Wie vorhergesagt und geteasert, hat DJI soeben die neue intelligente 4K-Selfie-Drohne Neo 2 offiziell vorgestellt - ungewöhnlicherweise aber nicht weltweit, sondern - wohl vorerst - nur in China - man sieht allerdings die verlinkte Neo 2 Produktseite nur, wenn man ganz unten rechts China bzw. idealerweise das englischsprachige Hong Kong einstellt.

Wie schon das Vorgängermodell ist auch die DJI Neo 2 eine ultrakompakte auf Selfieaufnahmen spezialisierte Kameradrohne, die sich an Einsteiger und Gelegenheitsnutzer richtet zu einem günstigen Preis.

Die nur 151 Gramm schwere Neo 2 fällt in die Drohnenklasse C0 und bringt zahlreiche Verbesserungen gegenüber der ersten Generation mit, wie unter anderem - erstmals in dieser Gewichts- und Größenklasse - eine omnidirektionale Hinderniserkennung, kombiniert mit einer Reihe neuer Bedien- und Automatikfunktionen wie etwa Gestensteuerung und ActiveTrack. Die weiteren Upgrades umfassen eine längere Flugzeit, einen größeren internen Speicher und die Aufnahme mit bis zu 4K mit 100 fps (gegenüber den 4K mit 30 fps der Neo 1).

Alte Kamera - neuer Gimbal
Die Gerüchte um einen größeren Sensor haben sich leider nicht bewahrheitet - der Sensor der Neo 2 bleibt 1/2" groß mit einer Auflösung von 12 Megapixel - DJI will wahrscheinlich den Abstand zu den nächsthöheren Drohnenmodellen wahren. Immerhin ist das Objektiv etwas lichtstärker (f/2.2-Blende statt f/2.8) und erlaubt jetzt Videoaufnahme in 4K mit 60 fps bzw. 100 fps im Zeitlupenmodus. Die 4K 100fps Aufnahme ist allerdings nur möglich, wenn die Fernsteuerung oder der Motion Controller genutzt wird. Die maximale Videobitrate in MP4 ist mit 80 Mbps leicht höher als beim Vormodell, das mit maximal 75 Mbps aufnimmt.

Zusätzlich gibt es jetzt einen 2.7K-Vertikalmodus speziell für hochkantige Social-Media-Formate. Der interne Speicher für die Videoaufnahme wurde mehr als verdoppelt und umfasst jetzt 49 GB (statt vorher nur 22 GB). Die Videodaten können jetzt per WLAN mit bis zu 80 MB/s zum Smartphone transferiert werden.
Neu ist der 2-Achsen-Gimbal (die Neo konnte bisher nur in einer Achse mechanisch stabilisieren), der zusammen mit der elektronischen Bildstabilisierung (EIS) für noch ruhigere Aufnahmen sorgen soll. Die interne Bildoptimierung der Neo 2 optimiert für natürliche Portraitaufnahmen zudem Hauttöne und Kontrast automatisch.

Omnidirektionale Hinderniserkennung per LiDAR und neuer Sensoren
Das zentrale technische Update gegenüber der ersten Neo-Generation ist das neue Sensorsystem: Ein monokulares Rundum-Vision-System, ergänzt durch vorderseitiges LiDAR und infrarote Sensoren an der Unterseite, ermöglicht jetzt eine Hinderniserkennung in alle Richtungen. Damit kann die Neo 2 beim Verfolgen von Motiven Objekte im Flugweg selbstständig erkennen und automatisch umfliegen. Für eine Einsteigerdrohne ist das ein beachtliches Upgrade, das die Sicherheit bei Flugmanövern deutlich erhöhen dürfte. Für einen zusätzlichen Schutz sorgen - wie schon beim Vorgänger - der (abnehmbare) Propellerschutz.

Verbesserte Tracking-Funktionen
Die Neo 2 nutzt ein überarbeitetes ActiveTrack-System, das nun acht Bewegungsrichtungen unterstützt – einschließlich diagonaler Verfolgung. Laut DJI erreicht die Drohne eine maximale Tracking-Geschwindigkeit von 12 m/s und bleibt dabei stabiler als der Vorgänger. Besonders beim Filmen von schnellen Bewegungen wie Laufen oder Radfahren (welches jetzt einen eigenen Modus bekommen hat) kann sie das Motiv präziser erfassen. In komplexeren Szenarien wechselt sie automatisch in einen rückwärtsgerichteten Tracking-Modus, um Hindernissen auszuweichen und gleichzeitig das Motiv im Fokus zu behalten.

