Gerade ist die neueste Version 1.8 von Cinecred veröffentlicht worden, dem kostenlosen Tool (verfügbar für Windows, macOS und Linux) zur Erstellung von professionellen Filmabspännen. Seit der Version 1.6 vor rund einem Jahr sind zahlreiche neue Funktionen hinzugekommen.
So können jetzt in den Abspann Bilder und Videos mithilfe der GUI eingebettet werden und Füllzeichen zwischen Kopf/Fuß und Körper ausgegeben werden. Zudem können für rollende Titel, die in eine Tafel übergehen, jetzt die Bremskurve für eine elegante Bewegung definiert werden. Die vollständige Liste der Änderungen findet sich im ChangeLog.
Die Neuerungen von Cinecred 1.8.0
- In den Abspann eingebettete Bilder und Videos werden jetzt per GUI konfiguriert. Die fummeligen Parameter in {{Bild}}- und {{Video}}-Marken entfallen also. Die Migration alter Projekte erfolgt automatisch; falls manuelle Änderungen an der Tabelle nötig sind, weist Cinecred darauf hin.
- Zwischen Kopf/Fuß und Körper können jetzt Füllzeichen gezeichnet werden, das sieht dann bspw. so aus: Bildregie..........Simon Schwenker
- Wenn der Rolltitel in eine Tafel übergeht, hielt er bisher abrupt an. Jetzt kann er auch sanft abbremsen, und die Bremskurve ist konfigurierbar.
- Beim Rendern wird die Ausgabedatei nun entsprechend einer konfigurierbaren Renderzielvorlage benannt.
- Unter macOS wird jetzt Apple Numbers als Tabellenformat unterstützt.
- Wer kein Google Sheets nutzen, aber trotzdem gemeinsam mit anderen am Abspann arbeiten möchte, kann nun einen öffentlichen oder privaten EtherCalc-Server dafür einsetzen.
// Top-News auf einen Blick:
Was ist Cinecred?
Jedes größere Filmprojekt steht vor der Herausforderung, einen professionellen Abspann zu erstellen. Dabei müssen Mitwirkende, Drehorte und Musikstücke aufgelistet sowie Danksagungen ausgesprochen werden - und das Ganze soll natürlich gut aussehen. Cinecred (ein Amalgam aus Cinema und Credits, dem englischen Begriff für den Filmabspann) wurde dafür entwickelt, Filmemachern genau bei dieser oft lästigen Aufgabe zu helfen.
Die Grundlage für Cinecred bildet eine vom Benutzer erstellte Tabelle (Excel, LibreOffice oder CSV) mit allen relevanten Informationen für den Abspann. Diese wird vom Programm eingelesen und kann dann interaktiv gestaltet werden. Besonders nützlich ist die Echtzeit-Vorschau, die Änderungen sofort visualisiert und auf mögliche Probleme hinweist (es werden auch Blackmagic Decklink-Karten zur Ausgabe unterstützt). Cinecred bietet ein flexibles Gestaltungssystem mit vielfältigen Optionen für Layout und Design, einschließlich der Möglichkeit, Titeltafeln mit Rolltiteln zu kombinieren.
Eine sehr praktische Funktion von Cinecred ist die Möglichkeit, eine bestimmte Laufzeit für den Abspann oder einzelne Abschnitte festzulegen. Das Programm passt dann automatisch die Abstände an, um die Zielzeit genau zu erreichen. Je nach Anforderung kann der fertige Abspann in verschiedenen Formaten exportiert werden, darunter ProRes, DPX-Sequenzen, TIFFs oder als PDF fürs schnelle Sichten.
Als Open-Source-Software kann Cinecred nicht nur kostenlos genutzt, sondern auch angepasst und weiterentwickelt werden. Nutzer können Erweiterungswünsche über die GitHub-Plattform oder per E-Mail an den Entwickler richten. Diese Offenheit macht Cinecred zu einem nützlichen Werkzeug für Filmemacher, das kontinuierlich verbessert und an die Bedürfnisse der Community angepasst wird. Praktischerweise gibt es auch ein Online-Handbuch, welches die verschiedenen Funktionen von Cinecred erläutert.
Der vollständige Changelog mit allen Änderungen findet sich hier. Cinecred wird von Felix Mujkanovic entwickelt, der auch bei uns im Forum aktiv ist und dort sogar Verbesserungswünsche entgegennimmt. Wer Cinecred nutzt, kann auch etwas spenden, um die Weiterentwicklung zu unterstützen.
