Halb dokumentierter Parameter-Dschungel


Ein schönes Beispiel für die unglaubliche Funktionsfülle sind die Picture-Profile (Die Menüeindeutschung “Fotoprofil” sollte Filmer nicht abhalten, sie dennoch zu benutzen).



Sie erlauben die Einststellung von Schwarzpegel, Gammafunktion, Schwarz-Gamma, Knie, Farbmodus, Sättigung, Farbphase, Farbtiefe und Detail. Und viele dieser Punkte erlauben weitere Subeinstellungen. Die Details, also die Nachschärfung/Contour kann neben ihrer eigentlichen Intensität über V/H-Balance, B/W-Balance, Limit, Crispning sowie Spitzlichtdetails eingestellt werden.



Die Gamut kann zwischen Movie, Still, Cinema, Pro, s/w, ITU709,oder S-Gamut gewählt werden. Bis auf die zwei letzten Optionen bleibt der Anwender erst einmal im Dunkeln, welche Bereiche hiermit vom Sensor letztendlichabgedeckt werden.



Greift man sich das enorm umfangreiche Online-Handbuch, so findet man dort dann immerhin vereinzelte Hinweise, wenn man die Zeichen zu deuten versteht. So steht dort zu lesen:



“Cine1: Softens the contrast in dark parts and emphasizes gradation in bright parts to produce a relaxed color movie. (equivalent to HG4609G33)



Cine2: Similar to[Cine1] but optimized for editing with up to 100% video signal. (equivalent to HG4600G30)”



Während “Movie” weiter unspezifiziert bleibt, bedeuten die Zahlen hinter den Cine-Funktionen das es sich um Sonys Hypergamma-Kurven handelt, die man bis vor kurzem nur in Profikameras vorfinden konnte. Diese bilden über 11 Blendenstufen genau definiert ab und passen zum 1-Zoll Sensor der beiden Kameras eigentlich viel besser als S-Log2.



Da Cine2 jedoch definiert ab 100 IRE das Signal abschneidet, darf man sich besonders über Cine1 freuen. Laut Sony-Anleitung sollte man zum Zusammenspiel die Cinema-Gamut wählen, die jedoch wieder nicht näher spezifiziert ist: Als Auskunft findet sich nur “Suitable colors when[Gamma] is set to[Cine1]”.



Dies wäre vielleicht nicht so erwähnenswert, wenn nicht die minimalen ISO-Parameter in S-Log 2 teilweise unpraktikabel hoch ausfallen würden. Die RX10 II kann in S-Log 2 minimal ISO 800 einstellen, die RX100 IV sogar nur 1600 ISO. Da kann manchmal sogar der integrierte ND-Filter in der prallen Sonne zu schwach werden, besonders bei der RX100. Auch um das Rauschen in den Griff zu bekommen würde man sich oft kleinere ISOs wünschen. Hypergamma-Kurven können dagegen ab ISO200 aufwärts verwendet werden, was sie deutlich pragmatischer nutzbar macht. Gerade in Kombination mit dem ND-Filter ist man hier praktisch nie auf einen zusätzlichen Filter angewiesen. Hinzu kommt, dass man Hypergamma-Profile in der Regel auch leichter farbkorrigieren kann, da ihre Werteverteilung nicht so stark vom normalen REC709 abweicht.




Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Mit welchem Programm schneidest Du?














    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash