Eigentlich erfordert der durch "Matrix" berühmt gewordene Bullet Time Effekt ein aufwändiges Shooting mit mehreren Kameras: inmitten einer sehr bewegten Szene scheint die Zeit plötzlich still zu stehen oder nur noch extrem langsam zu laufen - nur noch Kamera bewegt sich und ändert ihre Perspektive.

Der YouTuber MMA Chopper Monster hat jetzt eine einfache Alternative dazu gefunden. Er nutzt auf innovative Weise die neue Keyframe-Funktion in Luma AI, mit der User einen Start- und einen Endframe eingeben können - die KI generiert daraufhin alle dazwischen liegenden Frames als Videoclip. Mit den richtigen Bildern (manchmal reicht sogar nur das Startbild) und dem passenden Textprompt können so auch kurze "Bullet Time" Sequenzen generiert werden.
MMA Chopper Monster hat seine Technik mithilfe von Clips eines MMA-Kampfes demonstriert und netterweise auf Reddit auch eine Beschreibung seines Workflows gepostet, welche anderen Usern als Hilfe bei eigenen Experimenten dienen kann. Schön ist, das Luma AI auch 10 kostenlose Video-Generierungen pro Tag anbietet.
Bullet Time Anleitung für Luma AI
Voraussetzung für eine solche "Bullet Time"-artige Sequenz sind zwei Fotos einer Szene aus verschiedenen Perspektiven, die im gleichen Moment gemacht wurden (oder zumindest mit minimalem Zeitversatz). Diese sollten dann möglichst einander angeglichen werden, so dass der eigentliche Inhalt ähnlich im Bild positioniert ist. Hilfreich kann auch sein, unwichtige Objekte aus den Bildern zu entfernen (z.B. mit der "Generatives Füllen" Funktion in Photoshop) , damit die KI nicht versehentlich diese animiert.
In Luma AI werden diese Bilder dann als Start- und als Endframe (mit der neuen End-Frame Option) eingegeben. Hat man nur ein Bild, reicht zur Not auch nur der Startframe, die Ergebnisse sind dann aber nicht so gut.
Startframe
Bei der Verwendung nur eines Bildes empfehlen sich Prompts, die der KI mitteilen, dass das eigentliche Objekt der Bullet Time Sequenz unbewegt sein soll und sich nur die Kameraperspektive ändern soll: "wax sculpture fighters, 360 degrees camera shot", "still sculpture fighters, bullet time shot", "wax sculpture", "wax figure" - die typische Bewegung der Kamera wird per "360 degrees camera shot" und "bullet time shot" geprompted.
Startframe und Endframe
Wenn mit zwei Bildern (also Start- und Endframe) gearbeitet wird, können ähnliche Prompts wie bei dem Einzelbild verwendet werden - in manchen Fällen erkennt LUMA aber auch automatisch, dass ein Bogen-Schwenk (Arc Shot) erforderlich ist, um vom Startbild zum Endbild zu kommen. Um zu einem optimalen Ergebnis zu kommen, muss die Generierung wohl 3-4 Mal pro Szene wiederholt werden. Der Erfahrung von MMA Chopper Monster nach, funktioniert oft das "360 degrees camera shot" Prompt besser als "arc shot" - er empfiehlt mit verschiedenen Formulierungen und Einstellungen zu experimentieren, um die besten Resultate zu erzielen.

Die per AI generierten Bullet-Time Sequenzen sind im Democlip nur sehr kurz, aber die fortlaufende Verbesserung der Fähigkeiten von Video-KIs dürfte in Zukunft immer längere Clips (auch in anderen Video-KIs) ermöglichen.
Der Original Bullet Time Effekt in Matrix: