Im zweiten Teil unseres großen Kamera-Cage Ratgebers wollen wir uns aktuelle Kamera-Cages im konkreten Vergleich anschauen. Da sich die Design- und Anwenderphilosophien der unterschiedlichen Hersteller häufig durch deren gesamtes DSLM/DSLR Cage-Portfolio ziehen, lassen sich unsere hier gewonnenen Erkenntnisse ganz gut auch unabhängig vom spezifischen Kameramodel anwenden. In diesem Sinne nutzen wir stellvertretend für moderne DSLMs für diesen Cage-Vergleich die aktuellen Panasonic S1/S1H um Cages von Shape, Manfrotto/Wooden Camera, SmallRig, 8Sinn und Zacuto im Vergleich zu beurteilen.
Hier findet ihr den ersten Teil unserer Cage-Serie auf slashCAM
Zacuto „no-cage“ Cage für Panasonic S1, S1H, S1R
Charakteristisch für Zacutos DSLM Cage-Portfolio (Sony Alpha Serie, Fuji XT, Panasonic GH, Nikon Z, Blackmagic Pocket etc.) sind die Half-, bzw. eher 3/4-Cage Konstruktionen.

Das bedeutet, dass all diese Zacuto Kamera-Cages zur Griffseite der Kamera hin offen konstruiert wurden, so dass der Original Kamerahandgriff auch im Cage-Betrieb als Hauptgriff funktioniert. Zusätzlich - und im Unterschied zu allen uns bekannten anderen Half-Cages - befindet sich jedoch auch noch eine Handschlaufe an der offenen Cage-Seite bei Zacuto.
In unserem Cage-Vergleich glänzt der Zacuto Cage damit klar mit der besten Ergonomie für mobiles Handling im Handbetrieb. Während andere Cages eher für die szenische Arbeit mit cleveren Anbauoptionen wie Lock-Pin-Bohrungen oder besonders hoher Stabilität punkten, stellt der Zacuto Cage für uns bei diesem Cage-Vergleich die erste Wahl für den Handkamera-Betrieb dar.

Durch die Kombination Handschlaufe und Kamerahandgriff ergibt sich ein bemerkenswert kontrollierte Handkameraführung, die zudem auch den Betrieb über viele Stunden hinweg bestmöglich entlastend erlaubt.
Aufgrund von weniger Auflagefläche können Half-Cages schneller ein Problem mit horizontalen Verschiebungen der Kamera im Cage entwickeln als geschlossene Cages. Doch auch hierfür hat Zacuto eine Lösung entwickelt. Soweit wir wissen, war Zacuto einer der ersten Kamera-Cage-Hersteller, der die Kamera-Gurt-Ösen für die Befestigung der DSLM im Cage genutzt hat.

Wie alle anderen Zacuto DSLM-Cages wird als auch die S1/S1H via kleiner M-Schraube sowohl links als auch rechts durch die Gurtösen am Cage arretiert. Zusammen mit der ¼ Zoll Bodenschraube ergibt sich damit ein sehr fester Sitz der Kamera im Cage (mindestens vergleichbar wenn nicht sogar besser als bei geschlossenen Cages ohne Ösenbefestigung). Zacuto hat sich tatsächlich die Mühe gemacht, auf der linken Seite zwei unterschiedliche Gewindebohrungen für S1H und S1 anzubieten. Schönes Detail (auch wenn die S1 Montage hier spürbar schwieriger war).
Der Nachteil der Verschraubung durch die Gurtösen ist dann auch die etwas frickelige Montage. Entsprechend sollte man nicht erwarten, die Kamera während eines Drehs schnell mal aus dem Cage herausnehmen zu können.
Wie viele andere Zacuto DSLM Cages bietet auch der S1 Cage zwei integrierte NATO-Schienen, die wir für die Griffmontage neben ARRI-Lockpin 3/8“ Gewinden als „Gold-Standard“ bei Griff-Montage-Systeme ansehen.

