Wir hatten Gelegenheit die neue Canon EOS C300 Mark III vor dem offiziellen Verkaufsstart zu testen und waren besonders gespannt auf die interne 10 und 12 Bit RAW Aufzeichnung inkl. neuem Dual Gain Sensor. Doch auch für dokumentarisches Arbeiten bringt die neue Canon C300 Mark III vieles mit: Dual CFexpress Cardslots, 10 Bit XF-AVC Intra und Long Gop Aufzeichnung, zusätzliche elektronische Stabilisierung, modulare Bauweise und vieles mehr ...
Hier unser diesmal etwas ausführlicheres Praxis-Video mit Caro und der Canon EOS C300 Mark III:
Zum Einsatz kam neben der C300 Mark III (Pre-Production Unit) das Canon EF 35 mm/2,0 IS USM sowie das EF 24-70 mm f/2,8L II USM. (Dank an diese Stelle an see you Rent für das unkomplizierte Aushelfen mit dem CFExpress Cardreader – Top!).
Hauttöne
Bereits die Canon EOS C500 Mark II hatte bei unserem Praxistest beim Thema Hauttöne überzeugende Ergebnisse produziert und die C300 Mark III macht hier keine Ausnahme.

Je nachdem, ob maximaler Dynamikumfang (Canon Log 2) oder einfacheres Handling/Lowlight (Canon Log 3) gewünscht wird, lassen sich sowohl in RAW als auch in XF-AVC entsprechende LOG-Formate aktivieren. Vorbildlich empfinden wir bei Canon die Fülle der offiziell zur Verfügung gestellten LUTs und der damit recht effektive LOG/LUT Workflow.
Wir waren bei unserem Tageslicht Shoot der Canon EOS C300 Mark III vor allem an maximalem Dynamikumfang interessiert und haben entsprechend fast ausschließlich mit ISO 800 und Log2 aufgenommen.
Als besten Startpunkt für die Farbkorrektur von Canon LOG-Material empfinden wir die offizielle Canon LUTs nach BT709 in der WideDR Variante. Wir schätzen hieran vor allem den eher behutsamen Umgang mit Kontrasten und Farben, der ausreichend Raum für die eigene Farbkorrektur zur Verfügung stellt. Die CinemaGamut_Canon Log2-toBT709_WideDR LUT kam entsprechend bei allen Log2 Shots mit der Canon EOS C300 Mark IIU zum Einsatz.
Bereits nur mit der LUT erhält man sehr gute Ergebnisse beim Canon LOG-Material, das sich Dank 10 und 12 Bit Farbtiefe durch fein abgestufte Hauttonwiedergabe auszeichnet. Wer schnelle Turnovers benötigt, dürfte allein mit der LUT bereits recht weit kommen.

Beeindruckt hat uns bei der C300 Mark III vor allem das interne Cinema RAW Light Material in 10 und 12 Bit, das zum besten zählt, was wir bislang von einem nativen 4K-Sensor zu Gesicht bekommen haben - dies gilt insbesondere auch für die höheren Frameraten zwischen 50 und 120 fps, die bei der C300 Mark III im Full-Sensor-Readout zur Verfügung stehen.
Wir haben auch mit den speicherplatzschonenderen XF-AVC-Formaten mit der C300 Mark III gefilmt und hatten bei unserem Tageslichtdreh ebenfalls keine Probleme mit Canon Log2
Hier ein Still mit der Intra-Variante von XF-AVC (810 Mbit/s bei 50 fps) mit Log 2:

Und hier ein Still in der platzsparendesten Long Gop Version (160 Mbit/s bei 25 fps) des XF-AVC Codecs:

Im Hinterkopf sollte man bei den XF-AVC-Formaten behalten, dass bei eingeschalteter elektonischer Stabilisierung etwas in den Sensor gecropt wird und damit ein weicheres 4K Bild entsteht. Das Canon Material verträgt jedoch recht gut etwas Nachschärfung, was wir in dem Fall auch empfehlen würden.
Soweit der erste Teil unseres Canon EOS C300 Mark III Praxistests – viel Spaß erstmal mit dem Video - weiter geht es demnächst mit den Themen Dual Pixel AF, RAW-Verarbeitung, Handling, und vielem mehr ...