Praxis Licht-Workshop  Welches LED Licht und welcher Aufsatz wofür?  LED-Panel vs COB vs Tube. Softbox vs Projektor vs

Licht-Workshop Welches LED Licht und welcher Aufsatz wofür? LED-Panel vs COB vs Tube. Softbox vs Projektor vs

Eine Kamera kann noch so gut oder „High-End“ sein – ohne hochwertiges Licht werden kaum hochwertige Bilder entstehen. Doch bei der großen Auswahl an LED Lichtern kann man schnell den Überblick verlieren: COB oder LED-Panel oder LED-Tube? Parabolische Softbox, Pop-Up Softbox, Chinaball/Lantern, oder Projektionsaufsatz ? Welches LED-Licht und welcher Aufsatz eignen sich am besten wofür? Hier unser Lichtworkshop zu besseren Einordung von LED-Licht den wir mit der aktuellen Blackmagic Ursa Cine 12K gefilmt haben.

// 11:25 Mo, 27. Jan 2025von

Willkommen zum slashCam Workshop zum Thema LED-Lichter. Im Folgenden stellen wie die wichtigsten LED-Lichter inklusive ihrer Lichtwirkung mit unterschiedlichen Aufsätzen anhand von vergleichenden Beispielaufnahmen vor und ordnen die einzelnen Lichter inklusive ihrer Modifier mit ihren Vor- und Nachteilen für unterschiedliche Szenarien ein.



Wer also unsicher ist, ob lieber in eine LED-Fläche, eine COB-Leuchte in einen LED-Tube oder in eine bestimmte Licht / Modifier Kombination investiert werden soll, erhält hier eine praxisnahe Orientierung mit vielen Beispielen.




Worauf achten bei der Lichtauswahl?

Bei der mittlerweile hohen Anzahl an LED Lichtern für Video am Markt kann man schnell den Überblick verlieren bzw. in technischen Daten „ertrinken“. Vorab hier ein Paar praktische Tips, worauf wir bei der Auswahl von LED-Lichtern grundsätzlich achten würden.



CRI Lichtmessung bei slashCam
CRI Lichtmessung bei slashCam


Mittlerweile bieten die meisten LED Lichter recht gute CRI / TLCI / SSI Werte. Ein stärkeres Augenmark würden wir auf die entsprechenden Indexe legen, wenn ein neues LED-Licht einem bereis vorhanden Licht hinzugefügt werden soll. Hier kann es durchaus Sinn machen, darauf zu achten, wie sich beispielsweise die SSI Werte der beiden Lichter zueinander verhalten. Ansonsten würden wir – sofern die Werte grundsätzlich im gehobenen Bereich (CRI + 95, TLCI + 90) liegen – unsere Entscheidung weniger hiervon abhängig machen.



LED Spektralmessung bei slashCam
LED Spektralmessung bei slashCam


Wattstärke ist nach wie vor der wichtigste Faktor für den Lichtoutput. Sollen beispielsweise zwei LEDs miteinander verglichen werden, würden wir weniger auf die Lux-Zahlen der Hersteller bei unterschiedlichen Entfernungen achten, sondern vor allem die Leistungsaufnahme des Lichts in Watt als Kenngröße heranziehen.



Bei der Auswahl der Lichtleistung gilt es das zur Verfügung stehende Budget mit der benötigten Lichtstärke sowie optionalem Akkubetrieb in Einklang zu bringen. Lichter mit geringer Leistung sind günstiger und häufig lassen sich stärkere Lichter nicht mit vollem Output mit Akkus betreiben. Wer also ausschließlich mobil unterwegs ist, sollte darauf achten, welche Lichtleistung im Akkubetrieb maximal zur Verfügung steht. Grundsätzlich empfehlen wir jedoch, in1-2 Wattstufen höhere Lichtleistung zu investieren, als man zu benötigen braucht. Wer plötzlich ein besonders weiches Licht via Booklightsetup benötigt oder einfach über längere Distanzen bouncen muss, weil vor Ort die Lichter nicht nahe genug am Motiv positioniert werden können oder gegen direktes Sonnenlicht anleuchten muss, freut sich in diesen Situationen über mehr Licht – selbst wenn das Licht in Normalfall nur bei 30-50% betrieben wird.





Fullcolor, Bi- Color oder fixe Farbtemperatur?



