man seiner Hauptkamera nicht zumuten möchte), oder auch um Shots aus besonderen Perspektiven zu erzielen. Als Allround-Kamera empfehlen sie sich weniger, da die Bilder und somit auch beispielsweise abgebildete Personen aufgrund des extremen Weitwinkelobjektivs verzerrt dargestellt werden. Dazu ist bislang eine Fixfokus-Optik verbaut, die Bildstabilisation ist nur elektronisch, falls überhaupt vorhanden. Manuelle Einstellungsmöglichkeiten fehlen meist, in vielen Fällen auch ein Display und somit eine unkomplizierte Bildvorschau (dafür muß die Kamera über meist drahtlos mit einem Smartphone verbunden werden, was zusätzlich Strom verbraucht). Der Rolling Shutter Effekt tritt in der Regel deutlich zu Tage (was extra auffällt, da die Kameras quasi immer in Bewegung sind.) Sind die Lichtverhältnisse suboptimal, leidet schnell die Bildqualität.
Typische Plus / Minus Punkte auf einen Blick
+ extrem portabel + einfach in der Handhabung + robust (zT. nur in Extra-Gehäuse)
- Videolook meist mit starker Kompression - verzerrte Bilder aufgrund des extremen Weitwinkels - meist kaum manuelle Bildkontrolle - meist kein Display - zT. keine Bildstabilisation oder nur elektronisch - meist ausgeprägter Rolling Shutter - Bildqualität sinkt bei schlechten Lichtverhältnissen - meist schlechter Ton - Stativgewinde meist nur am Zusatzgehäuse
Abschließend...
Soweit unsere Charakterisierung der unterschiedlichen Kameratypen – die Übersicht fällt zwangsläufig pauschal aus und ist ausdrücklich als Orientierung gedacht. Auf die genannten Pferdefüße (oder auch die Stärken) trifft man nicht immer und unbedingt. Denn auch innerhalb einer Kategorie unterscheiden sich die Modelle teilweise stark von einander. So wird in den verschiedenen Preisklassen selbstverständlich nicht die gleiche Qualität und Ausstattung geboten.
Du solltest ein günstiges grosses Rig, mit Mattebox, billig made in China kaufen nur wegen dem professionellen Look des Kamerasystems, ich bin sicher, die meisten Kunden würden...weiterlesen
tomaus 10:54 am 18.7.2016
Ach ich glaube, du kannst ruhig ne teure Linse vor die Ursa oder ähnlichen Kameras schrauben, das ZEISS Objektiv der RX10iii ist excellent und braucht keinen Vergleich zu scheuen....weiterlesen
Darth Schneider 07:53 am 18.7.2016
Ich besitze nur die Rx10mk.1. Bin mir aber am überlegen wegen einer zweiten Kamera, ich habe unzählige Tests und Vergleiche gelesen, wollte eigentlich eine Moviecam, eine BM...weiterlesen
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