Wer erinnert sich noch an die lehrreichen und zugleich immer auch kurzweiligen Videoessays von Every Frame a Painting? Nach sieben Jahren Funkstille ist endlich ein neuer erschienen - Thema ist der "Two-Shot", auf deutsch ein sogenannter "Zweier", also eine Einstellung, in der zwei Schauspieler zusammen agieren. Noch genauer geht es um den "sustained two-shot", also eine besonders lang gehaltene Einstellung.
Diese war im klassischen Hollywood beliebt, aber ist aus mehreren Gründen etwas außer Mode gekommen - teures Filmmaterial muss nicht mehr am Set gespart werden, außerdem stellt der "two-shot" große Anforderungen an die Schauspieler, denn Fehler lassen sich nicht nachträglich in Schnitten verbergen. Oft ist es einfacher, Szenen wiederholt mit mehreren Kameras zu covern und nachher im Editing die besten Takes zusammenzufügen, was heutigen Sehgewohnheiten ja auch eher entgegenkommt.
Doch gerade weil der Zweier schauspielerisch - und auch dramaturgisch - anspruchsvoll ist, kann sich darin Magisches entwickeln. Und wenn am Set die Zeit davonläuft, kann ein Two-Shot, wie hier im Videoessay betont wird, manchmal die rettende Lösung sein.
Damit wäre übrigens auch ein weiterer Pluspunkt der "Every Frame a Painting"-Clips angesprochen: sie bieten immer einen ausgesprochen praxisnahen Blick auf die Filmgeschichte. Anschauen lohnt sich.