Aktuelles Panasonic LUMIX S1(R) - ab März, ab 2.500 Euro, 4K-Videofunktionalität im Detail

Panasonic LUMIX S1(R) - ab März, ab 2.500 Euro, 4K-Videofunktionalität im Detail

Panasonic hat weitere Spezifikationen seiner kommenden spiegellosen Vollformat LUMIX S-Serie veröffentlicht. Neben Preisen gab es auch konkretere Details zu den 4K-Videofunktionen -- was bislang über Crop, Scaling und co. bekannt ist, erfahrt ihr hier.

Panasonic hat soeben weitere Spezifikationen seiner kommenden spiegellosen Vollformat LUMIX S-Serie veröffentlicht. Viele Features der LUMIX S1 (24 MP) und LUMIX S1R (47 MP) waren ja bereits zur Photokina geteasert worden, wie etwa ein Dual IS sowie der neue L-Mount, doch nun gibt es noch mehr offizielle Fakten.



NACHTRAG: Unser Hands-On zur S1 ist online.



So werden beide Vollformat-Modelle einen besonders hochauflösenden 5,8MP OLED-Sucher bieten, der mit 120 Bildern pro Sekunde faktisch ruckelfrei agieren sollte. Der Klemmmechanismus des 3,2-Zoll-Displays bleibt so konstruiert, wie schon auf der Photokina gezeigt (und von Vloggern kritisiert ;). Es löst mit 2,1M Pixeln auf und bleibt damit in der Auflösung weit hinter dem Sucher zurück. Dafür soll es sich als RGBW-Ausführung auch in der Sonne mit hoher Sichtbarkeit bewähren.



Die Display-Konstruktion der Panasonic LUMIX S1(R) dürfte weiter umstritten bleiben.
Die Display-Konstruktion der Panasonic LUMIX S1(R) dürfte weiter umstritten bleiben.


Vor allem die neuen Details, wie die 4K-Modi nun exakt implementiert wurden, dürften bei slashCAM-Lesern auf breites Interesse stoßen, weshalb wir an dieser Stelle etwas genauer darauf eingehen wollen:





Crop und Scaling der LUMIX S1(R)

Offensichtlich sollen Filmer in erster Linie zur kleineren S1 greifen, da Panasonic diesem Modell weitaus mehr Film-Funktionalität zur Verfügung stellt. Dies macht auch Sinn, da die S1 ohne R mit der niedrigeren Senselzahl viel besser für Videofunktionen geeignet ist. So bietet nur die S1 in 4K immer eine volle Sensor-Pixel Auslesung ohne Lineskipping oder Binning. Bis zu 30p gibt es dabei ein 6K Downscaling auf 4K bei einem Crop Faktor von 1.



Über 30p bis 60p springt die Kamera dann in einen 1:1 Sensor-Readout bei einem Crop Faktor von 1,5. Dies entspricht dann einem einem APS-C/S35-Fenster in der Sensorfläche.



Die S1R mit ihren gigantischen 47 MPixeln filmt dagegen immer mit einem Crop von 1,09, der nur durch Binning erreicht werden kann. Egal ob mit 24 oder 60fps. Zu FullHD gab es noch keine Crop-Angaben, jedoch die Aussage, dass bei beiden Kameras eine Slow-Motion-Aufzeichnung mit bis zu 180fps möglich sein wird.



Die Panasonic LUMIX S1
Die Panasonic LUMIX S1






Formate und Software-Upgrades für Filmer

Noch nicht ganz klar ist, welche Formate die S1 im Auslieferungszustand unterstützen wird. Sicher ist jedoch, dass einige Funktionen erst mit einem kostenpflichtigen Firmware-Schlüssel (DMW-SFU) freigeschaltet werden müssen: Dazu zählt V-Log, der 4K60p 4:2:2 10bit HDMI Live Output sowie die interne 10 Bit 4:2:2 Aufzeichnung mit folgenden Formaten und Datenraten:



MP4 4K 30p/25p/24p 150Mbps (4:2:2 10-bit, Long GOP, LPCM)


MP4 FHD 60p/50p/30p/25p/24p 100Mbps (4:2:2 10-bit, Long GOP, LPCM)



Ohne dieses Update sind der HDMI-Output und die interne Aufzeichnung auf 8 Bit 4:2:0 beschränkt. Die Unterlagen widersprechen sich noch aktuell, ob extern ohne Software-Update 8 Bit in 4:2:0 oder in 4:2:2 möglich sein werden. Wenn wir die bisher verfügbaren Unterlagen richtig deuten, gibt es auch erst einmal nur UHD-4K-Auflösung, jedoch keine C4K-Formate.



