Das kostenlose und quelloffene Tool Cinecred (für Windows, macOS und Linux) wurde erst Anfang dieses Jahres offiziell vorgestellt. Es will Filmemachern die meist eher lästige Aufgabe der Abspannerstellung so weit wie nur möglich erleichtern. Schließlich wollen bei den Credits nicht nur alle Mitwirkenden genannt werden, sondern in der Regel auch Drehorte oder verwendete Musikstücke und Danksagungen sorgfältig aufgelistet werden.
Cinecred (ein Amalgam aus Cinema und Credits) wird von Felix Mujkanovic entwickelt, der auch bei uns im Forum aktiv ist und dort sogar Verbesserungswünsche entgegennimmt. Und so hat er gestern ein weiteres mal eine neue Version 1.4.0 veröffentlicht, in die viel wieder viel User-Feedback eingeflossen ist.
Die wichtigsten Neuerungen:
- Es gibt nun ein umfangreiches Handbuch auf der Webseite, das jeden Aspekt Cinecreds mit Bildern und Animationen erklärt.
- Mit den neuen Ebenen lassen sich Schlagschatten, Konturen und viele weitere kreative Effekte umsetzen.
- Die Einstellung "Nach Seite warten" darf negativ sein, wodurch die nächste Seite beginnt, während die vorige noch läuft. So kann man bspw. eine Tafel einblenden, während der Abspann noch aus dem Bild läuft.
- Echte Interlaced-Ausgabe ist jetzt möglich.
- Videos rendern schneller – zumindest für schnelle Codecs.
- Beim Erstellen eines neuen Projekts lässt sich direkt 4K auswählen, was alle Pixelgrößen in der Vorlage verdoppelt.
- Wenn man Cinecred nicht installieren will, lassen sich unter "Alle Downloads" nun ZIP- bzw. TAR.GZ-Archive für Windows und macOS herunterladen.
Außerdem wurden folgende Fehler behoben:
- Die Ausgabe nutzt nun den Rec. 709-Farbraum – und nicht wie vorher sRGB
- Rasterbilder werden nun mit Laczos skaliert, was bei großen Skalierungsfaktoren deutlich besser aussieht.
- ProRes 4444 (XQ) mit Alpha wird nun von Schnittprogrammen korrekt gelesen. Dennoch bleiben PNG-Einzelbildsequenzen empfohlen, wenn man eine Ausgabe mit Alpha-Kanal wünscht. Diese werden kleiner und sind zudem noch verlustfrei.
- Durch die neuen Funktionen hat sich das Format der Styling.toml-Datei geändert. Cinecred migriert alte Projekte jedoch automatisch. Danach sollte alles so aussehen wie zuvor.
Nicht zuletzt erwähnt der Autor, dass es noch einige Vorschläge in der Pipeline für die nächsten Versionen gibt. Unter anderem das geschmeidige Abbremsen des Abspanns.
Wir ziehen den Hut vor diesem mittlerweile hochprofessionellen Projekt!