Nachdem ja die ersten BMCC-Muster bereits in die Hände der bekannten Netzevangelisten gefallen sind, dürfte es wohl auch nicht mehr lange dauern, bis auch einige Normalsterbliche die Blackmagic Cinema Camera in den Händen halten. Allerdings gibt es bis dato noch einige Unklarheiten, wie man denn nun eigentlich die rohen CinemaDNG-Files in DaVinci importiert.
Kamera-RAW-Daten tragen ihren Namen nicht ohne Grund. Denn sie enthalten die uninterpretierten Daten eines Kamera-Sensors. Damit die Signale eines Sensors für das menschliche Auge betrachtbar werden, müssen diese Sensor-Ströme erst einmal digitalisiert und sozusagen interpretiert werden. Dafür werden die verschiedenen Farbpixel des Sensors zusammenfasst. Je nach Verarbeitungsformat werden diese dann z.B. für 8 Bit-YUV-Codecs zusammengefasst oder auch für 10 Bit RGB-SDI-Output aufgearbeitet. Dies übernimmt im klassischen Fall der Camcorder, wobei man hierbei in den Verarbeitungsprozess nur wenig eingreifen kann.
Bei RAW wandert dieser Prozess jedoch in die Postproduktion, d.h. es wird einfach der komplette Sensor-Output mit sehr großzügiger Dynamik digitalisiert (meist 12 bis 14 Bit) und dieser Datenberg ohne weitere Zusammenfassung wegspeichert. Daher auch der Name RAW, roh also wie unbearbeitet.
Kein Verlust beim Import!
DaVinci arbeitet intern mit 32 Bit Float-Farbkanälen, was rechnerisch sogar noch mehr Farbnuancen unterstützt als ein 16Bit RAW-Format. So gesehen geht es bei der Interpretation von RAW-Dateien in DaVinci nicht um das Erhalten von Qualität, sondern vielmehr darum, einen guten Ausgangspunkt zur weiteren Farbkorrektur zu schaffen.
Öffnet man das erste mal eine RAW-Datei der BMCC in DaVinci, staunt man in der Regel. Denn man bekommt kein flaches Bild zu Gesicht, sonder vielmehr schon eine erste Interpretation der RAW-Daten. Diese Art der Interpretation wählt DaVinci aufgrund einer Entscheidungshierachie:
Die grundsätzlichen Interpretations-Regeln für CinemaDNG-Dateien lassen sich im Camera Raw Panel der Project Settings einstellen:
