Messlabor
Bevor wir zu den einzelnen Testergebnissen kommen, seinen uns noch ein paar grundsätzliche Gedanken zu 1080p50 erlaubt: Theoretisch könnte die Auflösung vertikal doppelt so hoch sein. Denn bei 1080i50 liegt jedes Einzelbild rechnerisch als Bild mit 1920 x 540 Pixeln im Speicher, während bei 1080p50 jedes Bild 1920 x 1080 Pixel hat. (bei 50 Einzelbildern pro Sekunde). Praktisch haben wir zuerst einmal verglichen wie denn ein Halbbild, das mit der gängigen bikubischen Interpolation hochskaliert wird gegenüber echten 50p wirkt. Hier das Ergebnis:

Dies ist sozusagen der (simulierte) schlechteste Fall, wenn sich die Information von zwei Halbbildern kaum mit einem Vollbild deckt. Dies kommt eigentlich nur bei einer bewegten Handkamera oder bei Schwenks und Zooms vor. Hier ist der Unterschied zwischen 50p und 50i natürlich deutlich sichtbar. 50p sieht in dieser Simulation tatsächlich deutlich besser aus. Allerdings wurde die Interpolation jedoch nur von einem Halbbild aus durchgeführt.
Bei einem stehenden Testbild (wie dem aus unserem Messlabor) kann bei der Wiedergabe die Information aus zwei Halbbildern herangezogen werden, was im optimalen Fall bei einem stehenden Motiv zu keiner Verbesserung bei 50p führen dürfte. Darum hier einmal der Vergleich von zwei Halbbildern vs. einem Vollbild:

Wie man sieht, ist hier der Unterschied schon fast nicht mehr wahrnehmbar. Bei stehender Kamera und sorgfältiger Upskalierung ist der Unterschied zwischen 50i und 50p praktisch nur noch in bewegten Objekten sichtbar, die noch dazu tendenziell verwischt erscheinen, wenn die die Belichtungszeit bei 1/50 Sekunde liegt.
Dies zeigte sich dann auch in unserem Testbild:

Unsere Messungen haben wir daraufhin im 1080p50 Modus gemacht, da hier die Kamera offensichtlich ihre optimale Qualität bietet. Wir würden auch empfehlen mit dieser Kamera immer in diesem Modus zu filmen. Denn aus diesem Modus lassen sich kleinere Modi im Schnitt ohne große Verluste downskalieren bzw ableiten, vor allem 1080i50 und 720p50...
Bereits der Sweep zeigt einen imposanten Schärfeverlauf, den bisher nur wenige Camcorder in dieser Form hinlegen konnten.

Dieser Messeindruck bestätigt sich auch beim direkten Blick auf das ISO-Chart. Eine sehr natürlich Schärfe, die auch feine Details fast ohne Aliasing-Artefakte darstellt. Spitzenklasse.

Auch bei der Farbauflösung liefert die Panasonic eine sehr saubere Farbtrennung ab, die man in dieser reinen Form nur selten zu Gesicht bekommt.

Sogar der Objektiv-Test legt ein ausgesprochen verzerrungsfreies Bild ab. Derart gerade Linien sieht man selbst in dieser Preisklasse selten.

Diese Kamera besitzt eine sehr saubere Farbwiedergabe mit grundsätzlich sehr neutralen Farben. Der automatische Weissabgleich neigte allerdings gelegentlich zu einem subtilen Gelbstich.

Bei wenig Licht zeigt sich das neue lichtstarke Objektiv von seiner besten Seite: Die Automatik trickst zwar und schaltet auf 1/25 Sekunde. Die geringere Bewegungsauflösung geht jedoch mit einer überraschenden Bildqualität einher. Im 50p-Modus werden dabei übrigens einfach zwei praktisch identische Vollbilder hintereinander in der Datenstrom gepackt...

Im Audiobereich zeichnet das eingebaute Mikrofon einen durchschnittlichen Störgeräsuchpegel auf, der noch dazu in den Höhen abgeschnitten wird. Lüfter und Festplatte tragen hier zum Störgeräuschpegel einiges bei.
