Wer über die Weihnachtsfeiertage einen Kinobesuch plant, aber mit Hobbits in 3D und HFR wenig anfangen kann, dem sei der im besten Sinne des Wortes altmodische Dokumentarfilm Winternomaden ans Herz gelegt. Die Filmemacher begleiten die Schafhirten Carole und Pascal, die vier Wintermonate lang durch die französische Schweiz wandern, um etwa 800 Schafe mit dem teilweise unter Schnee verborgenem Rest-Grün durchzufüttern, bevor die Tiere nach und nach abtransportiert werden, um selbst gegessen zu werden. Geschlafen wird draußen -- bei Regen oder Schnee unter einfachen Zeltdächern --, für die Schäfer ist ein offenes Feuer Wärme- und Kochstation zugleich.

Das ist ein ziemlich hartes Leben und die Wanderschäferei wenig überraschend ein vom Aussterben bedrohter Beruf. Passenderweise wird es auch die Technik, mit der gefilmt wurde, in dieser Form vermutlich nicht mehr lange geben. Denn die Kombination EX3 und 35mm Adapter (um Kino-ähnlichere Bilder einfangen zu können) ist ja durch die neuen Cine-Camcorder mit großen Sensoren (wie Sony F3, Panasonic AG101, Canon C300 uä.) hinfällig geworden. Zwar ist es immer noch ein etwas anderer Look, aber die Vorteile überwiegen deutlich. In einem Interview, das wir zur Berlinale mit dem Regisseur Manuel von Stürler und dem Kameramann Camille Cottagnoud führten, erklärte folglich letzterer: "Dieses Setup mit dem Adapter habe ich bisher bei drei Produktionen verwendet, aber damit ist es jetzt vorbei." Zum Interview mit mehr Infos zum Film und den Dreharbeiten.
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Ab dem 20. Dezember ist der beim Europäischen Filmpreis 2012 zum Besten Dokumentarfilm gekürte Film in ausgewählten Off-Kinos zu sehen.
