Ab Mittwoch wird in Hollywood die Arbeit an Drehbüchern wieder aufgenommen - nach 148 Tagen Streik haben die Gewerkschaft der Drehbuchautoren (WGA) und der Wirtschaftsverband AMPTP (Alliance of Motion Picture and Television Producers) endlich eine neue Abmachung getroffen. Über diese muss zwar noch von den Mitgliedern der WGA abgestimmt werden, jedoch ist anzunehmen, dass das Votum positiv ausfallen wird, denn in vielen Punkten konnte sich die Gewerkschaft durchsetzen.
So soll es im Rahmen des Minimum Basic Agreements (MBA) unter anderem höhere Vergütungen geben, besonders wenn hoch budgetierter Content für Streaming-Anbieter geschrieben wird. Diese müssen nach der neuen Vereinbarung nun auch konkrete, standardisierte Abrufzahlen für an die WGA herausgeben, da die Höhe der neu eingeführten Bonuszahlungen für High Budget Subscription Video on Demand (HBSVOD) von den Zuschauerzahlen abhängen werden. Solche Zahlen behielten Streaming-Anbieter bisher in der Regel für sich; an die breite Öffentlichkeit werden sie wohl auch künftig nicht gelangen, sie sind nur für die WGA bestimmt.
Der Einsatz von KI - ein richtungsweisender Streitpunkt - wird in der Vereinbarung stark eingeschränkt. So einigte man sich darauf, dass KIs kein literarisches Material schreiben oder umschreiben dürfen, und dass generiertes Material nicht als Quellmaterial betrachtet werden darf. Autoren ist freigestellt, beim Schreiben auf KI-Software wie ChatGPT zurückzugreifen, sofern der Auftraggeber es erlaubt, können dazu jedoch nicht gezwungen werden. Wird den Autoren KI-generiertes Material vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt, muss dies gekennzeichnet sein. Und nicht zuletzt darf die WGA durchsetzen, dass von ihren Autoren geschriebenes Material nicht zum Trainieren von KIs verwendet wird.
Nach dem fast fünfmonatigem Streik ist die Liste der dadurch verspäteten Filme und Serien unüberschaubar lang geworden - und die Schauspieler streiken weiterhin, dort scheint noch keine Einigung in Sicht zu sein.