Die Deutsche Kinemathek bietet etwa alle drei Monate eine neue Auswahl deutscher Filme zu einem bestimmten Thema online und kostenlos an. Aktuell sind das neun Filme unter dem Motto „Cult and Quirky“ aus den Jahren 1971 bis 1990, zum Beispiel Christopher Schlingensiefs „Das deutsche Kettensägenmassaker“, eine Antwort auf den Underground-Kultfilm Texas Chainsaw Massacre, der bunte DDR-Science-Fiction-Film „Im Staub der Sterne“ oder die James-Bond-Persiflage „Serenade für zwei Spione“.

Agenten, Kosmonautinnen, größenwahnsinnige und gescheiterte Existenzen tanzen, singen und morden in neun Filmen, die sich zwischen Kult, Genre und Trash bewegen. Immer geht es um das große Ganze: Liebe, Sex, die Abgründe der Seele und die Rettung der Welt vor dem Bösen. Mal pathetisch, mal komisch, aber auf jeden Fall schräg – die Geschichten nutzen Genrekonventionen als Spielwiese für visuelle und narrative Experimente. Die 11. Ausgabe von »Selects« ergänzt mit einem Augenzwinkern das Filmprogramm der diesjährigen Retrospektive der Berlinale, die deutsche Genre-Filme der 1970er-Jahre präsentiert.
Noch bis Ende April 2025 gibt es die folgenden Filme zu sehen:
- Das deutsche Kettensägenmassaker (D 1990, Regie: Christoph Schlingensief, 63 min, engl. UT, FSK: 16)
- Anita – Tänze des Lasters (BRD 1987, Regie: Rosa von Praunheim, 87 min, engl. UT, FSK: 16)
- Fucking City (BRD 1982, Regie: Lothar Lambert, 89 min, engl. UT, Altersbewertung: ab 16)
- Macumba (BRD 1982, Regie: Elfi Mikesch, 88 min, engl. UT, FSK: 18)
- Das ist ein Ende (BRD 1981, Regie: Ulrike Pfeiffer, 15 min, engl. UT, Altersbewertung: ab 6)
- Belcanto oder Darf eine Nutte schluchzen? (BRD 1977, Regie: Robert van Ackeren, 95 min, engl. UT, FSK: 12)
- Im Staub der Sterne (DDR 1976, Regie: Gottfried Kolditz, 96 min, engl. UT, FSK: 6)
- Der Mann, der nach der Oma kam (DDR 1971, Regie: Roland Oehme, 93 min, Deutsch ohne UT, FSK: 6)
- Serenade für zwei Spione (BRD 1965, Regie: Michael Pfleghar, Alberto Cardone, 85 min, Deutsch ohne UT, FSK: 16)

Deutsche Kinemathek
Seit den Sechzigern widmet sich die Deutsche Kinemathek als eine der führenden Institutionen Europas dem audiovisuellen Erbe. Nachdem der Standort im Filmhaus am Potsdamer Platz im letzten Jahr geschlossen wurde, befindet sich die Kinemathek derzeit übergangsweise im E-Werk in Berlin-Mitte, während die Planung eines neuen Filmhauses weitergeht.
Die Deutsche Kinemathek präsentiert online auch eine virtuelle Führung durch ihre Werner Herzog Ausstellung (von ihm selbst geführt) und bietet auf der Online-Plattform Filmspielplatz.de für Kinder ab dem Vorschulalter spannende Kurzfilme und gibt viele Ideen zum Selbermachen: für eigene Filme, Tricks und Spielereien. Die Videos und Basteltipps sind leicht zugänglich und wurden teils sogar von Kindern für Kinder gemacht.