Im dritten und letzten Teil unseres ausführlichen Sony FX9 Praxistests geht es um Ergonomie und die Bedienung der FX9. Darüber hinaus klären wir, welches Zubehör am meisten Sinn an der FX9 macht und stellen ARRI, Vocas und Chrosziel Lösungen etwas ausführlicher vor. Bevor wir zu userem finalen Fazit der Sony FX9 kommen, schauen wir uns auch noch die Akkulaufzeit und den elektronischen Vario-ND der Sony FX9 kurz an.
Hier unser Labortest zur Bildqualität der Sony FX9
Hier unser Praxistest Teil 1 zum Thema Autofokusperformance der Sony FX9
Und hier unser Praxistest Teil 2 zum Thema Hauttöne und Bildeindruck der neue Sony FX9
Vorab auch nochmal kurz zur Einstimmung unsere bisherigen Testclips mit der Sony FX9:
Ergonomie
Beim Thema Ergonomie und Design orientiert sich die Sony FX9 vor allem an der bereits etablierten Bauform der Sony FS7, bzw. FS7 MKII. FS7-User sollten sich damit recht schnell auch bei der FX9 zurechtfinden können. Allerdings wurden ein paar zentrale Bedienelemente neu entworfen. Im folgenden unsere Erfahrung mit der Ergonomie und Bedienung der Sony FX9.
§Sony FX9§:Sony FX9
Vergleicht man die reinen Abmessungen der Sony FX9 mit jenen der FS7MKII zeigt sich, dass Sony hier nochmal an einer leichten Komprimierung gearbeitet hat. Die Sony Abmessungen auf der Sony Seite scheinen da etwas widersprüchlich zu sein, aber wenn man die Kameras nebeneinander stellt, sieht man, dass die FX9 nochmals minimal kompakter als die FS7 geraten ist. Die wichtigste Info hierbei dürfte das gleich bleibende Gewicht von 2 kg (Body-only) für die Sony FX9 sein.

Drehfertig mit dem Sony FE PZ 28-135 mm F4 G OSS Zoom, 85Wh Sony Akku, der ARRI-(Shoulder)Plate (K2.0035830) sowie Side-Brackets, Top-Plate, Sony Handgriff, Sucher und kleines Stereo-Mic kommen wir auf 7 kg. Wer das XDCA-FX9 Erweiterungsmodul an der FX9 nutzen möchte (wofür es auch Balance-technisch sehr gute Gründe gibt - hierzu später mehr) dürfte bei so einem Setup unserer Schätzung nach bei ca. 8-9 kg drehfertig landen.
Die wichtigsten Neuerungen bei der Ergonomie spielen sich bei der FX9 im vorderen Gehäusebereich auf der linken Kameraseite ab. Hier wurde deutlich mehr Platz für Bedienelemente geschaffen.

Das klassische ND-Filterrad ist weggefallen und wurde durch elektronische Plus/Minus Buttons ersetzt. Dafür hat man etwas weiter unten ein klickbares Navigationsrad erhalten, mit dem sich schnell im On-Screen-Menü zentrale Einstellungen auswählen und verändern lassen. Auch wenn wir klar Fans von (quasi) mechanischen ND-Rädern sind: Letztlich ziehen wir das neue Klickwheel für die Menünavigation dem alten ND-Rad vor, weil es viel mehr Funktionen bietet und zudem an einer ergonomisch sinnvollen Stelle sitzt.

Was wir ergonomisch für nicht ganz so gut gelöst halten, sind die weiter zurückversetzten Funktionstasten 1-3. Vor allem bei Kamerasetups wie bei unseren Test-Setup mit größeren Zoom-Objektiven muss die Kamera für eine optimale Tarierug auf der Schulter weiter nach hinten verschoben werden und hier wird es dann irgendwann schwierig an die Knöpfe 1-3 (u.a.) heranzukommen. Es gilt dann einen Kompromiss zu finden, zwischen Kopflastigkeit und Erreichen der wichtigsten Funktionsschalter.
Sehr gut ergonomisch umgesetzt zeigt sich hingegen der Handgriff der Sony FX9 (nach wie vor). Dieser bietet reichlich Funktionstasten, Quick-Menü-Navigation ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen und einen vorbildlich guten Halt. Auch das Blendenrad via Zeigefinger funktioniert angenehm schnell und sicher. Nicht zuletzt auch wegen seiner guten Quick-Release Funktion für die Anpassung des Griffwinkels für uns derzeit der beste Kamera-Handgriff am Markt.

