Einem Bericht von Nikkei zufolge zieht sich Panasonic teilweise aus dem Kamerageschäft zurück - man wolle keine Kameras mehr entwickeln, die von einem Smartphone ersetzt werden können, wird Panasonic dort zitiert. Während bestehende Low-end-Modelle zwar weiterproduziert werden sollen, liege der Fokus künftig nur noch auf spiegellosen Systemkameras für ambitionierte und professionelle Anwender.
Eine solche werde aktuell zusammen mit Leica entwickelt und soll in absehbarer Zeit erscheinen - im Mai hatten die beiden Unternehmen eine engere Kooperation bekanntgegeben, die über ihre bisherige, seit etwa 20 Jahren bestehende Partnerschaft hinausgeht. Unter dem neuen L² Brand (Leica x Lumix = L im Quadrat) sollen wichtige Technikkomponenten und -platformen gemeinsam entwickelt und dann von beiden Unternehmen in ihren respektive Kameras verwendet werden.
Eine Verschmelzung der beiden Marken scheint also nicht bevorzustehen, doch wie sich die Lumix Kameralinien im Rahmen dieser Kooperation konkret weiterentwickeln werden, und nicht zuletzt welche, bleibt abzuwarten. Fest steht lediglich, dass es von Panasonic keine Kompaktkameras mehr geben wird, womit allerdings ohnehin niemand mehr gerechnet haben dürfte. Diese Kamerakategorie ist schließlich quasi komplett durch die Smartphonekameras geschluckt worden.
Spannend ist eher die Frage, welche Kameras nach Panasonics Definition (noch) nicht von einem Smartphone ersetzt werden können und wie es mit der MFT-Kamerasparte weitergeht. Ein Nachfolger der GH6 würde wohl voraussetzen, dass Panasonic weiterhin auch eigenständig Kameras entwickelt und die gewünschten Synergieeffekte mit Leica hauptsächlich bei Vollformatkameras und -objektiven zum tragen kommen. Was ja durchaus möglich ist. (Danke an Cantsin für den Hinweis im Forum.)