Kameramann Chris Caliman hat mit Making-OFs für Fotografen angefangen und filmt mittlerweile beeindruckende Dokumentationen für arte. Außerdem ist er seit vielen Jahren aktiv im slashCAM-Forum unterwegs. Wir haben uns mit ihm über seinen Weg zum erfolgreichen Dokumentar-Kameramann unterhalten …
DOP Chris Caliman
Chris, wie bist du zum Filmen gekommen? Ich stamme aus einer Lehrerfamilie und wollte eigentlich Sport an der Sporthochschule in Köln studieren. Das hat dann wegen meinem Abitur-Noten-Durchnschnitts nicht funktioniert, ich hätte mindestens 2 Jahre warten müssen und so hab ich mich nach dem umgeschaut, was mich schon immer begeistert hat: Filme.
Das war dann auch eine der besten Entscheidungen meines Lebens.
Als ich gesehen habe, dass man an der FH Dortmund Kamera studieren kann, hab ich mich beworben und bin sofort angenommen worden. Wir waren damals etwa 12 Studierende und Ich habe das Studium sehr genossen und viel gelernt. Insgesamt war ich glaub ich 8 Jahre dort... (lach).
Wie wichtig war rückblickend für dich die Kameraausbildung an der FH? Für mich war das Studium sehr wichtig. Damals so um das Jahr 1999 war es auch eine andere Zeit als heute. Damals kannte ich keinen der Film studiert und ehrlich gesagt wusste ich auch gar nicht, dass man es studieren kann. Umso schöner und aufregender war die Zeit. Wir waren da eine völlig Film-und Kamera-verrückte Truppe. Alles war neu und aufregend. Wir haben auf 16mm und auf 35mm gedreht, hatten noch den PS-Adapter ausprobiert und auch noch analog geschnitten. Nonlineare Schnittsysteme für den Hausgebrauch kamen gerade erst auf.
Vor allem die Filmanalyse-Vorlesungen bei Prof. Königer haben mir sehr viel gebracht, weil ich hierbei ein umfassendes Verständnis für Film entwickelt habe. Wie wurde Licht gesetzt? Mit welcher Kamera wurde wie gearbeitet? Wie wurde geschnitten? Alles neu und aufregend für mich...
Ich weiss, dass es auch ohne geht, aber ich würde jedem angehenden Filmemacher eine Filmschule empfehlen. Aber heute ist auch, wie gesagt, eine ganz andere Zeit. Ein guter Look ist günstig und für jedermann zu haben, Schnittsysteme kosten fast gar nichts mehr. Heute ist der Druck sicherlich noch größer, weil es auch das Internet gibt, die gefühlte Konkurrenz ist bestimmt größer und auch der Anspruch zu früher...
Andererseits hat niemand je nach meinem Kameramann-Diplom gefragt – brauchen tut man das also eher nicht...
Deine ersten Jobs hast du mit der Canon 7D bestritten? Ja, ich hab vor allem Making-OFs gedreht. Für Fotografen, für Werbefilme, Modeagenturen etc.. Ich hatte damals die Canon EOS 7D und irgendwann ergab ein Auftrag den anderen.
Making Of „Deichmann“:
Making Of „Sido -Hier bin ich wieder“ C300:
Wie haben deine Anfänge mit der 7D (DSLR) deine persönliche Bildsprache bestimmt? Die Arbeit mit der 7D hat vor allen meine Handkamera-Fähigkeiten geschult. Auch das manuelle Fokussieren mit AF Optiken habe ich mir vor allem hier angeeignet. Heute drehe ich nicht mehr mit der 7D - werde aber immer noch wegen meiner Handkamera gebucht.
Ja, die bewegte Kamera gehört zu meinen Kernkompetenzen – auch wenn es mittlerweile vor allem die Canon C300 MKII ist.
Hey und danke, das video hab ich schon so lange nicht mehr gesehen... kann mich aber noch gut erinnern, das war mein erster größerer musikvideojob hier in berlin. Ich glaube...weiterlesen
klusterdegenerierung 23:05 am 11.3.2020
Ich darf noch mal dran erinnern Chris? :-)
https://www.youtube.com/watch?v=SjoDshHjn5U
K-Billy 12:15 am 9.3.2020
Ja konntest du! Danke für die insights, sehr interessant.
Absolut richtig. Man sieht sich, gerade in dieser Branche, ja immer zwei mal mal im Leben.....weiterlesen
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