(Etwas) Längere Flugzeit
Ein weiteres (minimales) Upgrade hat die Flugzeit erfahren - sie beträgt jetzt maximal 19 statt vorher 18 Minuten (ohne Propellerschutz) bzw. 17 Minuten mit dem Schutz.
Leiser durch neue Rotoren?
Laut den Gerüchten sollte das bisher störend hohe, sirrende Propellergeräusch der Neo durch ein neues Rotorendesign vermindert werden. Und tatsächlich sind im folgenden Bild die neuen Rotoren der Neo 2 (rechts) im Vergleich zur Neo (links) gut zu sehen in diesem Bild von der Unterseite:

DJI erwähnt die neuen Rotoren bzw. eine Verminderung des Fluggeräuschs nicht auf seiner Seite - erste Tests müssen also zeigen, ob die Neo 2 tatsächlich etwas leiser geworden ist.
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Steuerung per Gesten, Sprache und App
Neben der klassischen Steuerung über die Fernbedienung oder Motion Controller bietet die Neo 2 gleich mehrere berührungslose Bedienoptionen.
- Gestensteuerung: Durch einfache Handbewegungen lässt sich die Drohne in Position bringen oder zur Landung auffordern.
- Sprachsteuerung: Über das Smartphone oder Bluetooth-Headset kann der Nutzer einfache Flugkommandos per Sprache geben – allerdings derzeit nur in Englisch und Mandarin laut DJIs Hong Kong Seite.
- Palm Takeoff & Return to Palm: Start und Landung erfolgen direkt von der Handfläche aus, ermöglicht wird das durch eine präzise optische Objekterkennung.
Diese Steuerungsoptionen erleichtern insbesondere das spontane Filmen, gerade auch solo bei Sportaktivitäten.
Neues Display auf der Vorderseite
Schon in den Gerüchten war die Rede davon: die Neo 2 besitzt erstmals ein kleines Display links auf der Vorderseite (rechts ist das LiDAR), welches zwar nicht ausdrücklich auf der Produktseite erwähnt wird, aber auf dem folgenden Bild deutlich zu sehen ist:

Es zeigt - zum Beispiel bei Selfieaufnahmen - Informationen an, wie - vermutlich - den aktuellen Tracking- oder Aufnahmemodus sowie den Akkustand.
DJI Neo 2 Digital Transceiver für O4
Zur Videoübertragung per O4 scheint die Neo 2 jetzt den neuen optionalen, rund 9 Gramm schweren DJI Neo 2 Digital Transceivers zu benötigen - die Neo hatte diesen noch integriert. Das kleine Funkmodul wird hinten an der Neo 2 befestigt und besitzt zwei Antennen, über welche die Videoübertragung zu einer Fernsteuerung bzw. den DJI Goggles ermöglicht wird. Die maximale Reichweite beträgt nach wie vor 6 Kilometer. Ohne das Modul erfolgt die Übertragung und Steuerung per WLAN - dann ist die maximale Distanz aber auf 500 Meter beschränkt.

Intelligente Aufnahmeprogramme
Wie bei größeren DJI-Modellen stehen auch bei der Neo 2 mehrere Automatikmodi zur Verfügung, darunter Dolly Zoom, QuickShots und MasterShots. Die Funktion SelfieShot erlaubt vollautomatische Bildausschnitte – etwa für Ganzkörper- oder Gruppenaufnahmen – ohne manuelle Kameraführung.

Vergleich von DJI Neo mit Neo 2
Im Vergleich zur DJI Neo bringt die Neo 2 zahlreiche funktionale Verbesserungen:
- höhere Videoauflösung (4K/100 fps statt 4K/30 fps)
- 2-Achsen- statt 1-Achsen-Gimbal
- erstmals ActiveTrack und Gestensteuerung
- omnidirektionale Hinderniserkennung
- verdoppelter interner Speicher (49 GB statt 22 GB)
- höhere Tracking-Geschwindigkeit (12 m/s statt 8 m/s)
- höhere Datenübertragungsrate per WLAN (80 MB/s statt 25 MB/s)

Preis und Erscheinungsdatum
Laut Gerüchten wird DJI die Neo 2 in Europa am 13ten November vorstellen (in Singapur aber schon am 6.11 - anscheinend erfolgt der Start weltweit gestaffelt). DJI wird sich die neuen Funktionen bezahlen lassen - so kostet die Neo 2 laut Leaks 239 Euro und ist damit 40 Euro teurer als das Vormodell, die DJI Neo 2 Fly More Combo (samt RC-N3 Fernsteuerung (ohne Display), Ladegerät und zwei Akkus) soll 399 Euro kosten und die DJI Neo 2 Motion Fly More Combo für Flüge aus der Ich-Perspektive mit dem RC Motion 3 Controller und den Googles N3 579 Euro. Der neue DJI Neo 2 Digital Transceiver kostet umgerechnet rund 15 Euro.
















