Bedienung

Die Bedienung während des Filmens wollte uns nicht hundertprozentig überzeugen: Neben der mikrigen Zoowippe bemängeln wir definitiv einen fehlenden Fokus-Ring. Das Fokus-Rad neben dem Objektiv ist viel zu leichtgängig und bietet daher nur schwachen Ersatz. Gut gefallen hat uns die direkte Umschaltung von Auto- und manuellem Fokus direkt neben dem Rad. Völlig deplatziert wirkt jedoch die Fokus Assist-Taste. Unverständlich: Sie liegt weit ab vom Schuss am Display-Rand. So muss die Hand zum ein- und ausschalten immer vom Fokus-Rad genommen werden, wo sie beim Scharfstellen jedoch logischerweise gebraucht wird. Doch damit nicht genug: Um auf dem ansonsten ziemlich guten Display die Schärfe auch nur einigermaßen beurteilen zu können, ist die Peaking-Funktion unabdingbar. Allerdings ist diese ohne Focus Assist nur alternativ zur Zebra-Funktion einzusetzen. Beides gleichzeitig geht leider nicht, obwohl man in der Regel beide Funktionen parallel benötigt. Und zum Umschalten muss man tief ins Menü. Da ist es nur ein schwacher Trost, dass die Peaking-Funktion sowieso schlechter wirkt als bei der Konkurrenz. Echte Schärfekontrolle funktioniert bei der HV20 daher nur mit einem externen Monitor.


Und noch ein kleiner Hinweis nebenbei: Wer hauptsächlich mit dem Sucher filmt, kann den Fokus Assist-Button gar nicht drücken, weil er ja am inneren Display-Rand sitzt.






Einstellungssache

Die Einstellmöglichkeiten der Kamera sind für diese Preisklasse ziemlich gut. Es gibt sogar Parameter für Farbe und Schärfe, die sich noch dazu in einem Preset speichern lassen. Allerdings enthält Canon hier dem Anwender sinnvolle Zahlenwerte vor. Schade, wenn man bedenkt, dass hier eigentlich die gleiche Signalelektronik (DIGIC DV II) werkelt, die auch für die Verarbeitung und Menüs in der XH-Serie zuständig ist. Aber irgendwo muss man scheinbar die Amateure von den Profis trennen. Zu viele Einstellmöglichkeiten geziemen sich scheinbar bei einem 1000 Euro-Modell nicht, und die Konkurrenz öffnet sich ja bekanntermaßen hier noch weitaus weniger.


Dennoch sollte eine Anfänger-Kamera alte Hasen wie uns nicht vor zu viele logische Bedienfragen stellen: Und die gibt es hier und da: So ist uns nicht klar, was eigentlich der Unterschied zwischen dem Belichtungsregler und der Blende ist. Wenn man die Zeitautomatik wählt, lässt sich die Blende frei bestimmen und und parallel dazu die Belichtung. Zweiteres dürfte ein Universal-Parameter sein, der sowohl Blende als auch Gain (und manchmal sogar den Shutter) im Team regelt. Allerdings ändert dieser Parameter seinen möglichen Wertebereich je nach Motiv. So ist bei dunklen Motiven nur ein Wertebereich von ca. -11 bis 0 vorhanden. Bei zugeschalteter Videoleuchte erweitert sich dieser Wertebereich dann wie von Geisterhand auf bis zu +11 positive „Einheiten“. Nach dem Ausschalten der Videoleuchte kann man im positiven Parameterbereich verweilen, den man vorher gar nicht einstellen konnte. Sehr komisch, zumal die Anleitung zu diesem Thema auch kein Licht in die Sache bringen will.


Wir fragen uns, warum man nicht einfach drei Parameter anbietet: Belichtungszeit, Blende und Gain, und diese dann mit den echten Werten regelbar macht. Am besten schaltbar an einem kleinen Button neben dem Objektiv.




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