Der Filmhistoriker David Bordwell hat eine Artikelserie über den Wandel des Kinos von Celluloid nach Digital geschrieben, in der er die umfassenden Änderungen auf allen Ebenen untersucht, die dieser mit sich bringt. Wir wollen in den kommenden Tagen die Teile von Bordwells Serie einzeln vorstellen, weil er zu jedem Aspekt des Themas der Digitalisierung des Films sehr interessante Dinge zu sagen hat.
Dieser Teil handelt von den potentiellen Auswirkungen, die die digitale Umrüstung auf kleine Kinos hat, und wie sich diese vor teils existentiellen Problemen gestellt sehen. Wenn von immer mehr Filmen keine 35mm-Kopien in Umlauf gebracht (womöglich wird schon Ende 2013 kein neuer Film mehr analog zur Verfügung stehen) werden, wird der Zwang zur Umrüstung für die Kinos immer größer. Dann muss ein 2K/4K-DCI konformer Projektor plus Server angeschafft werden und das Kino verliert durch die DCP-Verschlüsselung und die Bezahlung per VPF (Virtual Print Fee - der Ersatz für die Leihkosten für die Filmspulen) der Filme an Freiheit und Flexibilität.
Eine Alternative bieten unabhängige Verleiher kleiner Kunstfilme, die ihre Streifen auch auf Blu-ray oder sogar DVD ausliefern - die Leinwand darf dann nur nicht allzu groß sein. Und die Konkurrenz zur Video-on-Demand wächst, zum Teil werden Filme gleichzeitig in den Kinos und per VoD gestartet. UPDATE Bordwell beschreibt den US-Markt, hier eine gute Ergänzung zu den hiesigen Verhältnissen.
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