Dieser letzte Teil der "Pandoras Box" betitelten Serie behandelt einige der Grundfragen der Digitalisierung der Kinos und greift noch einmal die Argumente der vorhergehenden Artikel auf. Bordwell sieht die bisherige Kino-Kultur durch die Digitalisierung gefährdet: mehr Macht für die großen Verleiher, wahrscheinlich weniger Vielfalt in den gezeigten Filmen, problematischere Konservierung der Filme über längere Zeiträume und weniger Kinos, denn viele, vor allem kleine, können sich die Kosten der Umstellung auf digitale Projektion nicht leisten - und diese Kosten fallen nicht einmalig an, sondern, ganz wie in aus anderen Bereichen der digitalen Welt bekannt, wahrscheinlich immer wieder: denn kaum ist digital aufgerüstet, ist schon der nächste Filmstandard da, der neue Geräte erfordert, um auf der Höhe der Zeit projizieren zu können. Und diese ständigen Upgrade-Kosten können wahrscheinlich nur Kino-Großunternehmen aufbringen - schlechte Karten, nach Ansicht von Bordwell für kleine, unabhängige Kinos und ihre Nischenfilme.
Ferner wird die behauptete Zuverlässigkeit und Perfektion der digitalen Projektion in Kinos behandelt, die Rolle von 3D und der Auflösung für die Umstellung auf digital, es gibt einen Exkurs über den Film Look (ist das Filmspezifische die minimale "Vibration" der Bilder? Oder die Dicke der belichteten Kristall-Filmschicht?), steigende Eintrittspreise (irgendwoher muss das Geld für die digitale Umrüstung kommen) und Laser-Discs.
Die weiteren Teile von Bordwells Artikelserie über das digitale Kino:
- Die Probleme der Filmkunst-Kinos durch die Digitalisierung
// Top-News auf einen Blick:
Digitaler Film: Wie für die Zukunft archivieren?
- Network Operations Center: die Automatisierung des digitalen Kinos