Die Canon EOS C300 Mark III verspricht signifikante Verbesserungen in ihrem Dynamikverhalten. Gegenüber dem fünf Jahre alten Vorgänger will Canon mit einem neuen Dual-Gain-Output (DGO)-Sensor mehr als 16 Blendenstufen bei der Aufzeichnung differenzieren können.
Dual Gain Output
Canon nutzt beim Dual-Gain-Output ein Verfahren, dass ähnlich zu arbeiten scheint, wie Blackmagics Fairchild und ARRIs ALEV III Sensoren. Beim DGO-Output wird jedes Pixel/Sensel mit zwei verschiedenen Gain-Werten ausgelesen, die dann zu einem Pixelwert kombiniert werden. Die Auslesung mit höherem Gain bringt dabei eine Verstärkung mit Low-Noise-Priorität, um saubere Details in dunklen Bereichen zu erfassen. Die Auslesung mit niedrigerem Gain nutzt dagegen eine Verstärkung mit Sättigungspriorität, um die Details in helleren Bereichen zu erfassen. Durch eine Verschmelzung beider Signale kann sich der Dynamikumfang pro Sensel entsprechend erhöhen.
Disclaimer: Vorserien-Modell
Wir hatten für unsere Tests nur ein Vorserien-Modell zur Verfügung.Es handelte sich also um ein Pre Production Sample und somit um ein nicht finales Gerät. Die finale Bildqualität kann also mit finale Firmware noch variieren. Dennoch wollen wir bereits eine grobe Voreinschätzung wagen, was die Kamera an Dynamik-Leistung bringen wird...
Belichtungsreihen
Wir haben hierfür mit der Canon EOS C300 Mark III unsere Belichtungsreihen aufgezeichnet und anschließend mit anderen Super35-Kameras verglichen, um einen groben Eindruck zu bekommen. Da wir den Aufwand für einen Test mit einem Vorserien-Modell nicht ausarten lassen wollten, haben wir einfach nur die Standbilder mit anderen S35-Kameras verglichen, die wir bereits von früheren Tests schnell zur Hand haben. In diesem Fall waren dies eine Panasonic EVA1 mit externer ProRes RAW-Aufzeichnung, eine Blackmagic Pocket Cinema Camera 6K, sowie eine Blackmagic URSA Mini Pro G2, die ja ebenfalls eine Art DualGain-Output nutzen sollte.
Die farbliche Abstimmung zwischen den Kameras ist nicht so exakt, wie eigentlich für einen aussagekräftigen Test notwendig, jedoch ist das Ergebnis für eine erste Tendenz durchaus brauchbar:
Von der der EVA und der Blackmagic liegen uns leider keine ETTR-7 Bilder auf die schnelle vor, jedoch lässt sich schon deutlich sehen, dass die ETTR-7 Aufzeichnung mit der neuen Canon EOS C300 Mark III mindestens so gut gelingt, wie allen anderen Kandidaten bei ETTR-6.
Vorläufiges Fazit
Über den Daumen gepeilt würden wir aufgrund dieser Belichtungsreihen der Canon EOS C300 Mark III mindestens eine Blendenstufe mehr Belichtungsspielraum zusprechen als den übrigen Kandidaten. Dies wäre im Bereich der S35-Sensoren tatsächlich ein bemerkenswertes Ergebnis und könnte in der Dynamik sogar manche Vollformat-Kamera übertreffen. Wir denken kaum, dass sich gegenüber der fertigen Kamera hier eine schlechtere Dynamik einstellen wird, jedoch wäre es unseriös, solche Ergebnisse jetzt schon als final darzustellen. Somit verbleiben wir gespannt, ob wir tatsächlich der kommenden, dritten C300 den Sensor mit der besten S35-Dynamik in 4K attestieren dürfen. Wir gehen jedenfalls mal schwer davon aus...
Dahinter könnte man aber reichlich Fragezeichen setzen.
DeeZiD 22:02 am 14.5.2020
Gibt leider keine Seite, die mithalten kann. Hoffe, dass Cinema5D wenigstens mal ein wenig aufräumt.
Gut ist, dass sich an ARRI orientiert wird und nicht an hochgegriffenen...weiterlesen
Mantas 15:39 am 13.5.2020
aber leider auch nur vereinzelte Tests, nicht die wichtigsten querbeet :)
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