Vū Technologies hat eine neue, kompakte Lösung für virtuelle Produktionen vorgestellt. VU One Mini ist speziell auf kleinere Produktionsumgebungen und Budgets zugeschnitten und soll die Funktionen größerer Systeme wie der Vū One in einem kleineren und flexibleren Format bieten. Das virtuelle Produktionssystem kombiniert Hardware und Software und besteht aus folgenden Komponenten:
- einer 3.6 x 2.13 Meter großen LED-Wand mit Beleuchtungssteuerung
- integriert in die LED-Wand ist ein Kamera-Trackingsystem, das es ermöglicht, je nach der Kamerabewegung virtuelle Umgebungen auf der LED-Wand in Echtzeit perspektivisch korrekt zu rendern, um so nahtlos zwischen realen und digitalen Elementen wechseln zu können.
- ein ebenfalls integrierter Media-Server wird von der Software-Suite Virtual Studio gesteuert und umfasst Werkzeuge wie Scene Forge, das die virtuelle Previsualisierung ermöglicht, sowie Vu.ai, eine KI-gestützte Plattform zur Generierung von eignen Inhalten. Zusammen erleichtern diese Tools die schnelle Erstellung von 2D- und 3D-Umgebungen, die direkt in den Produktionsworkflow integriert werden können
- mit an Bord ist eine umfangreiche Bibliothek an virtuellen Umgebungen mit vorgefertigten Szenarien, die je nach Bedarf angepasst und verwendet werden können
Der Schlüssel zu den Fähigkeiten des Vū One Mini liegt in der Integration mit der Virtual Studio-Softwareplattform von Vū, die eine nahtlose Steuerung der LED-Wand, der Beleuchtung und der Kameras ermöglicht.
Die Vorteile einer virtuellen Produktion - wie zum Beispiel bei The Mandalorian eingesetzt - im Vergleich zu herkömmlichen Greenscreen-Setups sind zahlreich. Die größten Vorteile der in Echtzeit gerenderten Hintergründen auf LED-Wänden sind wohl das direkte visuelle Feedback für alle der am Film Beteiligten (Kamera und Regie ebenso wie für die Schauspieler) sowie die totale Kontrolle über das Set - auch was Änderungen des Hintergrunds oder der Lichtstimmung betrifft.
Letztere wird besonders realistisch darstellbar, da das Licht des Hintergrunds auch die Darsteller und Objekte im Vordergrund beleuchtet und von ihnen reflektiert wird. Und auch Wechsel des Sets beschleunigen sich so ungemein. Das alles führt dazu, dass der Zeitaufwand sowohl für die Vorproduktion als auch für die Postproduktion sich erheblich reduzieren läßt.
Hier unser Artikel zum Thema: Ist die Zukunft der Filmproduktion virtuell?, der noch weitere Aspekte der virtuellen Produktion erläutert und und die Technik erklärt.
Billig ist das VU One Mini allerdings nicht - mit einem Preis ab 99.000 Dollar ist es zwar billiger als die VU One Lösungen mit Displays zwischen 10x4.57 und 4.88 x 2.74 Metern, dennoch eignet sich so ein System für kleine Produktionen eher zur Miete als zum Kauf, wenn es nicht andauern verwendet wird. Vue bietet auch ein Cinematic Package an, das die gesamte Kamera- und Beleuchtungsausrüstung enthält, die für den Vue One Mini optimiert und integriert ist