Laut sich verdichtender Gerüchte und Berichte, unter anderem von den bekannten Quellen Moore&s Law Is Dead und Windows Central, plant Microsoft eine fundamentale Neuausrichtung seiner Konsolen-Strategie. Die nächste Xbox, intern wohl "Next" genannt, soll demnach nicht mehr ein geschlossenes System sein, sondern im Kern ein vollwertiger Windows-PC für das Wohnzimmer.

Die Berichte zeichnen das Bild eines außerordentlich potenten Systems, das sich durchaus mit gehobenen Workstation-PCs messen kann. Der als "Magnus" bezeichnete SoC (System-on-a-Chip) soll im 3-nm-Verfahren bei TSMC gefertigt werden und mit einer Fläche von 408 mm² ungewöhnlich groß ausfallen. Er wird allerdings nicht wie bisher üblich monolithisch sein, sondern ein Dual-Chiplet-Design aufweisen, bei dem CPU und GPU in separaten Dies auf einem Interposer landen. Dieses Chiplet Desing gilt als Kernkompetenz von AMD, die für den Chip wie auch schon bei den Vorgänger-Generationen verantwortlich sein werden.
Als Herzstück werden eine Zen-6-CPU, eine RDNA-5-GPU mit 70 Compute Units und bis zu 48 GB GDDR7-RAM an einem 192 Bit Bus genannt. Dies entspricht heutzutage einer Speicherbandbreite von ca. 700 GB/s. Diese Hardware-Spezifikationen legen nahe, dass die Konsole damit auch die Systemanforderungen für professionelle Videobearbeitungs-Software wie DaVinci Resolve problemlos erfüllen könnte.
Da es sich hierbei ziemlich sicher wieder um eine Unified Memory Architektur handelt, dürfte die Performance mindestens mit einem Apple M3 Ultra vergleichbar sein, der 800 GB/s Unified Memory Speicherdurchsatz bietet. Eine integrierte NPU (Neural Processing Unit) für KI-Aufgaben soll außerdem bis zu 110 TOPS Leistung bringen.
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Dies sollte auch ohne weitere Hacks funktionieren, denn statt eines abgeschotteten Betriebssystems soll die nächste Xbox mit einer vollständigen Windows-Version laufen. Diese wird zwar durch eine TV-optimierte "Xbox Full Screen Experience"-Oberfläche bedienbar sein, kann aber jederzeit verlassen werden, um auf den klassischen Windows-Desktop zu wechseln.
Somit sollte es definitiv möglich sein, die nächste Xbox als preisgünstigen Rechner für Videobearbeitungsprojekte zu nutzen. Die Kombination aus hochleistungsfähiger GPU, schnellem GDDR7-Speicher und der direkten Zugänglichkeit von Software wie DaVinci Resolve könnte sie zu einer attraktiven All-in-One-Lösung für Content-Creator machen.
Auch wenn von einem Konsolen-Preis von schätzungsweise 800 bis 1.200 US-Dollar ausgegangen wird, dürfte dies im Vergleich zu einem Gaming-PC oder Laptop mit vergleichbarer Grafikleistung voraussichtlich ein sehr wettbewerbsfähiges Angebot werden. Allerdings wird Nvidia bei vielen GPU Effekten, die im dedizierten GPU-Speicher der Grafikkarte laufen, weiterhin die Nase vorne behalten. Hier bekommt man bereits heute dedizierte Grafikkarten mit ca. 900 GB/s Speicherdurchsatz unter 900 Euro, allerdings noch ohne PC drumherum. Solange sich die GPU-Effekte auch mit den lokalen 16GB lokalen Speicher begnügen, dürfte man hiermit schon heute eine vergleichbare Performance bekommen. Für lokale KI-Video-Modelle dürften jedoch auch die angekündigten 48 GB noch recht knapp bemessen sein.


















