Handling und Verarbeitung
Die Verarbeitung der Nikon Z7 bewegt sich auf gewohnt hohem Niveau. Die Z7 verfügt über ein Magnesiumgehäuse und kommt gerade mal auf 675 g inkl. Akku. Damit ist sie nochmal etwas leichter als bsp. die vor kurzem hier getestete Blackmagic Pocket 4K (722g) und nur minimal schwerer als bsp. die Sony Alpha 7III oder 7RIII (beide ca. 650g inkl. Akku).

Gut gefallen hat uns bei der Nikon Z7 die nochmals etwas gewachsene Handausformung inkl. der zwei programmierbaren Schalter nahe am Objektivmount, die man mit den Fingerspitzen der rechten Hand bedienen kann. Für große Hände hätte die Handaufnahme für unseren Geschmack zwar noch etwas größer ausfallen können – am besten selbst ausprobieren ...

Der Sucher der Nikon Z7 zählt mit seinen 3.69 Bildpunkten mit zu den besten Suchern, die derzeit im spiegellosen Segment verbaut werden. Vorbildlich gruppiert Nikon hierbei Bildparameter-Infos um das Sucherbild herum. Mit seinen 60 Hz gelingt ihm ein beeindruckend realistischer, hochauflösender Bildeindruck. Der Sucher der Nikon Z7 zählt für uns klar zu den Highlights der Kamera.

Mit 3.2" ist das rückseitige LCD-Klappdisplay recht groß und überzeugt auch in der Verarbeitung. Allerdings hätten wir für den Videobetrieb hier lieber ein zur Seite ausklappbares gesehen. Was uns in Sachen Monitor gut im 10 Bit N-Log Betrieb gefallen hat ist die zuschaltbare Nikon Z7 LUT („Darstellungshilfe“) die nur auf das Monitor-Signal des 3.2“ Displays und nicht auf das HDMI-Out angewandt wird. Für die kritische Fokusbeurteilung ziehen wir eine 709 LUT ähnliche vor - gut gemacht von Nikon.
Was uns beim Display weniger gut gefallen hat ist der Umstand, dass man es nicht komplett klar schalten kann wie den Sucher. Irgendeine Display-Info ist stets zu sehen – hier darf Nikon gerne noch etwas via Firmware-Upgrade nachbessern.
Positiv hingegen sehen wir die Touchfunktionalität des 3,2“-Displays. Wir schätzen hierbei vor allem Konzepte mit denen sich der der Autofokus noch intuitiver und schneller bedienen lässt. Wer (wie wir) gerne auch mit dem Sucher im Videobetrieb arbeitet, wird sich freuen, mit dem rückseitigen Touchdisplay mit dem Daumen der rechten Hand AF-Punkte auswählen und frei selektieren zu können während man durch den Sucher schaut.
Gerade für das freie Selektieren von AF Punkten oder für das manuelle Tracking von Objekten sowie AF-basierten Fokusverlagerungen empfinden wir ein Touchdisplay schneller als den ebenfalls verfügbaren Daumen-Joystick. Gerne würden wir hier bei zukünftigen Updates eine optionale Segmentierung des Touchdisplays in verschiedene Zonen sehen, um mehr Möglichkeiten bei der AF-Punkt Wahl zu haben. Leider lässt sich der Sucher nicht während der externen 10 Bit Aufzeichnung nutzen.

Apropos externe Aufzeichnung via HDMI-Out. Nikon hat in der Z7 (und der Z6) eine HDMI Out-Schnittstelle vom Typ C verbaut. Das ist besser als die viel zu wackelige, kleine Typ D Schnittstelle aber schlechter als die robuste Standard-Version (Typ A) die wir bsp. bei den aktuellen Panasonics GH5 und GH5S zu schätzen gelernt haben. Bei unseren externen 10-Bit N-Log ProRes HQAufnahmen hatten wir zwar keine Aussetzer an der HDMI-Schnittstelle – wie robust diese auch im längeren Betrieb bleibt, dürften erste Langzeittests zeigen …
Ebenfalls nicht unwichtig: Der Schutz gegen Wasser und Staub scheint sich auf recht hohem Niveau bei der Nikon Z7 zu bewegen:

(Was man bei einem Preis von ca. 3.700,- Euro (inkl. MwSt.) auch erwarten darf.)


















