Sennheiser EW-DP + MKE2
Als Funkstrecke kam dieses Mal die neue Sennheiser EW-DP zum Einsatz. Sennheiser hatte seine neue, volldigitale Funkstrecke auf UHF-Basis im Frühjahr auf der NAB vorgestellt – siehe hierzu auch unser Interview vom Showfloor der NAB zur EW-DP:
Besonders gespannt waren wir bei der Sennheiser EW-DP wie sie sich im herausfordernden Messeumfeld der NAB schlagen würde – sowohl vom Handling her als auch von der Robustheit des Signals. Neben der EW-DP hatten wir auch das von uns seit Jahren hoch geschätzte Sennheiser MKE 2 Lavalier im Einsatz, das in lauten Messeumgebungen nach wie vor für uns die erste Wahl darstellt.
Montiert hatten wir die neue EW-DP Receiver-Einheit am Kamerablitzschuh der von uns hier genutzten Panasonic S5 II X. Sennheiser liefert hierfür bei der EW-DP eine Cheeseplate mit, die kameraseitig mit einem Blitzschuhadapter aus Kunststoff inkl. Lock-Hebel und receiverseitig mit Magneten arbeitet. Wir hatten über den Verlauf der IBC hierbei keine Probleme mit sich lösenden Komponenten der EW-DP. Wer noch mehr Montagesicherheit als die Hotshoe-Klemmung der Kamera benötigt, kann natürlich auch die Sennheiser-Cheeseplate direkt am Kamera-Cage anschrauben – Sennheiser hat hier vorbildlich viele ¼“ Gewinde und Schienen in die Cheeseplate integriert.

Ist die Cheeseplate montiert, klickt man den Receiver einfach auf die Cheeseplate. Vier Magnete – einer pro Ecke - sorgen für einen bemerkenswert starken Halt. Aber Achtung! Zwar lässt sich der Receiver auf beiden Seiten der Cheeseplate magnetisch montiert – aber nur eine Seite der Cheesplate hält der Empfänger komplett spielfrei. Am besten einfach vor der Montage kurz ausprobieren.
Im Messe-Interviewbetrieb hat sich die Sennheiser EW-DP Funkstrecke als zuverlässig und fehlerfrei erwiesen. Voraussetzung hierfür ist jedoch – wie bei allen UHF-Funkstrccken - vor dem Interview einen kurzen Scan der freien Frequenzen durchzuführen. Wer den Vorgänger noch kennt, weiss, dass dies durchaus etwas Zeit in Anspruch nehmen kann – bei der neuen EW-DP läuft der Scan im Receiver in ca. 3 Sekunden durch und kann sofort genutzt werden: Coole Sache. Wir hatten hierbei alles zwischen drei und 30 verfügbare Frequenzen. Die Verfügbarkeit von Frequenzen unterschied sich von Halle zu Halle und gelegentlich von Stand zu Stand sehr. Wir können einen Pre-Scan also nur wärmstens in vergleichbaren Situationen empfehlen.

Besonders gut gefallen hat uns - neben der robust-/hochwertigen Ausführung im Metallgehäuse – die Option, sowohl beim Empfänger als auch beim Receiver entweder gebräuchliche AA Batterien/Akkus (direkt ohne zusätzlichen Caddy) oder den Sennheiser BA 70 Akku zu nutzen. Zusätzlich lässt sich der Receiver auch via Powerbank und USB-C mit Strom versorgen – mit dem Sennheiser Setup ist man damit in Sachen Stromversorgung sehr breit aufgestellt.
Bemerkenswert war für uns darüber hinaus auch die angenehm kurze Latenz des EW-DP Systems - gerade auch im Vergleich zur bisher von uns genutzten AVX Funkstrecke. Sennheiser gibt die Latenz der neuen EW-DP mit 1.9 ms an – ein hervorragender Wert, der man als AVX-User durchaus sehen, bzw. hören kann.
Und apropos Sennheiser AVX: Zwar gefällt uns das Menü-System der EW-DP mit seinen übersichtlichen, rückseitigen Infos und der zentralen Menüführung am Receiver sehr gut – aber was wir gerne gesehen hätten, wäre zumindest ein haptischer Dreh-Regler für Gain.

Bei der Sennheiser AVX-Funkstrecke nutzen wir diverse XLR-Adapter für kompakte, drahtlose Setups und hier erhält man am XLR-Adapter stets mehrere Drehregler für Gain und andere Funktionen (die man auch auf einen kurzen Blick ablesen kann). Bei der EW-DP braucht es für die Anpassung des Gains mindestens 4 Klicks – für das Ablesen des Gain-Levels 1 Klick.
Unterm Strich hat uns die Sennheiser EW-DP Funkstrecke bei unserem ersten Praxis-Check mit ihrer Zuverlässigkeit, geringen Latenz, hochwertig-stabilen Bauweise und flexiblen Energieversorgung überzeugt. Mehr zur Sennheiser EW-DP demnächst auf slashCAM ...