Frage von aight8:Weil ich oft Clubaufnahmen mache, und die zum Teil bisschen dunkel werden - ich verzichte bewusst auf Gain, versuche ich das Bild in der Post aufzuhellen. Welches ist die sauberste Lösung für solche dunkle "aufhellung"?
Bissher verwende ich Colorista 2. Dort setze ich die "Primar Exposion" auf etwa 2. Schon erhellt er mir gleichmässig das Bild. In seltenen extrem Fällen fängt natürlich das sichtbare rauschen an. Dann benutze ich den "Neat Video" Denoiser. Perfektes teil. Das Bildresultat ist sehr schön bis jetzt. Aber wie macht Ihr es sonst?
Nebenfrage:
Wenn ich viele Filter auf ein Clip anwende, wird der Preview dementsprechend lange gerendert. Gibt es keine Möglichkeit solche Rechenintensive-Effekt-Clips einfach zwischenzuspeichern?
Kamera: XH A1, NLE: Premiere Pro CS5
Antwort von Debonnaire:
Wenn du die Footage in der Post dann eh elektronisch aufhellen musst und dies bereits bei der Aufnahme weisst, dann hättest du besser gleich den Gain der Kamera passend eingesetzt!
Die Kamera selbst kann, bevor sämtliche Codecs und Komprimierungen über das Input-Signal gemantscht worden sind, definitiv eine sauberere Aufhellung mit weniger Rauschneigung erzeugen, als es auf dem abgespeicherten Clip in der Post möglich ist.
Dass du danach noch einen Denoiser wie NeatImage oder so einsetzt ist durchaus ok, bevor du dann weitere Effekte und und Veränderungen drüberlaufen lässt.
Vergleiche doch mal deinen jetzigen Workflow mit dem von mir vorgeschlagenen an derselben Lowlight-Situation und sage uns dann was besser funktioniert hat, ok?
Nebenfrage:
Wenn ich viele Filter auf ein Clip anwende, wird der Preview dementsprechend lange gerendert. Gibt es keine Möglichkeit solche Rechenintensive-Effekt-Clips einfach zwischenzuspeichern?
Geht in PP nicht, bzw. verstehe ich wohl nicht wirklich was du mit dieser Frage meinst...
Antwort von aight8:
Gut Danke für den Tipp. Werde ich versuchen.
Ich meine nur, das wenn ich Prozessorlastige Effekte verwende, das Preview Rendering immer so klobig geht. (z.B. NeatVideo)
Sollte ich also bevor ich schneide das ganze Material mit NeatVideo denoisen und redern, befor ich mich ans schneiden begebe? Oder wie macht Ihr das? Villeicht alles schneiden und ganz am schluss denoisen? Wäre auch ne Möglichkeit, nur das man das echte Resultat nur am Schluss zu sehen bekommt...
Antwort von Debonnaire:
Sollte ich also bevor ich schneide das ganze Material mit NeatVideo denoisen und redern, befor ich mich ans schneiden begebe? Oder wie macht Ihr das? Villeicht alles schneiden und ganz am schluss denoisen? Wäre auch ne Möglichkeit, nur das man das echte Resultat nur am Schluss zu sehen bekommt...
Die besten Endqualität erhältst du, wenn du eine möglichst minimale Anzahl Renderläufe mit Rausspeichern über deine Footage laufen lässt! Sprich: Das Rohmaterial ins NLE laden, alles schneiden, montieren, korrigieren, effektisieren, neatisieren undsoweiterisieren und dann EIN MAL rausrendern für den finalen Film. Fertig!
Jedes Mal wo du einen Film rausrenderst verliert er potenziell an Qualität, weil wieder ein Codec eine Komprimierung eingebracht hat. Ist gleich, wie wenn du eine JPG-Datei immer wieder speicherst und mit der gespeicherten Version dann wieder weiterarbeitest, sie wieder speicherst usw. Die Qualität nimmt mit jeder "Generation" ab.
Dass halt prozessorlastige Effekte wie NeatImage deine Preview verlangsamen lässt sich nicht vermeiden. Da hilft eigentlich nur der Einsatz eines potenteren PCs!
Antwort von aight8:
Mein PC ist von der Leistung her sehr gut. Ist neu. (4x2.8GhZ/8GB/Overclocking). Aber ich merke es bei NeatVideo oder bei Colorcorrections (Colorista 2) dennoch einen ruckeln. Vorallem wenn es dann mehrere werden.