Das einzige was wir uns in seiner jetzt dritten Version gewünscht hätten, wäre ein Schnellverschluss-System an den ARRI-Rosetten, um den Teleskop-Arm schneller aus dem Weg zu bekommen. Das Lösen der Rosetten-Schraube am Kamera-Body empfinden wir für eine Kamera, die vor allem auf Geschwindigkeit ausgerichtet ist, als zu umständlich – gerade beim schnellen Wechseln von Schulter auf Hüft-Höhe/Stativ und wieder zurück. Hier heisst es also weiterhin auf Lösungen von Drittherstellern zurückzugreifen (bei denen sich einige recht gute „quick release“ Lösungen finden).
Sehr gut gefallen hat uns die angenehm kurze Startzeit der Sony FX9. Gestoppt haben wir 6 Sekunden vom Einschalten bis zur ersten Aufnahme. Ein sehr guter Wert.
Bereits in unserem ersten Hands-On mit der Sony FX9 hatten wir die veränderte Suchermonitor-Montage der Sony FX9 kurz erwähnt. Dank jetzt nicht mehr runden sondern quadratischen Rods, droht der Monitor nicht mehr nach längerer Zeit zur Seite abzuknicken.

Um die quadratischen Rods klemmen zu können, bietet Sony einen Kunststoff-Einsatz für die Klemmen an. Ob diese Einsätze auch den rauen Profi-Einsatz überstehen, müssen erste Langzeittests zeigen. Bei uns bleibt da noch ein kleines Fragezeichen - während unseres Tests hatten wir jedoch keine Probleme mit der Sucheraufhängung.
Insgesamt sehen wir die Verarbeitungsqualität der Sony FX9 auf dem gleichen, guten Niveau wie bei der FS7.
Fokus-Monitoring
Für die kontrollierte Fokusbeurteilung der Sony FX9 stehen mit dem farbig frei zuweisbaren Peaking sowie der ergonomisch sinnvoll auf dem Handgriff liegenden Suchervergrösserung ausreichende Hilfsmittel für eine Beurteilung des Vollformat 4K Bilds zur Verfügung.
Positiv aufgefallen war uns vor allem beim Peaking, dass es auch bei schwachen Lichtverhältnissen vergleichsweise gut funktioniert.

Der Monitor könnte für unseren Geschmack zwar noch höher auflösen aber wir verstehen auch, dass es hier Kostengrenzen gibt. Gleiches gilt für die Konstruktion des Clip-On Sucher-Okulars: Konstruktiv hinterlässt es bei uns immer noch einen etwas zu filigranen Eindruck, der nicht so recht zur ansonsten guten Verarbeitungsqualität des Kameragehäuses passen will.
Was wir hingegen am Clip-On Okkular schätzen, ist die schnelle Release-Funktion, um es für tiefe Kamerapositionen schnell nach oben wegklappen zu können.
Und apropos Sucher: Wer mit dem Sony-eigenen Monitor unterwegs ist, wird die drei neuen Buttons an der Seite zu schätzen wissen, mit denen sich Peaking, Zebra und Assign zuschalten lassen. Für uns auf jeden Fall die wichtigste Neuerung beim Sony FX9-Monitor.
Eine Frage der Balance
Ergonomisch am meisten Sinn macht für uns der Formfaktor der Sony FS7 und FX9 vor allem bei zwei Kamerabedienungen: Auf der Schulter und auf dem Stativ. Insbesondere bei drehfertigen Setups mit ausreichend dimensioniertem Akku, Funkstrecke, Kopflicht etc. bewegt man sich gewichtstechnisch schnell in Regionen, bei denen eine handgeführte Kamera (auch Hüft- oder Brusthöhe) nur für kurze Shots möglich ist.

