ARRI und Canon: (4K-)Politik der ruhigen Hand
Zu diesen beiden Herstellern war im Vorfeld der NAB eher Widersprüchliches in den Gerüchteküchen zu hören. Zwar gab es zunächst Spekulationen, Canon würde neue Cinema EOS-Modelle vorstellen, dann sollten sie angeblich doch nicht kommen, während von ARRI angeblich bereits 6K-Kameras im Dreheinsatz sein sollten, obwohl die im Sommer angekündigte 4K-Alexa nicht einmal richtig angekündigt ist. Sie bleibt tatsächlich auch nach dieser Messe eine Nicht-Angekündigte – Arri konzentriert sich nach eigenen Aussagen darauf, nicht nur die Pixelauflösung zu erhöhen, sondern auch das Dynamikverhalten und die Farbauflösung signifikant zu verbessern, da dies einen noch größeren Einfluß auf die Bildqualität habe.

Wer (wie wir) von Canon gerne eine abgespeckte EOS C50 als Großsensor-Variante für den kleinen Geldbeutel gesehen hätte, wurde enttäuscht, denn es gab in Bereich Cinema-Kameras überhaupt nichts Neues. Statt dessen brachte Canon die beiden XF205 und XF200 Full HD 4:2:2 Camcorder, und bewies damit einmal mehr, dass man sich nicht genötigt sieht, zeitnah auf (ultrahochauflösende) Produktentwicklungen der Konkurrenz zu reagieren – wer also mit Canon in 4K drehen möchte, ist noch immer auf die C500 oder die EOS 1D-C angewiesen.
Ein Pendant zur Canon XF205 hat übrigens auch Sony mit dem
PXW-X180 vorgestellt, auch hier läßt sich Full HD mit 50Mbit und 4:2:2 aufnehmen. Außerdem sollen Besitzer der F5 ihre Kamera auf eine F55 upgraden können, und auch mit diesen Kameras wird man künftig in Apple ProRes und AVID DNxHD aufnehmen können.