Die NATO-Schienen bieten hier den besonderen Vorteil, dass Griffe schnell an der Schiene entlang justiert/tariert werden und auch schnell von einer Schiene auf die andere „umgesteckt“ werden können. Für uns noch ein Fingerzeig in Richtung Handkamera-Auslegung des Zacuto-Cages - zumal ARRI Lockpin-Gewinde komplett fehlen.
Darüberhinaus stellen die NATO-Schienen praktischer Weise einen Industrie-Standard dar (auch wenn Zacuto sie lieber „Z-Rails“ nennt – im Hinterkopf sollte man bei anderen Cages behalten, dass sich NATO-Schienen natürlich auch nachträglich – mit entsprechendem Mehrgewicht - an Cages anbringen lassen, wo diese fehlt). Problemlos haben wir Griffe mit NATO-Aufnahmen von anderen Herstellern am Zacuto-Cage montieren können. (Allerdings sind die uns bekannten Zacuto-Original-Griffe mit Holz-Einlage hervorragend gearbeitet - nicht gerade günstig aber dafür auch sehr komfortabel.)
Was uns weniger gut am Zacuto- Cage gefallen hat, ist das Klemmen des Batteriefachs bei der Panasonic S1. Bei der tiefer bauenden S1H liess es sich problemlos öffnen. Wir wissen nicht, ob unser Cage hier einfach einen Toleranzfehler hatte. Wer den Zacuto Cage also für die S1 nutzen will, der sollte als erstes prüfen, ob sich das Akkufach problemlos bei montiertem Cage öffnen lässt.
Unterm Strich stellt der Zacuto Cage einen sehr durchdachten, ergonomisch auf hohem Niveau befindlichen Cage vor allem für die mobile Arbeit mit der Panasonic S1H dar. Zusammen mit dem Zacuto ACT-Recoil System lassen sich hiermit auch problemlos Schulter-Rigs bauen.
Gewicht: 253g (inkl. Schlaufe - von uns gewogen)
Verarbeitung:sehr gut
Solidität: sehr gut - gut
Handkamera: sehr gut
Stativkamera (maximal Rigging): gut
Zubehörangebot: sehr gut
Preis/Leistung: gut
Preis: ca. 340,- (inkl. MwSt.)
Dank an BPM für die unkomplizierte Testleihstellung des Zacuto S1 Cages
SmallRig S1H Cage
Smallrig ist einer der wenigen Hersteller bei unserem Vergleichstest (neben 8Sinn), die tatsächlich zwei unterschiedliche Cages für die Panasonic S1 und die S1H anbieten.

Entsprechend gut sitzt der Cage für die S1H auch. SmallRig vereint hierbei sehr geschickt diverse Funktionen in einem Cage, die man ansonsten eher bei unterschiedlichen Herstellern findet. So stellt der SmallRig Cage in unserem Vergleich den einzigen Cage dar, der sowohl über eine NATO-Schiene, Gewinde-Ösen-Befestigungen und 3/8“ Arri-Lockpin Gewinde am Cage verfügt. Allein das Zusammenführen dieser drei in unseren Augen „Premium“ Optionen stellt bereits eine ziemlich starke Leistung dar - und dies umso mehr wenn man den recht günstigen Preis des SmallRig S1H Cages bedenkt (auch wenn der Shape Cage noch günstiger ist).

Die linke Seite des smallRig Cages wurde (ziemlich vorbildlich) als dreifache Befestigungs-Option ausgeführt: Zum einen finden sich hier 1/4“ Gewinde-Bohrungen, 3/8 Zoll Gewinde inklusive Arri-Lockpin-Aufnahmen und zusätzlich ist das ganze als NATO-Aufnahme ausgelegt. Besser geht’s kaum.
Ebenfalls gut gefallen hat uns der im Boden via Magnete integrierte Schraubenzieher, mit dem sich die Kamera schnell auf der Bodenplatte fixieren lässt.

Wie bei anderen Cages die auch auf die zusätzliche Gewinde-Ösen-Befestigung setzen, sollte man jedoch auch bei SmallRig Cage nicht erwarten, die Kamera hier schnell aus dem Cage ausbauen zu können (obwohl es hier schneller geht als bei anderen Cages, die beide Gewinde-Ösen nutzen).
Auch gut gefallen beim SmallRig Cage hat uns die Befestigungsmöglichkeit für eine Handschlaufe.

Zwar bietet SmallRigg selbst unseres Wissens nach nicht selbst passende Handschlaufen an – doch mit etwas Suche dürfte sich hier eine individuell passende Handschlaufe finden lassen. Damit bietet der SmallRigg Cage ebenfalls eine gute Ausbau-Option Richtung Handkamera. Allerdings sollte man hier mit größeren Hände unterwegs sein, weil man ja auch noch den Cage selbst zusätzlich zum Kameragriff auf der rechten Seite umfassen muss.
Die allgemeine Verarbeitungsqualität des SmallRigg Cages ist gut - jedoch hat es SmallRig unserer Meinung nach auf der rechten Cage-Seite mit den Gewindebohrungen/Material-Aussparung übertrieben.