Wer also vor der Entscheidung für oder wider die Sony FX9 steht, sollte vor dem Kauf seine eigene Drehpraxis dahingehend befragen, ob die meisten Shots von der Schulter und vom Stativ aus geführt werden. Wenn dies der Fall ist, dürfte die FX9 die richtige Kamera sein, da sie wie kaum eine andere Dank ihres Teleskop-Handgriffs auf der Schulter ihre maximale Effektivität entfaltet.
Kommen in der eigenen Drehpraxis eher Arbeitshöhen zwischen Schulter und Hüfte oder häufiger Gimbal-Einsätze vor, ist man vermutlich bei kompakteren Kameras wie der C500 MKII besser aufgehoben (die dafür ergonomisch weniger als Schulterkamera funktioniert).
Dies vorausgeschickt gilt es für eine optimale Balance der FX9 auf der Schulter ein paar Dinge zu beachten. Das optimale Setup hängt hierbei stark von den genutzten Komponenten und deren Auswirkung auf die Balance und Bedienung ab. Optimal auf der Schulter ist ein Kamerasystem zumindest unsrer Meinung nach tariert, wenn sich der Schwerpunkt ebenfalls auf Höhe des Schulterpolsters befindet: Wenn die Kamera also weder Kopf- noch rücklastig auf der Schulter betrieben werden kann.
Für eine entsprechende Tarierung gilt bei der Sony FX9: Je mehr Gewicht man nach hinten verteilen kann, desto besser. Vor allem bei größeren Objektiven wie dem von uns genutzten 28-135 mm F4 G OSS Zoom tendiert die FX9 dazu, eher kopflastig zu werden. Erschwerend kommt dann hier die relativ tief in das Gehäuse integrierte Sony Akkuaufnahme hinzu. Daher raten wir für eine optimale Balance zu V-Mount Akkus zu greifen, die sich weiter hinten an der FX9 montieren lassen.

Für V-Mount Akkus an der FX9 stehen unterschiedliche Optionen zur Verfügung. Wer kabellos unterwegs sein möchte, ist auf das Sony Erweiterungsmodul XDCA-FX9 angewiesen, das allerdings mit einem Brutto-Listen-Preis von knapp 3.000,- Euro zu Buche schlägt (neben einer V-Mount Akku-Aufnahme erhält man hier dann auch noch Streaming-Optionen, einen Steckplatz für einen Audio-Empfänger und kommende externe RAW-Aufnahmefunktionen).
Wer hingegen die Zusatzfunktionalität des XDCA-FX9 Moduls nicht benötigt, dürfte am besten mit Dritthersteller-Lösungen für V-Mount-Adapterplatten an der FX9 bedient werden. Allerdings werden diese mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht über die Sony-Pin-Lösung an die FX9 angeschlossen werden sondern via (leider ungesichertem) Kabel über die gewöhnliche Stromversorgung der FX9 gehen müssen. Schade, dass Sony sich hier gegen einen zug-gesicherten Strominput bei der FX9 entschieden hat. Zwei-Poliges XLR, wie man es von anderen Herstellern kennt, hätte der FX9 unserer Meinung nach hier gut gestanden.

Hat man erstmal eine Akku-Lösung am Start, heisst es dann die richtige Base/Schulterplatte für die Sony FX9 auszusuchen. Und auch hierbei gilt es einiges zu bedenken. Wir haben uns drei unterschiedliche Lösungen an der Sony FX9 angeschaut: Den Cine-Vollausbau via ARRI FX9 Pro-Set inkl. Top-Plate, Side-Brackets, Schulterplatte uvm, die Chrosziel 401-FS7-Leichtstützte, die auch für die FX9 funktioniert, sowie die für viele unterschiedliche Kameras einsetzbare Vocas USBP-15 MKII inkl. Verschiebefunktion für optimale Tarierung.
Welche Base/Shoulderplate für die FX9?
Grundsätzlich raten wir bei der Auswahl einer Base-Plate/Schulterplatte für die Sony FX9 auf ausreichend vorhandene Montage-Punkte bei der Baseplate zu achten - insbesondere beim hinteren Kameraboden. Die Sony FX9 bietet hier (wie die FS7 II) zusätzliche Gewindebohrungen für die Plattenmontage an. Nicht alle Zubehörhersteller nutzen dieses Gewinde auch, was im Laufe eine Drehtages zu sich verschiebenden Baseplates führen kann.

ARRI und Chrosziel bieten bei ihren Plates vorbildlicher Weise bereits entsprechende Schraub-Aufnahmen an. Bei der Vocas USBP-15 MKII empfehlen wir hierfür die optionale FS7 / FS7 II Adapterplatte von Vocas zusätzlich zu nutzen.
Wer die Sony FX9 im Cine-Vollausbau Betrieb nutzen möchte, dürfte bei der ARRI-Lösung am besten aufgehoben sein. ARRI hat es sowohl bei seinem Basic Set (1.200,- Netto Preis) als auch bei seinem Pro-Set für die FX9 ( 2.700,- Euro Netto-Preis) geschafft, erfreulich zivile Preise zu kalkulieren. Cine-Betrieb bedeutet zum einen schwere PL-Mount Objektive (inkl. Schärfe, Mattexbox, etc.) und zum anderen jede Menge weiteres Zubehör an der Kamera (Monitoring, Timecode, Cine Tape etc.). Und genau für entsprechende Setups stellen die ARRI FX9 Sets durchdachte Lösungen dar.

