Wir haben uns die Nikon Z6 in der 4K 10 Bit N-LOG-LUT Videopraxis genauer angeschaut und erste Erfahrungen mit der Sensorstabilisierung, der Hauttonwiedergabe (inkl. Farbkorrektur in DaVinci Resolve 12.5), dem Autofokus (Facetracking) dem Handling und der Verarbeitungsqualität gesammelt - inkl. Canon EOS R Vergleich.
Nikon Z6
Vorab unser Nikon Z6 Testclip mit Ricarda, den wir an einem kalten grauen und ziemlich windigen Wintertag im Berlin aufgenommen haben:
Zum Einsatz kamen auf Nikon Seite: Die Nikon Z6, das Nikkor Z 35mm 1.8 S sowie als externer 10 Bit 4K Recorder/Monitor der Atomos Ninja V - das Ganze zumeist handgehalten, um die Stabilisierungsleistung der Kameras besser einschätzen zu können. Schnitt und Farbkorrektur erfolgte auf Blackmagic DaVinci Resolve 15.2.
Hauttöne
Im Gegensatz zu unserem Nikon Z7 Test vor einem Monat bei dem wir noch sommerliche Temperaturen und blauen Himmel hatten, durfte die Nikon Z6 diesmal ihre „Wintertauglichkeit“ bei grauem Himmel und kaltem Ostwind beweisen. Was auf den ersten Blick auffällt: Der manuelle Weissabgleich der Nikon Z6 ging hier deutlich kühler zu Werke. Bereits im LOG-Material ohne Grading findet man deutlich mehr blau und grün-Werte als bsp. bei der Canon EOS R. Dies wirkt sich auch auf die Farbkorrektur aus. Während wir bei der Nikon Z7 bei unserem Tageslichtdreh mit hellem Umgebungslicht schnell zu ansprechenden Hauttönen mit Hilfe der Panasonic VariCAM VLog>709 LUT gekommen sind, stellt sich die Farbkorrektur des Nikon Z6 Materials unter entsprechend veränderten Lichtbedingungen etwas kniffeliger dar. Deutlich vermissen wir hier eine offizielle Nikon LUT, die den LOG-LUT Workflow vereinfachen und - wichtig für Nikons zukünftige Ambitionen im Videobereich - auch standardisieren würde (intern gibt es die LUT bereits weil Nikon eine 709-Vorschau ermöglicht – wir hoffen bald auch zum Download?). Dies vorausgeschickt kommt man auch bei der Nikon Z6 zu durchaus ansprechenden Ergebnissen in Sachen Hauttönen - zumindest bei der 10 Bit N-Log Aufnahme. Es dauert nur etwas länger in der Postproduktion bis man am Ziel ist.
Gleiches gilt ebenso für die bei unserem Praxisclip etwas höhere Detailwiedergabe der Nikon Z6. Wer möglichst viel Kontrolle über sein Bild benötigt und nachträglich oder beim Dreh mit Diffusionsfiltern arbeitet, in der Postproduktion die maximale Bildqualität bei der Farbkorrektur mit der deutlich flacheren Nikon N-Log Kurve herausholen möchte oder einfach nur das Maximum an Dynamikumfang benötigt, ist bei der Nikon Z6 richtig. Wer hingegen schnelle, unkomplizierte Turnovers seines Log-Materials braucht und eher hautschmeichlerische Hautstrukturwiedergaben Out-of-the-Box zu schätzen weiss, dürfte eher bei Kameras wie der Canon EOS R fündig werden.
Gut gefallen hat uns in diesem Zusammenhang die vorbildliche Implementierung der Weissabgleichsfunktion der Nikon Z6 (wie bei der Z7 wenn wir uns korrekt erinnern). Defaultmässig liegt diese als One-Klick-Aktion auf dem oberen Funktions-Button auf der vorderen Gehäuseseite neben dem Objektivmount. Mit längerem Druck ruft man hier dann sofort das WB Messfeld auf und kann entsprechend schnell und unkompliziert einen Weissabgleich abnehmen.
Das interne 8 Bit Material der Nikon Z6 ist in Ordnung aber - ähnlich wie bei der Nikon Z7 – nichts wirklich Weltbewegendes zumal ein echtes, internes 8 Bit Log-Profil bei der Nikon Z6 fehlt.
Yo... war alles leicht off topic :)
Bei Youtube geht es ja in erster Linie um Effektivität bei der Kontentkreation und das ist die Z6 sicher eine gute Wahl...weiterlesen
Opera Cator 11:38 am 29.12.2018
Es sollte eigentlich um die Z6 gehen 🤷🏻???
Aber wenn das YouTube-Thema von Interesse ist:
Mein Sohn ist noch Schüler in der 12. Klasse und wird sich einen Beruf...weiterlesen
pillepalle 11:24 am 29.12.2018
Das überrascht Dich weil Du das Geschäftsmodell nicht verstanden hast ;) Es geht um Unterhaltung, Clicks und Interaktion mit dem User. Es ist auch völlig egal ob positiv oder...weiterlesen
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