Von allen hier getesteten Cages war beim SmallRig Cage bei einigen 3/8 Gewinden der (deutlich) geringste Abstand zum Cagerand. Teilweise blieben da nicht mehr als ca. 1 mm Material-Stärke übrig. Vor allem für die Montage von schwererem Zubehör an 3/8“ Gewinden ist das in unseren Augen zu wenig.
Unterm Strich bietet der SmallRig Cage (zusammen mit dem Shape Cage) das beste Preis/Leistungsverhältnis aller hier getesteten Cages. Ein sehr guter Allrounder-Cage. Für komplexere Rigg-Montagen mit schwerem Zubehör würden wir jedoch zu einem Cage mit mehr „Fleisch“ um die 3/8“ Gewinde herum raten.
Gewicht: 240 g (von uns gewogen)
Verarbeitung: gut
Solidität: befriedigend-gut
Handkamera: gut - sehr gut (für große Hände)
Stativkamera (maximal Rigging): gut
Zubehörangebot: sehr gut
Preis/Leistung: sehr gut
Preis: ca. 100,- Euro (inkl. MwSt.)
Dank an CVP für die unkomplizierte Bereitstellung des SmallRig S1H Cages
8Sinn S1H Cage
Die aus Polen stammende Zubehörschmiede 8Sinn hat sich mit ihren aufwendig nach dem jeweiligen Kamerabody geformten Kameracages schnell einen guten Namen im Video-Zubehörbereich gemacht.

Und auch der 8Sinn Cage für die Panasonic S1H schmiegt sich wie kein anderer hier getesteter Cage perfekt an die Konturen des Kameragehäuse an: Ein echter Handschmeichler.
Was uns ebenfalls gut am 8Sinn Cage gefallen hat, sind die allgemeine sehr gute Verarbeitungsqualität und die vorbereiteten Aufnahmen für eine Handschlaufe an der rechten Griffseite.

Darüber hinaus baut der 8Sinn Cage auch am kompaktesten und am niedrigsten von allen hier getesteten Cages. Die Ausformung für die Suchererhöhung der S1H gelingt dem 8Sinn Cage am besten. Wir würden dem 8Sinn Cage (und dem extrem robusten Shape Cage) die beste Schutzwirkung aller hier getesteten Cages für die Kamera zusprechen.
Wer also einen Cage sucht, der in erster Linie als möglichst kompakt bauender, unauffälliger und leichter Kameraschutz dient, sollte sich den 8Sinn Cage einmal genauer anschauen. Dr 8Sinn Cage war mit 224g auch der leichteste Cage in unserem Test.

Vermisst haben wir beim 8Sinn Cage für die Panasonic S1H mehr 3/8“ Gewinde inkl. Lockpin-Aufnahmen. Beim 8Sinn Cage findet sich nur ein 3/8“ Gewinde mit Lockpin-Vertiefungen auf der Ober- und eins (ohne Lockpins) auf der Unterseite. Wer mit mehr Magic-Armen am Cage arbeiten möchte, hat hier zu wenig verdrehsichere Montageoptionen.
Da der 8Sinn Cage nicht auf Gewinde-Ösen Montagen setzt, empfehlen wir für optimalen Sitz die zusätzliche Stiftmontage am Boden des Cages.

8Sinn bietet hierfür eine zusätzliche Stift-Schraube für das bereits vorbereitete Gewinde in der Bodenplatte an. Wir hatten die Stiftschraube bei unserem Test leider nicht zur Verfügung aber hiermit dürfte sich nochmal die Vedrehstabilität der Kamera im Cage deutlich erhöhen.
Gewicht: 224g (von uns gewogen)
Verarbeitung: sehr gut
Solidität: gut
Handkamera: gut - sehr gut
Stativkamera (maximal Rigging): befriedigend
Zubehörangebot: gut
Preis/Leistung: gut
Preis: ca. 180,- Euro (inkl. MwSt.)
Dank an nefal-tv für die unkomplizierte Bereitstellung des 8Sinn S1H Cages
Shape S1 / S1H Cage
Der kanadische Zubehörspezialist Shape legt bei seinem Produktportfolio unserer Erfahrung nach vor allem auf hohe Solidität wert (- auch wenn dafür mal eine Baseplate oder ein Griff etwas schwerer wiegt als die Konkurrenz).

Entsprechend bietet Shape auch als einziger Hersteller dieses Vergleichs eine lebenslange Garantie auf seinen Cage. Umso bemerkenswerter ist hierbei, dass der Shape S1/S1H Cage (mit ca. 90,- Euro) den günstigsten Cage in diesem Vergleich stellt.
Wie erwartet stellt der Shape S1/S1H Cage auch den robustesten Cage in diesem Vergleich dar, den wir vor allem für komplexes und schweres Rigging empfehlen. Die Verarbeitungsqualität bewegt sich auf hohem Niveau.