Sehr gut hat uns hierbei vor allem die ARRI-Top-Plate (K2.0034691) für die FX9 gefallen. Nicht nur erlaubt die ARRI-Top-Plate die Montage des Sony eigenen Handgriffs (der über einige elektronische Funktionen verfügt) oder optional den verschiebbaren ARRI-Handle - die ARRI-Top-Plate bringt darüber hinaus auch eine eigene Sucheraufhängung mit, mit der sich der Suche für eine bessere Kamerabalance auch weiter nach vorne verschieben lässt. Zusätzlich bietet die ARRI Top -Plate noch viele Gewindebohrungen inkl. ARRI-Lockpin-Aufnahmen für diverses Zubehör und Magic Arms.

Auch in Sachen Lens-Support hat ARRI mitgedacht. Mit entsprechenden Gewindeaufnahmen auf der Baseplate lässt sich auch der Lens Adapter Support LAS-1 (K2.0003899) vor der Kamera befestigen, mit dem sich dann bsp. auch der Vocas Sony E-Mount auf PL-Adapter abstützen lässt und damit auch schwere PL-Optiken mit den auftretenden Torque-Kräften via Schärfe/Zoom Motoren etc. bestmöglich fertig werden dürften.
Schönes Detail bei ARRI am Rande: Dank Multi-Hex Schrauben lassen sich diverse ARRI FX9 PCA Komponenten mit unterschiedlichen Inbus-Schlüsseln befestigen (super-hilfreich wenn nur begrenztes Werkzeug zur Verfügung steht oder ein Umbau schnell von Statten gehen muss).

Optimalen seitlichen Schutz für das Gehäuse der FX9 für ruppigere Einsätze erhält man mit den ARRI Side-Brackets, die ARRI seit längerer Zeit mal wieder für die Sony FX9 anbietet. Vor allem auf der rechten Kameraseite entstehen via Brackets nochmal viele zusätzliche Mount-Optionen die wiederum alle Lock-Pin gesichert sind (einzig der Lock-Button der FX9 lässt sich auf der linken Kameraseite etwas schwer mit montierten Side-Brackets erreichen - ein dünner Schraubenzieher oder Inbus-Schlüssel schafft hier Abhilfe).
Wer weniger im Cine-Betrieb und eher leichtgewichtig mit weniger Anbauten mit der FX9 auf der Schulter unterwegs sein möchte, für den dürften gewichtsoptimierte Baseplates wie die Chrosziel 401-FS7-Leichtstützte eher das richtige sein. Schön zu sehen, dass alle FS7 Baseplates grundsätzlich auch an der FX9 zu funktionieren scheinen.

Für kleinere Anpassungen bei der Tarierung bietet die Chrosziel-Leichtstütze eine gut gelöste, weil werkzeuglose Verschiebeoption des Schulterpolsters. Trotzdem ist es auch für die Chrosziel-Lösung für eine optimale Kamerabalance wichtig, so viel Gewicht beim FX9-Setup nach hinten zu verteilen wie möglich. Wer entsprechende, gewichtsoptimierte, schlanke Baseplates als Immer-Dran-Zubehör an der FX9 bevorzugt, tut auf jeden Fall gut daran, V-Mount Akkus weiter hinten im Einsatz haben.
Wer (aus welchen Gründe auch immer) nicht in der Lage ist, mehr Gewicht bei der FX9 nach hinten zu verlagern und trotzdem einen ausgewogenen Schulterbetrieb benötigt, der sollte sich Universal Baseplates wie die von uns hier ebenfalls testweise montierte Vocas USBP-15 MKII einmal genauer anschauen.

Entsprechende Universal Baseplates wiegen zwar mehr, verfügen jedoch über weite Verschiebeoptionen, so dass sich auch eher kopflastige Setups noch gut für den Schulterbetrieb ausbalancieren lassen. Um zu verdeutlichen, wo sich eine für die Schulter korrekt ausbalancierte FX9 (mit internem Sony Akku) auf der Schulterplatte in etwa befinden würde, haben wir unser FX9 Setup auf der Vocas USBP-15 MKII mal entsprechend verschoben. Wie man unschwer erkennen kann, befindet sich der Schwerpunkt hier in etwa auf Höhe des Objektiv-Anschlusses – also genau zwischen Kamera und Objektiv:

