Manuell vs Autofokus

Während die Kleinbildfotografie mittlerweile fast vollständig auf Autofokussysteme umgestiegen ist, schätzt die Filmwelt weiterhin manuelle Optiken. Zwar gibt es auch ein Paar Spezialbereich der Fotografie, in denen sich manuelle Optiken noch ein wenig halten (Makro, teilweise Meßsucherkameras), doch Autofokus-Optiken sind aus der digitalen DSLR-Fotografie nicht mehr wegzudenken. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Die Fotografie benötigt eine schnelle Fokussierung von einem x-beliebigen Fokuspunkt auf ein Motiv. Je schneller diese Fokussierung erfolgen kann, desto schneller lässt sich auslösen und damit das Foto aufnehmen.



Bei Video- und speziell Filmaufnahmen geht es nicht in erster Linie darum, schnellstmöglich einen Schärfepunkt zu finden, sondern die Schärfeebene während der gesamten Aufnahmezeit zu kontrollieren. Entweder um ein Motiv zu verfolgen, die Schärfe bei bewegter Kamera zu halten oder um die Schärfeebene kontrolliert von Motiv A zu Motiv B zu verlagern. Ein Autofokussystem kann hierbei wie bei vielen Videokameras durchaus hilfreich sein, für szenisches und damit filmisches Arbeiten benötigt man jedoch exakte Kontrolle und das heisst: Manuelle Schärfe.



Diese Bedingung der manuellen Fokussierbarkeit zieht eine ganze Reihe von designtechnischen Anforderungen nach sich: Wer schon einmal mit einer Autofokus-Optik versucht hat, manuell zu fokussieren, weiss um die Herausforderung. Die minimalen Fokussierwege von AF-Optiken erschweren das kontrollierte Führen der Schärfe teilweise bis zur Unmöglichkeit. Was für den Fotografen Geschwindigkeitsvorteile bringt, wird für den Filmer zum Alptraum. Deshalb trennen allein schon die Fokussierwege der Optik den Filmer vom Fotografen fundamental: Der Filmer wünscht sich möglichst lange Fokussierwege, der Fotograf eher kurze. 300 Grad Drehwinkel bei Cine-Optiken sind somit sehr willkommen, während der Drehwinkel bei Fotooptiken 100 Grad und noch deutlich kürzer ausfallen kann.



Hinzu kommt, dass Cine-Optiken bei einer Schärfeverlagerung möglichst wenig „atmen“ sollen. Hiermit ist ein leichter Zoomeffekt bei der geführten Schärfe gemeint, der für Foto-Optiken weniger von Bedeutung ist. Hochwertige Cine-Optiken zeichnen sich also nicht nur durch manuelle Fokussierung sondern auch durch kein oder nur minimales „Atmen“ aus.






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