Aber demfall wird ich jetzt erst alles schneiden, dann das Bild korrigieren. Nur das ich beim schneiden die Dunkelheit oder Rauschen wohl bisschen stört.
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Ich probiere auch immer nur einmal zu rendern. Ich dachte nur dass wen ich auf MPEG-2 Effekte anwende, rendere, dann habe ich die 2. Generation. Wenn ich nur auf diese keine Effekte mehr anwende, also nur schneide, dass dan Premiere so klug ist, und nicht neu rendert sondern das Material direkt von der Quelle nimmt. Du verstehst was ich meine. Aber der rendert wohl immer alles neu.
Antwort von Axel:
Du darfst schon rendern, um dir einen "Zwischenstand" anzusehen, der sonst nicht in Echtzeit möglich wäre. Was du nicht tun darfst: Diesen Zwischenstand exportieren, um die nächste Bearbeitungsstufe dann nicht mehr auf dem Originalfootage aufbauen zu lassen.
Nachträgliche Rauschentfernung und nachträgliche Aufhellung sind leider in dieser Kombi keine Seltenheit und leider ungefähr die beiden größten Eingriffe in die Originalinformation, die man machen kann. Ein Tip aus finsteren, echtzeitlosen Zeiten: Fertig (!) schneiden (inklusive Retiming), "neaten", aufhellen, dabei bloß noch das Standbild begutachten (das Timing wurde ja schon vorher ohne Effekt-Kram beurteilt). Danach steht man vor der Frage, ob man rendert oder nicht besser gleich einen "Master" exportiert.
Antwort von eploen:
Hollo Debonnaire!
Deinen Beitrag in diesem Komplex läßt mich nicht los! Habe ich das richtig verstanden, dass die Bildqualität nachläßt, wenn man geränderte Szenen speichert? Das würde ja heißen, dass geränderte Szenen durch automatisches Speichern oder Neuöffnen des Projektes in der Qualität jedes Mal verlieren. Das habe ich aber sichtbar bisher nicht festgestellt, trotzdem ich bisher oft zwischendurch gerändert habe, auf jeden Fall vor jedem Unterbrechen der Projektarbeit. (Ich arbeite mit ADOBE Premiere Pro 2).
Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
Danke für eine Antwort.
Antwort von Debonnaire:
Nein, das trifft nicht zu. Ja, das hast du falsch verstanden.
Meine Antwort plus diejenige von Axel eben gerade geben dir alle notwendigen Infos!
Antwort von Jörg:
Bevor ich mit solchen Kanonen wie Neatvideo / Colorista auf Spatzen wie zu dunkle clips schieße, würde ich die Bordmittel von Premiere ausloten.
Die simpelste und eine der besten Methoden ist 2clips übereinander zu legen, auf den oberen den Blendmodus "negativ multiplizieren" anzuwenden.
Das sollte schon reichen, notfalls werden die Spuren verschachtelt und noch ein clip negativ multipliziert.
Das Rauschen sollte vertretbar sein, wenn die cam das halbwegs geschafft hat.
Premiere verfügt über den Effekt "Schatten/ Glanzlicht" auch der verdient einen Einsatz, bevor hier teure plugins ins Spiel kommen.
Antwort von aight8:
Ich werde mal ausprobieren Jörg. Ja teures Plugin, aber wenn man es schon gekauft hat, wieso nicht gleich verwenden. mir ist nur das endresultat wichtig.
Ich bin schon das 2te mal im eher dunklerem Umgebung filmen und ich finde es leider noch lange nicht optimal. Die Bewegungsunschärfe und die Dunkelheit ist eine furchtbare Kombination.
Bisher habe ich kein Gain verwendet und mich immer drauf verlassen das ich dass in der Postpro schon irgendwie aufhellen werde können. Haupsache wenig rauschen bei der Aufnahme egal wie dunkel das Bild ist.
- Aber die nachträgliche aufhellung bringt mir ein ziemlich bläuliches Bild. Mit Whitebalance lässt sich da bisschen entgegenwirken aber naia.
Ich werde nun glaub mal +6 Gain verwenden, und die Comer1800 auf der XH-A1 eher schwach einstellen. Dann ist der Hintergrund/Spotlight kontrast sicher auch besser. UND die Portagonisten werden nicht allzufest geblendet.
Was sagt Ihr?
Antwort von Jörg:
Bisher habe ich kein Gain verwendet und mich immer drauf verlassen das ich dass in der Postpro schon irgendwie aufhellen werde können. Haupsache wenig rauschen bei der Aufnahme egal wie dunkel das Bild ist.
das ist ja auch ratsam.Gain ist eine Signalverstärkung, wenn dann schon rauschen im Bildsignal ist ...
