NTFS oder FAT32?
Wenn man auf einer Festplatte eine Partition erstellt hat, so muss man diese anschließend formatieren, damit auf dieser auch Daten abgelegt werden können. Es gibt jedoch unterschiedliche Dateisysteme mit eigenen Vor- und Nachteilen. Beim Einrichten einer Partition muss man sich (leider) für eines dieser Dateisysteme entscheiden. Für Windows bedeutet dies die Wahl zwischen FAT32 und NTFS.
FAT32 hat dabei besondere Vorteile für unser Multiboot-System: Es bietet neben etwas schnelleren Zugriffszeiten vor allem eine hohe Kompatibilität. So können alle Windows Systeme ab Windows 95b auf dieses Dateisystem zugreifen bzw. darauf installiert werden. Dadurch können Sie während der Arbeit mit einem Betriebssystem auch auf alle Daten der anderen FAT32-Partitionen zugreifen. Allerdings gilt dies auch für Würmer und Viren, die Sie sich eventuell auf einem der anderen Betriebssysteme eingefangen haben.
NTFS ist dagegen in mancher Hinsicht "stabiler". So kommt es bei Totalabstürzen hier seltener zu Datenverlusten. Außerdem fragmentiert die Festplatte nicht so schnell, da die einzelnen Dateien intelligenter über die Festplatte verteilt werden. Und nicht zuletzt können unter NTFS einzelne Videodateien auch über 4GB groß werden. Und dies ist im Videobereich bekanntlich ja keine Seltenheit. Dafür kann die aktuelle NTFS-Version 5 nur von Windows 2000 und XP benutzt werden.
Praktische Überlegungen
Soviel zur Theorie. Wie könnte nun eine optimale Einrichtung eines Multiboot-Systems aussehen? So sehr wir auch die Zwangsaktivierung von Windows XP nicht gutheißen, für aktuelle Videoschnitt- und Audio-Applikationen führt mittelfristig kein Weg an diesem Betriebssystem vorbei. Viele Programme wie Premiere Pro oder Avid Xpress laufen nur noch ausschließlich unter diesem Betriebssystem. Offiziell ist die Windows 9x-Schiene für tot erklärt, weshalb auch viele andere Softwarefirmen in Zukunft nur noch Windows 2000 oder XP unterstützen wollen.
Umgekehrt sieht es aus, wenn Sie Ihren Computer auch zum Surfen verwenden wollen. Sollten Sie sich nicht sehr genau mit Firewalls auskennen, entwickelt sich ein XP-Rechner im Internet binnen Sekunden zum Sammelbecken diverser Würmer und Viren. Da dieses Betriebssystem nach wie vor zahlreiche Sicherheitslücken besitzt und so weit verbreitet ist, stellt es das beliebteste Ziel von Hackern im Internet dar. Statistisch gesehen ist ein ungeschützter XP-Rechner mittlerweile in weniger als 3 Minuten nach einem Internet-Kontakt von dem ersten Wurm infiziert. Wir raten also dringend zum Surfen eher ein Betriebssystem aus der Windows 9x-Serie zu verwenden, da diese deutlich seltener angegriffen werden. Noch besser eignet sich allerdings Linux. Hier spielen Würmer und Viren keine Rolle, weil es sie schlichtweg nicht für dieses Betriebssystem gibt. Zum Texte schreiben oder surfen ist das kostenlose Betriebssystem mittlerweile eine ebenbürtige Alternative. Doch eben leider nicht zur Videobearbeitung.