Die Nachtaufnahmen
Hier nun zunächst die 3 Videoclips der DSLRs mit gleichwertigen Optiken und Einstellungen bei ansteigenden ISO-Werten:
Nikon D3s
°VF=NikonD3s_divIsos_neu#600#337
Canon EOS 1D Mark IV
°VF=Canon1DMKIV_div_ISOS#600#337
Canon Eos 5D Mark II
°VF=Canon5DMKII_divIsos#600#337
Bei der 200% Ausschnittsvergrößerung haben wir uns für einen Bildausschnitt entschieden, der sowohl sehr helle als auch sehr dunkle Partien enthält:

Im Folgenden die 200% Bildausschnitte bei der Canon EOS 5D Mark II, EOS 1D Mark IV und Nikon D3s mit den ISOs 400, 1600, 3200, 6400, 12800 und ggf. H1.



Bis ca. 1600 ISO sind alle drei VideoDSLRs ziemlich gleich auf, bei keinem der Videoclips lassen sich signifikantes Bildrauschen oder Codecartefakte feststellen. Ab 3200 ISO beginnen sich die Bildeindrücke leicht von einander zu separieren. Der dunkle Nachthimmel der Canon EOS 5D MKII und jener der Nikon D3s lassen erste, minimale Störungen erkennen, während die Canon EOS 1D Mark IV alles schwarz hält, was schwarz bleiben soll. Ab 6400 ISO treten deutliche Artefakte zu Tage, wobei die Nikon D3s mit beginnendem hellem Korn besonders hervorsticht, gefolgt von der Canon EOS 5D Mark II mit eher chromatischem Rauschen und die Canon EOS 1 D Mark IV ebenfalls mit minimal angedeutetem Chroma-Noise. Bei 12800 ISO ist das Bild der Canon EOS 5D MK II mit starken chromatischen Artefakten durchzogen und teilweise beschädigt, während die Nikon D3s mit hellem kornähnlichen Rauschen noch beachtlich viel Bilddetails und Schärfe zu bewahren weiss. Die Canon EOS 1D Mark IV glänzt mit dezenten chromatischen Artefakten. Bei H1, wo sich in unserem Beispiel nur noch die beiden Profi-Boliden messen, pflastert Canons EOS 1D Mark IV das Bild mit recht groben chromatischen Artefakten zu, während Nikons weisses Kornrauschen an Dichte deutlich gewinnt.
Wir wollen an dieser Stelle noch einmal daran erinnern, dass wir hier Video-Frames betrachten und NICHT Fotos. Bei der Lowlightfähigkeit dieser (eigentlich) Foto-Spezialisten kann sich durchaus ein völlig anderes Bild ergeben, weil hier nochmal andere Bild Algorithmen und Signalprozesse greifen.
Wir haben ebenfalls den kürzlich hier getesteten neuen Lowlight-Star im HD Camcorder Bereich aus dem Archiv gefischt: Die Sony PMW-350. Diesen 2/3“ Camcorder hatten wir ebenfalls bei Nacht am Potsdamer Platz stehen und ebenfalls bei maximal geöffneter Blende am Start, was in diesem Fall eine 1.9 ergibt. Hier das entsprechende Sony PMW-350 Video:
°VF=Sony_PMW350_0_42dbGain#600#337
Folgt man dem subjektiven Bildeindruck bei der Betrachtung der Helligkeitsverteilung im Bild und versucht ein ISO-Pendant bei den Video-DSLRs zu finden, landet man bei unserer ISO-Aufnahme-Serie bei 0 db Gain um 2500 ISO herum, 6 db Gain landen ca. zwischen 4000 und 6400 ISO und 12 db Gain bei ca. 8000 ISO (wohlgemerkt bei nicht ganz gleichen Blendenöffnungen).
Anbei der 200 % Ausschnitt der Sony PMW-350 bei 12 db Gain, sowie die Canon EOS 1D Mark IV bei 8000 ISO und die Nikon D3s ebenfalls bei 8000 ISO:



Die Canon EOS 1D Mark IV bügelt das Bild am meisten glatt, was ein wenig zu Lasten der Detailauflösung geht, produziert aber dabei auch das geringste Rauschen. Die Nikon D3s und die Sony PMW-350 bieten mehr Details bei dafür akzentuierteren Artefakten/Rauschen.