Shape stellt bei all seinen Bohrungen ausreichend Material um die Gewinde zur Verfügung und als Full-Cage umschließt der Shape-Cage die Kamera massiver/großflächiger als alle anderen Cages in diesem Vergleich. Darüber hinaus finden sich (vorbildlich) bei zwei 3/8“ Gewinden Lockpin-Aufnahmen (wie bei den meisten Rigging-Komponenten von Shape) integriert.

Der Shape-Cage ist weniger ein Handschmeichler, sondern ein Lastenträger - auf Aufnahmen für Handschlaufen wird konsequenter Weise hier gleich verzichtet (Schlitze für die Montage von Tragegurten sind hingegen vorhanden).
Ebenfalls gut gefallen hat uns beim Shape Cage der via Magnet integrierte Inbusschlüssel in der Bodenplatte des Cages, der gute Formschluss zum Sucher-Aufbau der S1/S1H sowie die vorbereitete Gewindebohrung für die Arretierung via Gurtösen-Schraube. Allerdings hier mit der wichtigen Einschränkung, dass das Gewinde für die Gurtösen-Befestigung (zumindest derzeit) nur mit der S1 funktioniert. Für die S1H könnte ein kleiner Metallwinkel wie Zacuto ihn bei den Gewinde-Bohrungen nutzt, Abhilfe schaffen. Wir haben Shape hierauf hingewiesen.

Für mobile Handkamera-Setups sehen wir den Shape-Cage weniger geeignet - wer hingegen vor komplexen Rigging-Aufgaben steht, findet im Shape Cage nicht nur die erste Wahl in diesem Test sondern auch noch die günstigste. Darüber hinaus verfügt Shape über ein recht breites Zubehörangebot.
Gewicht: 250g (von uns gewogen)
Verarbeitung: sehr gut
Solidität: sehr gut
Handkamera: befriedigend
Stativkamera (maximal Rigging): sehr gut
Zubehörangebot: gut
Preis/Leistung: sehr gut
Preis:ca. 90,- Euro (inkl. MwSt.)
Manfrotto/Wooden Camera Medium Cage
(Unified DSLR Cage / Medium)
Wooden Camera und Manfrotto (beide Vitec) bieten mit dem Unified DSLR Cage einen sehr interessanten Universal-Cage für eine ganz Reihe von Kameras an.

Zu den offiziell unterstützten Kameras gehören neben der hier getesteten Panasonic S1H: Panasonic S1, Canon 5DmkIV, 5DmkIII, 5DmkII, 6D, 6DmkII, 7D, 7DmkII, 7DmkIII, 70D, 77D, 80D, Nikon D300, D500, D600, D610, D7500, Fujifilm XT-1, XT-2, X H1, XT-3 und Leica SL.
Wer also immer wieder mal mit unterschiedlichen Kameras unterwegs ist, für den kann sich durchaus die Anschaffung eines entsprechenden Universal-Cages lohnen.

Der Manfrotto Cage ist als Half-Cage konzipiert, der vor allem aus drei Bauelementen besteht: Einer Bodenplatte inkl. eingearbeiteter 15mm Rod-Klemmung (vertikal), dem mit diversen Gewindebohrungen versehenem 15mm Rod und der Top-Plate.
Boden- und Top-Plate werden durch den Gewinde-Rod auf der linken Kameraseite miteinander verbunden – die rechte Kameraseite bleibt wie bei allen Half-Cage-Konstruktionen frei. Zusätzlich bietet der Lieferumfang des Cages noch einen Holzgriff mit integrierter 3/8“ Schraube, eine Aufnahme für den Griff, eine Manfrotto Quick-Release Aufnahme und eine HDMI-Kabelklemmung (die sich je nach Kamerahöhe an diversen Gewinden anschrauben lässt). Außerdem findet sich in der Bodenplate eine verschiebbare Objektiv-/Adapter-Stütze eingearbeitet für die diverse Stützhöhen via beiliegenden Klemm-Bolzen zur Verfügung stehen.
Damit ist der Manfrotto/Wooden Camera Cage am komplettesten von allen hier getesteten Cages ausgestattet (kostet mit ca. 360,- Euro (inkl. MwSt.) aber auch am meisten). Rüstet man die günstigeren Cages in diesem Vergleich mit Griff, Adapter-Support, HDMI-Klemme und Schnellverschlußaufnahmen aus, dürfte man nicht mehr allzu weit preislich auseinanderliegen.
Der Manfrotto/Wooden Camera Cage besticht vor allem durch seine einfache aber gleichzeitig sehr clevere und platzsparende Konstruktion. Schönes Beispiel hierfür ist der beiliegende Holzgriff, der sich via Rod-Klemmung und einem Halte-Dorn für den Transport zur Seite klappen lässt oder auch zusätzlich als Handgriff an der Seite nutzen lässt.

