1. Die Hardware

Die ersten beiden Vertreter unseres Vergleichs arbeiten mit Standard Firewirehardware. Zu erkennen ist das an dem Zusatz OHCI in den technischen Daten. Wer genaueres zu diesem Standard finden möchte, findet z.B. unter http://developer.intel.com/technology/1394/specs.htm gegen Bares weiteres. Viel wichtiger für uns sind die praktischen Auswirkungen. Nach dem Einbau der Karten findet sich unter Windows im Gerätemanager der Eintrag TI OHCI - konformer 1394 - HostController. An diesem kann man grundsätzlich erst mal jedes Firewiregerät anschließen. Neben DV - Geräten können das z.B. Scanner, Festplatten oder auch andere Computer sein. Ob und wie man darauf zugreifen kann, hängt jetzt nur noch vom Betriebssystem und der Software ab. Neuere Windowsversionen wie ME oder XP können z.B. auch ohne Software direkt Fotos vom DV - Band einlesen und Daten auf externen Festplatten speichern. Nach der Installation der dazzle - Treiber verschwindet der Eintrag aus dem Gerätemanager, stattdessen wird ein Fast1394 - Gerät angezeigt. Ab diesem Zeitpunkt funktioniert natürlich auch die Microsoft DV - Unterstützung nicht mehr. Möchte man die Vorteile von OHCI nutzen, muss man eine Parallelinstallation zweier Betriebssysteme betreiben. Diese sog. DualBoot - Konfigurationen sind allerdings im Zeitalter von Windows2000 und XP durchaus verbreitet. Dann steht dem Betrieb als OHCI - Controller unter Windows98SE und als Videoschnittkarte unter Windows2000 nichts mehr entgegen. Besitzt man also externe Firewirefestplatten oder möchte man ein 1394 - Netz aufbauen, ist es u.U. nicht nötig, zusätzlich zur Videoschnittkarte einen zweiten 1394 - Controler einzubauen. Das spart natürlich einen Steckplatz und einen IRQ.


Diese Funktion ist mit einer EZDV nicht möglich! Da Canopus eine eigene Hardware verwendet, die nur DV - Geräte unterstützt, muss man für den Einsatz z.B. eines Firewire - Scanners eine zusätzliche 1394 - Karte einbauen. Natürlich wirkt sich das auch auf die verwendbare Software aus. Videoschnittsoftware oder Captureprogramme werden heutzutage meist kompatibel zu OHCI - Karten entwickelt. Aus diesem Grund funktioniert z.B. Premiere 6 oder MediaStudio 6.X genauso wie der ScenalyzerLive bei OHCI - Karten auch ohne Installation von Treibern, nur mit Unterstützung des Betriebssystems. Hat der Kartenhersteller einer OHCI - kompatiblen Videoschnittkarte wie z.B. der DVNow noch keine Anpassung fertig, so kann man die Treiber vorübergehend nicht installieren und trotzdem schon mal eine neue Programmversion testen. Bei Canopus dagegen kann man erst upgraden, wenn eine Anpassung zur Verfügung steht. Wird ein Schnittprogramm gar nicht unterstützt, so muss man in diesem Fall damit leben. Auch der Einsatz von anderer Software wie z.B. dem ScenalyzerLive funktioniert i.d.R. nicht. Dafür kann Canopus seine Hardware aufbauen, wie es für den Videoschnitt am günstigsten ist. Die EZDV ist die einzige Karte in diesem Vergleich, die zusätzlich zu einem Ringpuffer im Arbeitsspeicher noch einen kleinen Cache auf der Karte hat. Damit lassen sich auch dropped Frames, die nicht durch zu geringe Festplattenleistung, sondern z.B durch PCI - Unterbrechungen vorkommen, verhindern. Mit der EZDV beim Ausspielen gerenderter Files ein dropped Frame zu produzieren, dürfte extrem unwahrscheinlich sein.




Etwas, das häufig übersehen wird, sind die Anschlüsse. Gerade bei DV - Karten ist das aber durchaus heikel. An eine EZDV kann nur ein Firewire - Gerät angeschlossen werden, da nur ein Anschluss zur Verfügung steht. Soll also zusätzlich zum DV - Gerät z.B. ein DV - Konverter für analoge Verbindungen angeschlossen werden, muss man auf eine andere Karte zurückgreifen. Vom Einsatz eines externen Firewire - Hubs rät Canopus explizit ab, erstaunlicherweise wird die Karte aber mit dem hauseigenen Converter ADVC100 beworben, der auf einem Hub basiert. Eine Standard Firewirekarte hat meist drei Anschlüsse, allerdings gab es beim Einsatz im Test damit einige Probleme. Es wurden zwar beide Geräte erkannt, der ScenalyzerLive war jedoch nicht in der Lage, vom DV - Konverter aufzunehmen. Auch wurde der Betrieb mit zwei angeschlossenen Geräten unter Premiere schnell instabil, eines der beiden Geräte zeigte auch immer eine lange Verzögerung. Mit der DVNow gab es dagegen keine Probleme. Bei der Installation von FastForward muss ein Hersteller ausgewählt werden, in diesem Fall JVC. Der Konverter arbeitete mit einem Phillips - Chipsatz und funktionierte daher sowohl beim Capturen als auch beim Schneiden im Parallelbetrieb problemlos. Ob es in anderen Konfigurationen, besonders bei gleichem Hersteller von DV - Konverter und DV - Rekorder, nicht doch zu Problemen kommt, kann ich nicht ausschließen. Sollen auf jeden Fall zusätzlich analoge Anschlüsse verwendet werden, ist der Kauf einer Videoschnittkarte mit den Anschlüssen onboard meist die einfachere Variante und normalerweise auch nicht teurer.





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