Je nach Anwendung macht es durchaus Sinn, zwischen FullColor, Bi-Color oder LEDs mit fixer Farbtemperatur zu wählen. Den höchsten Outputs liefern in der Regel LEDs mit fixer Farbtemperatur, gefolgt von Bi-Color LEDs und Fullcolor LEDs. Wer stets reproduzierbare Kelvinzahlen benötigt, beispielsweise für ein fixes Studiosetup, Productshots etc. dürfte am besten mit LEDs mit fixer Farbtemperatur oder Bi-Color LEDs bedient sein.



Wird hingegen häufig farbiges Licht für Hintergründe oder andere Effekte benötigt, sind Full-Color / RGB-LEDs das Mittel der Wahl.



Wer ausschließlich Portraits, Talking Heads filmt und sich auf unterschiedliche Lichtbedingungen vor Ort einstellen muss, fährt unserer Erfahrung nach am besten mit Bi-Color LEDs weil sich diese am einfachsten auf Lichtfarben vor Ort einstellen lassen. Allerdings werden Fullcolor LEDs qualitativ immer hochwertiger und könnten in Zukunft Bi-Color LEDs ablösen.



Der vielleicht entscheidendste Faktor aktuell bei der Auswahl von LED-Licht stellt für uns persönlich – zumindest bei mobilen Lichtsetups - das Handling und die Transportfähigkeit dar. Bei den vielen hochqualitativen LED-Lichtern am Markt tritt die Lichtqualität selbst hinter Lösungen für schnelle Auf- und Abbauten, Akkusetups und kompakte, clevere Transportmöglichkeiten zurück. Viele Lichter unterscheiden sich kaum noch in der Lichtqualität - beim Handling jedoch zum Teil deutlich.



Zu einer guten Bedienbarkeit gehört für uns beispielsweise bei einem COB-Licht die Frage, ob die Steuerelemente direkt am Licht angebracht sind oder ob es eine separate Steuereinheit gibt, die sich via Klemme weiter unten am Stativ anbringen lässt und im besten Fall auch Aufnahmen für V-Mount Akkus mitbringt.


Externe Steuereinheiten, die sich am Stativ anbringen lassen und bei Bedarf auch V-Mount Akkus aufnehmen erleichtern die Arbeit mit Lichtern spürbar
Externe Steuereinheiten, die sich am Stativ anbringen lassen und bei Bedarf auch V-Mount Akkus aufnehmen erleichtern die Arbeit mit Lichtern spürbar

Vor allem wenn Lichter nicht ausschließlich fix im Studio genutzt werden sollen sondern mobil auf Drehs unterwegs sind, würden wir auf nach außen geführte Steuereinheiten und V-Mount Aufnahmen an der Steuereinheit achten. Hiermit erhält man eine viel einfachere Bedienung und deutlich stabilere Lichtsetups, weil die Steuereinheit und die Akkus als zusätzlicher Ballast am Lichtstativ fungieren: Für mobile COB-Lichter für uns persönlich auf jeden Fall ein klares Auswahlkriterium.



Dies gilt auch für das Zubehör des jeweiligen Lichts in Form von Lichtformern, optionalem Regen-/Wetterschutz und allgemein für die Vielfalt und Verfügbarkeit an Zubehör. Investiert man in das Licht einer bestimmten Marke, würden wir stets auch im Blick haben, wie das Zubehörangebot aussieht, mit denen man das Licht bei Bedarf für bestimmte Bedingungen ausbauen, wandeln oder schützen kann.



In diesen Bereich zählt auch die Remote-Bedienbarkeit von Lichtern. Ist man vor allem in kleineren Teams unterwegs, würden wir keine Lichter mehr nutzen wollen, die sich nicht per App remote steuern und anpassen lassen.


Licht-Workshop  Welches LED Licht und welcher Aufsatz wofür?  LED-Panel vs COB vs Tube. Softbox vs Projektor vs  : Remote

Die Zeitersparnis vor Ort ist einfach zu groß – insbesondere wenn man mit komplexeren Lichtsetups (mehr als drei Lichter) hantiert. Hier macht es dann auch Sinn, auf das Licht eines einzelnen Herstellers zu setzen, da man sonst zwischen unterschiedlichen Apps wechseln muss. Das bedeutet auch, dass es unserer Meinung nach durchaus Sinn macht, beim Erstkauf eines Lichts darauf zu achten, ob das Portfolio des jeweiligen Herstellers mit meinen individuell wachsenden Lichtanforderungen mithalten kann.






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