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Avid Xpress Pro und Xpress DV4

Wer seine Filme erstmals mit einem Avid-System schneiden möchte, der steht dieser mächtigen Software fast ohnmächtig gegenüber. Lässt er sich darauf ein, dann erlernt er ein fundiertes Wissen, das auch professionell verwertet werden kann. Wie nützlich dieses Buch beim Erlernen der Bedieung von Avid Xpress ist erfahrt ihr in diesem Review.

// 01:02 So, 29. Aug 2004von
BildGunther Weis

Avid Xpress Pro und Xpress DV4


Mediabook-Verlag Reil 2004


284 Seiten


ISBN: 3932972333


47 Euro




Review von Horst Stenzel



Wer seine Filme erstmals mit einem Avid-System schneiden möchte, der steht dieser mächtigen Software fast ohnmächtig gegenüber. Lässt er sich darauf ein, dann erlernt er ein fundiertes Wissen, das auch professionell verwertet werden kann. Nahezu alle TV-Sender und die meisten Postproduction-Studios setzen Avid-Schnittsysteme ein – auch wenn mit FinalCut Pro eine mächtige Konkurrenz entstanden ist. Die Bedien-Philosophie aller Avids ist nahezu identisch; auch die mit der DV-Version Xpress produzierten Filme können auf ein großes System übertragen und nachbearbeitet werden. Wer sich mit Xpress Pro auskennt, der kann auch einen Media Composer bedienen. Es lohnt sich also, sich damit zu befassen. Eine stark abgespeckte, aber voll funktionsfähige Version dieser Schnittsoftware gibt es gratis bei http://www.avid.com/freedv/ . Die kommerziellen Varianten kosten 620 Euro (XPressDV4) bzw. 1.700 Euro (Xpress Pro). Preiswerte Schulungsversionen werden ebenfalls angeboten. Avid stellt umfangreiche Acrobat-Handbücher bereit, die auf die meisten Fragen auch eine Antwort anbieten: 854 Seiten das Grundwerk, weitere 242 Seiten die Ergänzung, 163 Seiten die Farbkorrektur, 310 Seiten über die Effekte, 108 Seiten über den EDL-Manager. Materialien in deutsch, die kostenfrei zum Download bereitstehen.



Trotz oder gerade wegen dieser Materialfülle hat das Buch von Weis seine Berechtigung. Es ist eine gründliche Überarbeitung und Aktualisierung seiner Publikation über die Programmversion Avid 3.0/3.5. Weis liefert den nötigen Durchblick. Der Anfänger bekommt eine Chance, in die komplexe Materie überhaupt einzudringen. Die Unterschiede in den Versionen DV4 und Pro werden jeweils kenntlich gemacht. In 18 Kapiteln werden alle wesentlichen Funktionen in einer klaren und verständlichen Sprache besprochen. Das Werk ist nicht nur ein hervorragendes Lehrbuch, sondern auch ein nützliches Nachschlagewerk für die tägliche Arbeit. Die gute Gliederung des Textes und die Fülle der Abbildungen und Screenshots - meist mehrere auf einer Seite - erleichtern das Verständnis. Dass die Bilder schwarz/weiß sind, stört dabei nicht. Erfreulich ist, dass das Buch unabhängig vom Hersteller entstanden ist. So wird nicht das hohe Lied auf ein Produkt gesungen, sondern auch auf Schwachpunkte und deren Umgehung eingegangen. Auf nahezu jeder Seite gibt es solche durch eine symbolische Glühbirne und kursive Schrift hervorgehobene Tipps.



Weis versteht es, den sinnvollen Einsatz der vielen Funktionen zu erklären. Das Wie ergibt sich dann fast von selbst. Ein Beispiel: In dem offiziellen Avid-Handbuch sind etwa vier Seiten den Super-Bins gewidmet. Es wird genau erklärt, wie sie bzw. die darin enthaltenen normalen Bins aktiviert, geöffnet, geschlossen, verschoben, kopiert, gelöscht werden. Da kann man nichts falsch machen. Aber es bleibt die Frage, wozu das Ganze? Weis kommt in seinem Buch zum gleichen Thema mit einer guten Seite aus – und man weiss nicht nur, wie es geht, sondern vor allem auch, wie man dieses nützliche Feature einsetzt.



Ein anderes Beispiel: Der Schnitt in der Timeline, das Trimmen, die Slip & Slide-Techniken, der Segment-Modus nehmen in der offiziellen Dokumentation einen breiten Raum ein. Es wird schrittweise genau erklärt, und trotzdem ist der Text nicht leicht verständlich. Weis dagegen konzentriert sich auf das Wesentliche, und die Funktionen werden einleuchtend. Wenn man so weit in die Materie eingedrungen ist, ist die genaue Erklärung jedes einzelnen Tastendrucks nicht mehr nötig. Das verschafft den Überblick.



Notgedrungen streift der Autor manches nur am Rande. Da helfen dann die offiziellen Wälzer weiter. Diese werden also nicht überflüssig. Doch wer das Praxishandbuch von Weis zur Verfügung hat, der wird bei einem auftauchenden Problem sicherlich zuerst dort nachblättern.




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