Skalen
Im Gegensatz zu den häufig nicht mehr existenten Skalen an modernen AF-Objektiven für die Fotografie, kommt den Skalen auf manuellen Filmobjektiven eine besondere Bedeutung zu. Sie kommunizieren allen Beteiligten die aktuellen Fokus- , Belichtungs- und Brennweiten Werte.

Da der 1. Kameraassistent bei der Kamerabedienung häufig eher neben als hinter der Kamera steht, sind die Skalen für Blende, Fokus und ggf. Brennweite bei den meisten Cine-Optiken so angebracht, dass sie von der Seite – häufig von beiden Seiten - abgelesen werden können (im Gegensatz zu den Skalen manueller Fotooptiken, die von oben abzulesen sind).
Entfernungsmarkierungen für komplexere Schärfeverlagerungen werden häufig auf der weissen Markierscheibe des Follow-Fokus (Schärfenziehvorrichtung) beschriftet, die dann im Verlauf der Aufnahme „abgefahren“ werden.
Hyperfokale Schärfenangaben auf den Optiken treten in der Filmpraxis häufiger zu Gunsten von Schärfentiefentabellen zurück, die von den meisten Herstellern für ihre Cine Optiken angeboten werden oder je nach Bedarf selbst erstellt werden. Moderne Cine-Objektive geben teilweise auch elektronische Metadaten Timecode-gesyncht nach außen weiter, so dass hyperfokale Distanzen in Echtzeit abgelesen werden können (z.B. Arris LDS / Lens Data System von Arri oder die i-Objektive von Cooke).
Um sowohl in der europäischen als auch außereuorpäischen Filmwelt zu funktionieren, lassen sich die Fokusskalen bei einer Reihe von Filmobjektiven relativ einfach von Meter- zu Feet-Angaben wechseln oder beinhalten bereits beide Entfernungsangaben auf parallelen Skalen.
Weiter geht es demnächst beim Thema Cine-Optiken vs Foto-Objektive mit den Kapiteln:
Objektivdurchmesser, Modifikationsmöglichkeiten von Foto-Optiken, dem berüchtigten „T“ vs „f“, Kompatibilität, Auflagenmaß u.a.