Jedes Jahr werden neben den offiziellen Bären noch unzählige weitere Preise verliehen. Von den Preisen, die an Filme aus dem Programm des Internationalen Forums verliehen werden, gingen 2005 auffallend viele an DV-Produktionen, zum Beispiel der Caligari-Filmpreis für einen stilistisch und thematisch innovativen Film. Er ging an Niu pi(Oxhide) von Liu Jiayin, ein Familienportrait in 23 Einstellungen und 110 Minuten. Dieser Film bekam außerdem den Forum-Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI-Preis).
Schließlich hat die Leserjury der Berliner Zeitung ihren Preis für den besten Film des Berlinale-Forums an die koreanische Produktion Shing Sung il is lost von Shin Jane vergeben. Zu großen Teilen in schwarz-weiß gehalten, erzählt der Film die Geschichte einiger Kinder, die im Waisenhaus lernen, daß Essen Sünde sei. Die Schokoladentörtchen, die ihnen als einzige Nahrung gegeben wird, essen die Kinder heimlich, unter dem Bett versteckt – als sie dagegen aufbegehren, ist es für manche von ihnen schon zu spät. Shing Sung il is lost, übrigens mit der Panasonic DVX100 gedreht, hält sich dabei nicht immer an traditionelle Erzählmuster, als da wäre zum Beispiel die sinnstiftende Kontinuität vom Raum und Zeit. Um so erstaunlicher, daß der Film ausgerechnet einen Leserpreis gewinnt...
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