Display

Gegenüber den Konkurrenten fällt vor allem die 100-Prozent Ansicht auf, bei der wirklich der gesamte Bildinhalt ohne Overscan auf dem Display der Kamera angezeigt werden kann. In der Praxis funktioniert diese Anzeige aber nur, solange man danach keine weitere Funktion des Camcorders aktiviert. Justiert man dagegen die Schärfe nach oder wählt man irgendeine andere Funktion fällt das Display ausnahmslos in den Overscan-Modus zurück. Auch ein Einsatz während der Aufnahme war nicht möglich. Damit wirkt ist diese Funktion wie schon beim Vorgängermodell irgendwie etwas praxisfern. In positiven Markenting-Buzzwords nennt Canon dieses Verhalten übrigens „temporären Underscan“.




Bedienung

Die neue Bedienung der Kamera per Touchscreen ist dagegen ein echter Gewinn. Die von uns immer wieder bemängelten manuellen Fokussierungsprobleme sind nun dank Touchfokus kaum noch vorhanden. Wir sagen kaum, weil der Touchfokus nicht so präzise und exakt wie bei Sony oder Panasonic reagiert. Gelegentlich muss man mehrmals auf ein Objekt drücken, bis es tatsächlich erkannt und fokussiert wird. Dafür ist die Menüführung während der Einstellung sehr schön. So kann man direkt aus dem Touchfokus heraus das Peaking aktivieren oder modifizieren (z.B auf Schwarzweiß-Ansicht umstellen) . Auch bei der Belichtung hat man direkten Zugriff auf die Zebra-Modi.


Insgesamt reagiert die Touch-Oberfläche manchmal etwas stockender als bei der Konkurrenz, jedoch kommt man dank des großen Displays hier besser zurecht, als bei der kleinen Schwester-Serie HF M. Nach einer kurzen Gewöhnungszeit kann man die Kamera auf jeden Fall flüssig bedienen. Voraussetzung ist hierfür allerdings, dass man die Systemschrift auf „groß“ stellt. In der Standard-Einstellung sind die Menüpunkte definitiv zu klein, um sie exakt zu treffen.




Manuelle Möglichkeiten

Canon bietet bei der HF S11 auf den ersten Blick viele üppige Möglichkeiten: So gibt es viele Funktionen im Direktzugriff (Videoleuchte, Digitaleffekte, Pre-Recording, BLC - elektronisch Verstärkung, manuelle Belichtung, Fokus, Mikrofonpegel, Gesichtserkennung und Telekonverter). Außerdem findet sich ja noch ein spezielles Drehrad neben dem Objektiv, über das sich ähnlich wie bei einem Objektiv-Ring fokussieren lässt. Über die Individualtaste „CUSTOM“ lässt sich dieses Rad auch mit vier alternativen Vorgaben belegen: Belichtung, Hilfsfunktionen (wie Zebra oder Peaking), Mikrofonpegel und AGC (Automatic Gain Controll – Verstärkungsbegrenzer von 0 bis 18 dB). Dazu ist die Kamera über ein Custom-Setting in engen Grenzen justierbar: Farbtiefe, Helligkeit, Kontrast und Schärfe können dabei mit drei Werten (+1, 0, -1) festgelegt werden.



Wie bei Canon üblich kann man entweder im Programm-Modus filmen, der Belichtungszeit und Blende/Gain automatisch regelt. Alternativ filmt man mit Blenden-Priorität, bei der man die Blende fest einstellt und die Belichtungszeit automatisch zugewiesen wird. Oder man filmt mit Verschluss-Priorität, bei der die Blende und der Gain automatisch zugewiesen wird. Im letzteren Modus kann man anschließend auch noch über die Funktion Belichtung nachträglich die Blende manuell regeln. Wer kurz den Foto-Auslöser antippt, bekommt Blende und Verschlusszeit angezeigt. Das ist zwar nicht ganz so komfortabel, wie ein voll manueller Modus, reicht aber für den typischen Einsatz aus. Panasonic bietet hier freie Kontrolle, Sony bisher weniger. Allerdings sollen die neuen Sony-Top-Modelle (XR/CX550) auch wieder einen frei einstellbaren Shutter haben (was wir bis jetzt noch nicht testen konnten).




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