Antwort von rainermann:
Was sagt Ihr?
ich sag - bei guten Bildern und prima Schnitt stört das Rauschen keine S..
Würd mir deshalb keinen Stress machen, das Gain so hoch wie vertretbar einstellen und losfilmen. Gerade bei Clubsachen können die Bilder ruhig etwas "dreckiger" sein. Ich mach bei meinen Musikvideos immer nachträglich noch ein "Filmkorn" rein, damits nicht so clean aussieht. Kommt immer gut an ("schaut gar net aus wie Video, wie haschn des gmacht?")
Antwort von aight8:
Bisher habe ich kein Gain verwendet und mich immer drauf verlassen das ich dass in der Postpro schon irgendwie aufhellen werde können. Haupsache wenig rauschen bei der Aufnahme egal wie dunkel das Bild ist.
das ist ja auch ratsam.Gain ist eine Signalverstärkung, wenn dann schon rauschen im Bildsignal ist ...
Ich dachte du tendierst auch eher zu Gain weil die Signalverstärkung ja vor der starken MPEG-2 komprimierung statt findet ?
Und bei wenig Gain habe ich immer noch das Problem mit dem Licht, das die Leute sich irritieren lassen.
@rainermann: Bei diesem Fall villeicht. Mein Hauptziel ist es erstmal das qualitativ beste Bild anzustreben. Dannach kann ich immernoch entscheiden ob ich nen Kaffefleck drauf mach oder was auch immer.
Antwort von aight8:
Das ist ein kurzer Auschnitt aus meinem ersten Dreh. Bin aber schon an einem neuem dran weil der Ton völlig unbrauchbar war.
0 Gain. Keine Nachbelichtung oder so.
Das Bild kommt mir zuu düster vor. Ausser jemand steht vor der Kamera. der ist dann weisser als ein Albino. Licht regulier ich seit dem schon aber trotzdem..
Antwort von nicecam:
Zur Problematik "Lieber Gain oder Aufhellen in der Post" hatte slashCAM mal getestet: Ratgeber : Gain oder Post – Ein kurzer empirischer Vergleich.
Antwort von aight8:
Ah Danke für den Link. Ja werde wohl Gain verwenden falls ich nicht unbedingt Lowkey filmen möchte.
Ich finde das irgendwie schon sehr faszinierend, das auf einem Bild doch "nur" 256 Graustufen sind. Mal ausgenommen den Farben.
256 Graustufen hört sich nach extrem wenig an. Nur mit 16 bit hat man da schon ~64'000 stufen. Höhrt sich schon sehr viel flüssiger an.
Komisch das man diese extreme Abstufung nicht merkt oder ich verstehe was nicht.
Und diese Bit-Angabe sehe ich beim slashcam Kamera-Datenblatt irgendwie auch nie.
Antwort von Jörg:
Ich dachte du tendierst auch eher zu Gain weil die Signalverstärkung ja vor der starken MPEG-2 komprimierung statt findet ?
Ich kenne natürlich die Theorie und auch den slashcam Artikel.
Ich habe ein anderes Empfinden, bei meiner cam sind alle drei Gain Stufen übers Menü abgeschaltet, ich werde aber keinen Grundsatzdiskurs darüber anstreben, obwohl der durchaus interessant werden kann.
Zumal die unterschiedlichen cams, mit ihren unterschiedlichen Signalaufbereitungen und verwendeten codecs sehr wohl in verschiedenen Weisen interpretieren könnten.
Antwort von Axel:
Ich finde das irgendwie schon sehr faszinierend, das auf einem Bild doch "nur" 256 Graustufen sind. Mal ausgenommen den Farben.
256 Graustufen hört sich nach extrem wenig an.
Ich finde es auch faszinierend. Es sind aber in Wirklichkeit noch weniger Stufen, da 0-16 und alles über 235 normalerweise abgeschnitten wird.
Lies dies zum Thema. Steht unter "Grundlagen" und nicht unter "Endgültiges". Falls es dich genug interessiert, um dich zu verstören, frag einfach weiter.
Schade übrigens, dass ich ohne YouTube-Account deinen Clip anscheinend gar nicht sehen kann ...
Antwort von aight8:
Habs gelesen danke jetzt ist mir schon einiges klarer geworden.
Den Clip siehst du jetzt auch.