6K 10 Bit 50p Bildqualität und Vorteile
Die Kombination aus 6K Auflösung bis maximal 50/60p hebt die DJI Mavic Pro 4 Pro von allen anderen DJI Drohnen unterhalb der DJI Inspire 3 ab. Wer also aktuell noch mit einer 4K Drohne wie der Mavic 3 unterwegs ist und hier an Grenzen stößt, findet mit der Mavic 4 Pro das entsprechende Upgrade-Angebot.

Doch wie sehen diese Grenzen eigentlich in der Praxis aus? Aus persönlicher Erfahrung gesprochen können wir folgendes beisteuern: Wenn wir Drohnenaufnahmen filmen, kommt es immer wieder mal vor, dass wir nur bestimmte Blickwinkel und Sequenzen rechtlich nutzen dürfen.
Kann man die Flugsequenzen durchgängig in einem hochwertigen 50p Format filmen, hat man in der Postproduktion die Option, das Material beispielsweise in einer 25P Timeline als Zeitlupe zu verlängern. Man erhält also schnell doppelt so viel Content von dem Ausschnitt, den man nutzen möchte oder darf. In unserer Flugpraxis auf jeden Fall ein echter Vorteil.
Gleiches git für die Videoauflösung. Das 6K 50p Material der Mavic hinterlässt einen sehr scharfen Eindruck auf unserer 4K Timeline. Verantwortlich hierfür ist die Kombination aus 6K Downsampling und vermutlich auch etwas interner, digitaler Nachschärfung. Für Landschafts-Drohnenaufnahmen macht diese Kombination durchaus Sinn. Hier hat man es häufig mit sehr detailreichen, feinen Strukturen zu tun, denen ein hohes Maß an Bildschärfe durchaus gut tut (im Gegensatz zu Interview- oder Portrait-Shots).
Die 6K Auflösung hält darüber hinaus auf einer 4K-Timeline gutes Croppingpotential bereit, was ähnliche Vorteile wie das 50p Material bietet, wenn man nur einen bestimmten Bildausschnitt nutzen möchte oder darf.

Wer das 6K Material im Schnitt 1:1 croppt und es mit 6K downgesampelten Material mischen möchte, muss lediglich das downgesampelte Material mit etwas Blur versehen und kann die Clips problemlos aneinander schneiden. (s. hierzu auch unseren Beispielclip).

Auch wer schnell sich bewegende Motive filmt – sei es im Sportzusammenhang, bei Tieraufnahmen etc. - profitiert von den höheren 50/60p Bildraten und der damit einhergehenden höheren Bewegungsauflösung und erhält zusätzlich Cropoptionen.
Dieser Cropvorteil steht allerdings nur in der Hauptkamera (Hasselblad) zur Verfügung. Wer auf die mittlere Telekamera (äquivalent 70mm) oder die maximale Telekamera (äquivalent 168mm) schaltet, muss mit maximal 4K Auflösungen vorlieb nehmen.

Da bei uns die Frage aufgekommen war, ob sich die Anschaffung der Mavic 4 Pro gegenüber der Mavic 3 Pro Cine in Sachen Tele-Reach lohnt, haben wir kurz beide Drohnen nebeneinander auf unseren Testkasten mit maximalem Tele gerichtet. Die Ergebnisse in Sachen maximaler Telereichweite sind quasi identisch. Die Telekamera der Mavic 4 Pro ist jedoch etwas lichtstärker und unterstützt auch D-Log statt „nur“ D-log M bei der Mavic 3 Pro Cine. Wer also noch stärkere Tele-Ausschnitte benötigt, könnte noch eine Drohnenklasse höher – bei der Inspire 3 - fündig werden und dort dann auf entsprechende Tele-Wechselobjektive in Kombination mit gecropptem 8K Material setzen.
Performancetechnisch hinterlässt das 10 Bit 6K 60p H.265 Material einen guten Eindruck. Auf einer 6K Timeline konnten wir auf unserem M1 Max Redaktions MacBook Pro maximal vier parallele 6K 10 Bit H.265 Clips ohne dropped Frames abspielen. Wer mit weniger performanten Rechnern unterwegs ist, sollte entweder den H.264 Standard oder den All-I Codec nutzen. Bei letzterem sollte man allerdings den zur Verfügung stehenden Speicherplatz im Auge behalten.