4K-Vorschau nicht pixelgenau

Ein weiteres Problemfeld der A6300 ist die vergrößerte Vorschau auf dem Display und dem Sucher. Offensichtlich ist die Kamera nicht in der Lage, bei der vergrößerten Ansicht eine pixelnative Vorschau zu errechnen. Dies erschwerte nicht nur die Fokussierung an unserem Auflösungstestbild, sondern macht auch beim (semi)professionellen Einsatz ein zusätzliches Display praktisch zur Pflicht. Das externe Signal über HDMI liefert dagegen den kompletten Sensor-Readout. Allerdings muss man dann auch über einen externen Recorder aufzeichnen. Die A6300 stellt nämlich in 4K zwei verschiedene HDMI-Ausgabemöglichkeiten zur Wahl: Einmal voller Sensor-Readout ohne interne Aufzeichnung und einmal beschränkter HDMI-Output + interne 4K-Aufzeichnung. Schade, denn diese notwendige Option nimmt der Kamera schon wieder ihren Stealth-Vorteil. Das Fokus Peaking ist in diesem Fall auch nur begrenzt hilfreich, weil es sich über die Line-Skipping-Artefakte legt.




Rolling Shutter

Der noch größere Showstopper für den Run and Gun/Quick and Dirty Einsatz ist jedoch der Rolling Shutter. Leider müssen wir der A6300 attestieren, dass sie im 4K-Videomodus wirklich das schlechteste Ausleseverhalten hat, das wir je an einer 4K-Kamera gesehen haben. Geschätzte 40ms dauert ein Auslesevorgang von oben links bis unten rechts, was selbst bei schnellen Objektbewegungen ohne Schwenk schon zu sichtbaren Jello-Artfakten führen kann. Somit ist die A6300 eine Kamera für den primären Stativ-Einsatz. Dort kann sie allerdings tatsächlich visuell punkten und auch bequem mit einem 4K-Recorder kombiniert werden. Günstiger bekommt man aktuell nirgendwo einen herunterskalierten, fast artefaktfreien 4K-Sensorreadout mit genormten Log-Profilen. Allerdings fielen uns bei der A6300 im S-Log-Modus deutliche Sprungstellen in der Quantisierungstabelle auf, auf die wir in einem separaten Folgeartikel noch näher eingehen werden.




Bedienung und Funktionsumfang

Die übrigen Funktionen der Kamera sind extrem “üppig”, wie man es von schon von den 4K-fähigen A7-Modellen kennt und die Menüs ebenso verwirrend und tief. Persönlich finden wir die Kamera dennoch gut beherrschbar, wenn man sich etwas eingearbeitet hat und die Quick-Menü-Zugriffsfunktionen für den eigenen Einsatz sinnvoll konfiguriert hat.



Blende und Verschlusszeit lassen sich über separate Drehrädchen direkt verstellen und der Zugriff auf die ISO sowie den Weißabgleich ist einen Klick entfernt. Will man jedoch einen Weißabgleich über eine Graukarte oder Weißfläche einstellen, so muss man hierfür zwingend in den Fotomodus wechseln. Im Videomodus gibt es dagegen frei einstellbare Kelvin-Zahlen sowie diverse Presets und Verschiebungs-Optionen.




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