Wenn XLR-Adapter am Blitzschuh genutzt werden, kann der Griff einfach von vorne auf den Cage geschraubt werden (allerdings dann mit etwas ungünstigem Schwerpunkt).
Positiv überrascht waren wir von dem vergleichsweise festen Sitz der Kamera im Cage. Normaler Weise haben Half-Cages, die nicht nich zusätzlich noch Gewinde-Ösen Befestigungen bieten, in Sachen Kamera-Verdrehsicherheit hier eine Achilles-Ferse. Beim Manfrotto/Wooden Camera Cage wird dies jedoch zum einen durch eine sehr große gummierte Auflage bei der Bodenplatte und zum anderen durch die Klemm-Wirkung der Top-Plate verhindert.
Gut gefallen haben uns darüber hinaus beim Manfrotto/Wooden Camera Cage die zwei 3/8“ Aufnahmen auf der Top-Plate die beide nich nur über ARRI Lockpin-Aufnahmen sondern zusätzlich auch noch über die Manfrotto-eigenen Easy-Link-Aufnahmen verfügen.

Beim Belasten mit schwereren/komplexen Rig-Komponenten wäre wir bei den 3/8“ Gewinden der Top-Plate allerdings etwas vorsichtig, weil die Top-Plate nur am linken Rod geklemmt wird und ansonsten auf dem Sucher-Kasten der jeweiligen DSLM ruht.
Und so muss man bei Universal-Cages, die den Vorteil bieten, für viele unterschiedliche DSLMs zu funktionieren natürlich bei der individuellen Kamera-Passform auch ein Paar Abstriche in Kauf nehmen. Die Aussparung für den recht breiten Sucher-Aufbau der S1H finden wir hier bei der Top-Plate zu schmal und der Rod auf der linken Kameraseite gehört griff-ergonomisch eher zu den weniger gelungenen Lösungen in diesem Vergleich.
Unterm Strich überzeugt der Manfrotto/Wooden Camera Half-Cage durch seine universelle Einsetzbarkeit, sein clever minimalistisches Design und die umfassende Ausstattung. Wer einen Cage für diverse Kameras nutzen kann und keine zu komplexen/schweren Aufbauten benötigt, findet im Manfrotto/Wooden Camera Half-Cage eine qualitativ hochwertige Lösung.
Gewicht: 262g (von uns gewogen) ohne Schnellverschluss Bodenplatte und ohne Griff
Verarbeitung: sehr gut
Solidität: gut
Handkamera: befriedigend - gut
Stativkamera (maximal Rigging): befriedigend - gut
Zubehörangebot: sehr gut
Preis/Leistung: gut
Preis:ca. 360,- Euro (inkl. MwSt.)
Fazit
Die Cage-Konstruktionen der einzelnen Hersteller unterscheiden sich selbst für die gleiche Kameragruppe DSLM/DSLR sehr deutlich voneinander. Die große Bandbreite ermöglicht damit ziemlich passend für die individuelle Hauptanwendung und je nach zu Verfügung stehendem Budget den bestmöglichen Cage auszuwählen.
Als „Gold-Standards“ haben sich bei diesem Vergleich aktueller Kamera-Cage Konstruktionen für uns folgende Funktionen bestätigt - Funktionen, auf die wir bei der Auswahl eines Cages achten würden:
NATO-Aufnahmen, 3/8 Zoll Gewinde mit Lockpin-Sicherungen (vor allem für Griffe und externes Monitoring), Verdrehsicherungen (via Gewinde-Ösen-Befestigungen, großen gummierten Auflageflächen o.ä.) sowie die grundsätzliche Auslegung von schlanker, mobiler Handkamera-Anwendung bis hin zu komplexen/schweren eher statischen Maximal-Rigs.
Dank an CVP für die unkomplizierte Bereitstellung des SmallRig S1H Cages
sowie an
nefal-tv für die schnelle Bereitstellung des 8Sinn S1H Cages
und an
BPM für die Testleihstellung des Zacuto S1 Cages