Interessant sind auch noch die Aufnahmezeiten der S1: In 4Kp60 gibt es ein Aufnahmelimit von 29 Min und 59 Sekunden und die Highspeed-Aufzeichnung für Slow-Motion-Wiedergabe ist auf 15 Minuten begrenzt. Die anderen Formate, also 4K bis 30p und FullHD bis 60p haben dagegen keine technische Zeitbegrenzung. Im Kleingedruckten weist Panasonic jedoch darauf hin, dass sich die Kamera eventuell auch durch Überhitzung bei der Videoaufnahme ausschalten kann.



Für die S1R wird dagegen kein Software-Update angekündigt, wodurch die Kamera auf 8 Bit 4:2:0 beschränkt bleibt. Auch ein HLG/Like2100-Profil sowie ein HEVC-Codec scheinen nur in der S1 implementiert zu werden. Weiters wird bei der S1R die 4K-Aufnahmezeit auf 15 Minuten und das Highspeed-Recording auf 10 Minuten limitiert.



Die Panasonic LUMIX S1
Die Panasonic LUMIX S1


Erst einmal aufregend klingt vielleicht noch der 6K-Fotomodus. In diesem können beide Kameras 10 Minuten lang einen 6K-Burst mit 30fps aufzeichnen. Allerdings stehen hierfür laut den Unterlagen auch nur Seitenverhältnisse von 4:3 bzw 3:2 (jedoch kein 16:9) zur Verfügung. Und das bei 18 Megapixeln. Diese Funktionalität gab es schon bei der GH5 und erlaubte letztlich nur 5K-Aufnahmen, die dazu schlechter ausfallen, als das interne 6K-4K-Downscaling im normalen VIdeomodus. Wir haben zu den Problemen im 6K-Fotomodus seinerzeit einen Praxistest auf slashCAM veröffentlicht.



Ein kleines, sicher nicht unwichtiges Detail noch zum Schluss: Die XLR-Erweiterung DMW-XLR1 wird auch zur LUMIX S kompatibel sein und direkt unterstützt werden.





Preise und Verfügbarkeit der LUMIX S1(R)

Die unverbindliche Preisempfehlung für das LUMIX S1 Gehäuse liegt bei 2.499 Euro, für die LUMIX S1R bei 3.699 Euro (auch als Kit mit dem 24-105mm erhältlich). Beide Kameras werden ab März 2019 im Handel erhältlich sein. Der Preis für die S1 liegt dabei komplett im Rahmen von Canons EOS R, Nikons Z6 oder Sonys A7III, wobei sie ja auch mit den letzteren beiden technisch weitgehend vergleichbar ist.



Man sollte allerdings nicht vergessen, dass die Panasonic auch noch den Software-Schlüssel DMW-SFU benötigt, um wahrscheinlich gegenüber diesen Konkurrenten etwas herauszustehen. Man weiß von diesem Update allerdings noch nicht, was es kosten wird und auch der Erscheinungstermin liegt nicht fest -- als voraussichtlicher Termin wurde uns April/Mai genannt.



Die Panasonic LUMIX S1 mit Objektiv
Die Panasonic LUMIX S1 mit Objektiv


Eine weiterer entscheidender Faktor für das neue System sind die verfügbaren Objektive. Hierzu hat Panasonic nun ebenfalls bekannt gegeben, dass die drei schon vorab gezeigten Modelle am März verfügbar sein werden. Eine Bremse bei der Einführung könnten dabei die aufgerufenen Preise sein: Die unverbindliche Preisempfehlung für das LUMIX S 24-105mm / F4 / MACRO / O.I.S. liegt bei 1.399 Euro, für das LUMIX S PRO 70-200mm / F4 / O.I.S. bei 1.899 Euro, und für das LUMIX S PRO 50mm / F1.4 bei 2.499 Euro.



Es mag schon sein, dass diese Optiken höchsten Leica-Standards entsprechen, aber bei der direkten Konkurrenz sind die neuen System-Objektive für spiegellose Vollformat-Mounts günstiger. Und es gibt dort zumindest ein paar Objektive deutlich unter 1000 Euro. Außerdem werden bei der Konkurrenz aktiv Umsteiger-Adapter für Spiegelreflex-Objektive angeboten. Einen vergleichbaren Adapter scheint Panasonic jedoch nicht im März anzubieten. Die Auswahl an nutzbaren Optiken zum Start ist somit deutlich beschränkt und ziemlich teuer. Die einzige Festbrennweite, die es zum Start überhaupt gibt - ein nifty fifty - kostet im März 2019 so viel wie die LUMIX S1 selbst. Aktuell sieht es somit stark danach aus, als ob Panasonic im März das teuerste System im neuen Markt der spiegellosen Vollformat-Kameras darstellen wird. Und das sogar schon ohne das Software-Upgrade für Filmer.



Hier geht´s zum ersten Hands-on mit der Lumix S1.


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