Autofokus vom Stativ aus
Beim AF vom Stativ aus schafft es die Sony A7III über die gesamte Entfernung das Gesicht von Ricarda einwandfrei mit der Gesichtserkennung als Overlay im Sucher zu tracken. Recht beeindruckend, über welche Entfernung der Sony AF Gesichter erkennen kann.

Die GH5S wechselt bei gleicher Entfernung zwischen dem Tracking der Person und dem Gesichtstracking.

In der Praxis liegt die Schärfe bei beiden Setups vergleichsweise gut an mit nur minimalen Fehlfokussierungen, wobei die Sony hier erneut - weil Vollformat - mehr leisten muss.
Autofokus mit Freihand-Kamera
Bei den Aufnahmen aus der Hand, schafft der AF der Sony A7 III etwas häufiger die Schärfe korrekt zu halten. Allerdings ist das System nicht reaktiv genug, um die Bewegungen von Ricarda bestmöglich zu verfolgen. Hier gilt es noch weiterführende AF-Tests durchzuführen, um die optimalen AF-Settings zu finden. Gleiches gilt für die GH5S.
Da sich Geschwindigkeit und Sensitivität der AF-Systeme bei beiden Kameras recht komplex finetunen lassen, öffnet sich hier ein recht weites Betätigungsfeld für Optimierungen.
Im Hinterkopf sollte man hierbei behalten, dass sich entsprechende AF-Systeme auch schnell „überreaktiv“ einstellen lassen, was dann zu unschönem Pumpen führen kann.
Hauttöne
Ein spannendes Feld ist das Thema Reproduktion von Hauttönen. Wir haben unsere Aufnahmen in DaVinci Resolve 14 aufbereitet, wobei wir zwei unterschiedliche Farbkorrektur-Wege für die beide Kameras gewählt haben. Mit der offiziellen Sony S-Log 2 LUT zu guten Hauttönen zu kommen, empfanden wir bislang (und da macht die A7 III keine Ausnahme) als eher problematisch. Von daher haben wir uns hier an den vergleichsweise einfach und mit guten Ergebnissen zu generierenden Hauttönen der GH5S im Verbund mit der Panasonic V-Log LUT orientiert und „freihand“ das Sony S-Log 2 Material angeglichen, was dann auch recht flott von Statten ging.

Positiv überrascht waren wir hierbei, wie nahe man mittlerweile Panasonic und Sony Footage zueinander bekommt und dies wie gesagt mit überschaubarem Aufwand. Trotzdem bleiben recht markante Unterschiede – vor allem bei der Hauttonreproduktion und hier insbesondere bei der Texturierung der Haut. Die Sony A7 III hatte bei allen unseren Aufnahmen – ganz gleich ob bei Tageslicht oder bei Mischlicht im Café – eine merklich weicher gezeichnete Haut.

Ob hier im Hintergrund ein „Hautton-Glättungsalgorithmus“ werkelt oder eine Rauschunterdrückung oder der Sony 8 Bit Codec einfach etwas „flächiger“ arbeitet oder eine Kombination aus mehreren Faktoren, können wir nicht mit letzter Sicherheit sagen. Und ob die Hauttonreproduktion der Sony A7 III hierbei als artifizieller oder als Out-of-the-Box gelungenes Beauty-Shot-Setup wahrgenommen wird, dürfte letztlich Geschmackssache sein - bemerkenswert ist es allemal.