Im Hinterkopf sollte man bei einer entsprechenden Tarierung der FX9 behalten, dass die Kamera damit soweit „hinten“ sitzt, dass der Sucher weiter nach vorne verschoben werden muss, als es die Standard-Aufhängung des FX9 erlaubt. Hier sind dann also erneut kreative Lösungen von Drittherstellern gefragt.
Zur Einordnung hier die Gewichte der unterschiedlichen, von uns hier getesteten Baseplates für die Sony FX9 im Vergleich:
ARRI K2.0035830 Plate for Sony FS7II/ FX9 = 706 g
Chrosziel 401-FS7 Leichtstütze = 640 g
Vocas USBP-15 MKII = 834g
Akku
Wie bereits erwähnt, können neben den kompakten Sony B-PU Akkus mit dem passenden Zubehör auch V-Mount Akkus an der FX9 betrieben werden. Persönlich würden wir auf Grund von Verfügbarkeit/ Preis, D-Tap-Fähigkeit und besserer Balance stets zu V-Mount Lösungen greifen.

Zum Thema Akku gehört natürlich auch der Stromverbrauch der Sony FX9, bei dem Sony erneut sehr gute Arbeit geleistet hat. Die FX9 hat uns beim 85 Wh Sony Originalakku BP-U90 nach 1 Stunde Nonstop-Betrieb in 4K 25p noch 117 Min Laufleistung angezeigt. Insgesamt erhält man also ca. 3 Stunden Nonstopbetrieb bei 85 Wh heraus, was einen sehr guten Wert darstellt. Mit zwei 150er V-Mount Akkus sollte man damit locker über einen Drehtag inkl. etwas Kopflicht kommen ...
Sony FX9 elektronischer Vario ND
Den elektronischen Vario ND Filter von Sony dürften viele bereits von der FS7 II sowie der FS5 kennen. Neu ist dessen Ausführung als Vollformat-Variante in der aktuellen Sony FX9.

Vor allem in Szenen mit stark wechselnden Lichtverhältnissen, bei denen möglichst wenig Veränderung am Bildeindruck gewünscht ist (Blende und Shutter sollen unverändert bleiben), kann der elektronische Vario-ND seine Stärken ausspielen. Von daher stellt er als Erweiterung der kreativen Bildgestaltung eine willkommene, weitere Option dar.
Im Hinterkopf sollte man beim elektronische Vario-ND der FX9 behalten, dass dieser in der Minimum Einstellung bei ¼ ND liegt. Wer also beispielsweise in einer Aufnahme aus einer dunklen Innenraum-Szene in eine helle Tag-Szene mit der FX9 wechselt, muss bei der dunklen Anfangsszene den ¼ ND als Anfangsbelichtung mit berücksichtigen.
Hier ein kurzer Test-Schwenk zur Vario-ND Performance der Sony FX9. Die Belichtung für den Startpunkt liegt im Schatten bei ¼ ND - der Endpunkt liegt bei 1/64 ND. Wir nutzen hier also fast den gesamten, verfügbaren Vario-ND-Bereich ( 1/4-1/128 ND).
Sony FX9 Fazit
Zu den Stärken der Sony FX9 zählen klar ihre hervorragende Autofokusperformance, ihre guten Lowlight-Fähigkeiten, die für den Schulterbetrieb optimierte Ergonomie und der Vario-ND. Deutlich verbessert hat Sony darüber hinaus die Hauttonwiedergabe der FX9. Auch der Stromverbrauch der FX9 bewegt sich auf angenehm moderatem Niveau.
Weniger geeignet sehen wir die FX9 für den Gimbal- und für den mobilen Handkamera-Betrieb. Auch beim Thema Stabilisierung hat die FX9 noch etwas Luft nach oben. Im Hinterkopf sollte man zudem bei der FX9 behalten, dass ihr Bild eher weich gerendert wird, (was jedoch kein Nachteil sein muss).
Unter Strich dürfte Sony mit der FX9 genügend Anreize zur Verfügung stellen - nicht zuletzt auch über den Preis - um FS5/FS7 Usern sowie Sony Alpha Nutzern einen relevanten Vollformat Upgrade-Pfad anzubieten. Auch wer bereits in Sony E-Mount Glas investiert hat, dürfte bei der FX9 gut aufgehoben sein.
Hier unser Labortest zur Bildqualität der Sony FX9
Hier unser Praxistest Teil 1 zum Thema Autofokusperformance der Sony FX9
Und hier unser Praxistest Teil 2 zum Thema Hauttöne und Bildeindruck der neuen Sony FX9