Wenn demnächst im Mai das prestigeträchtige Filmfestival in Cannes anläuft, dürfen nur noch Filme, die tatsächlich auch im französischen Kino zu sehen sein werden, um die Goldene Palme konkurrieren; außer Konkurrenz können sie jedoch weiterhin gezeigt werden. So will es eine neue Regelung, welche sich bereits im letzten Jahr angedeutet hatte, nachdem dort mit "Okja" und "The Meyerowitz Stories" erstmals zwei Netflix-Produktionen in der Wettbewerbsauswahl enthalten waren, obwohl sie danach nur per Streaming angeboten wurden. Tatsächlich hatte sich Netflix darum bemüht, die Filme für einige Tage zeitgleich mit ihrer Online-Premiere auch im Kino zeigen zu dürfen, war damit jedoch an den rigiden französischen Kinoregeln gescheitert, welche ua. eine sehr viel längere exklusive Kinoauswertung vorschreiben.

Da sich Cannes als Kinofestival versteht, soll der Glamour des roten Teppichs künftig allen nur gestreamten Filmen verwehrt bleiben -- insofern betrifft die Einschränkung natürlich nicht nur Netflix, sondern auch andere Streaming-Anbieter wie Amazon, die ja zunehmend eigene Filme produzieren, sowie in manchen Fällen sogar klassische Filmstudios, sofern sie beschließen, einen Film nicht auf Leinwänden, sondern nur im Internet zu zeigen. So wie etwa Paramount mit dem Film "Annihilation", der weltweit nur auf Netflix anstatt im Kino zu sehen sein wird.
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Letztlich kollidieren derzeit mit Kino und Online-Distribution ein altes und ein neues Geschäfts- und Medienmodell -- ob und wie sich eine friedliche und fruchtbare Koexistenz finden läßt, werden die nächsten Jahre zeigen. Immerhin hat das Kino sowohl die Einführung des Fernsehens als auch der Filmkonserven wie VHS und DVD überlebt.



















