Schon heiß erwartet, hat Philip Bloom jetzt seinen Test der Blackmagic Cinema Camera veröffentlicht, der auch gleichzeitig der erste wirkliche/ausführliche Review ist. In dem 45-minütige Videoreview zeigt Bloom detailliert die Bedienung und Menüs der BMCC, Vergleichshots mit gleichem Objektiv und verschiedenen Kameras um den extremen Cropfaktor vorzuführen (bei 9min 59s), verschiedene Rigs für die BMCC (11:30) sowie natürlich Shots, die mit der BMCC gedreht wurden (13:30, 28:12, 43:35).
Und hier geht es zu unserem eigenen Test der Blackmagic Cinema Camera
Bloom betont, mit der Firmware 1.0 gearbeitet zu haben, da viele Funktionen (bzw deren Fehlen) und damit auch Teile seines Reviews Firmware-abhängig sind. Und wie auch andere BMCC-Tester beschreibt er RAW/CinemaDNG als ein Format mit tollen Möglichkeiten, das aber durch den hohen Zeit- und Speicheraufwand nur für bestimmte Aufgaben sinnvoll ist. Bloom zB will für sein oft eher dokumentarisches Drehen weiterhin die Canon C300 benutzen.
Seine Zusammenfassung (die aber lange nicht alle Punkte des detaillierten Videoreviews umfasst - wie z.B. seine Kritik an der eingebauten Batterie und deren Ladestatusanzeige in 25% Abstufungen (bzw 10% die 0% bedeuten), den fehlenden ND-Filtern, der fehlenden Rest-Speicherplatzanzeige der SSD) hier kurz aufgeführt:
Positiv
// Top-News auf einen Blick:
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Negativ (34:50)
Der falsche Mount für die Sensorgröße (und der daraus folgende grosse Crop - BMCC hat da jedoch schon nachgebessert), Rolling Shutter Probleme (nicht so schlecht wie DSLRS aber schlechter als Sony FS100/ Canon C300), schlechte Ergonomie (durch die eigenwillige Gehäuseform und das feste eingebaute Display, das bei niedrigen Shots zu Verrenkungen zwingt), (deswegen) Zwang zur Nutzung mit einem Rig, das Display spiegelt zu sehr, CinemaDNG braucht enorm viel Speicherplatz (auf eine 240 GB SSD passen 35 Minuten RAW Aufnahme), keinen XLR-Anschluss fürs Audio (allerdings Balanced Stereo Input) - demzufolge auch keine Phantomspannung, keine Audiopegelanzeige, als Belichtungshilfen nur Zebras, gutes aber kein großartiges Lowlightverhalten, kein HDMI, keine Blendenanzeige auf dem Display, keine Bildstabilisation, rosa Highlights in ProRes. (Avid DNxHD scheint noch nicht funktional zu sein, Bloom meint, daß es erst noch kommt).
Doch fällt sein Fazit insgesamt sehr positiv aus (40:10): zwar ist die Negativliste länger, aber die Positivpunkte wiegen mehr (und einige der Negativpunkte sind leicht zu umgehen oder per Firmware Updates zu beseitigen). Das Urteil: sehr viel Kamera für wenig Geld.
Was zu kurz in seiner Besprechung kommt, ist die Postproduktion von RAW-Material - aber dafür gibts ja schon andere Artikel, siehe unsere Übersicht zur BMCC sowie hier sowie unser Artikel über den CinemaDNG Import in DaVinci Resolve 9.
Mit der gerade eben erfolgten Ankündigung einer Micro 4/3s Version der BMCC hat Blackmagic jetzt ja quasi schon auf einen wesentlichen Kritikpunkt reagiert, nämlich den enormen Cropfaktor mit Canon EF Objektiven, die auf Fullframe Sensoren angepasst sind.