Wer sich auf der Suche nach umfassenderen Audio-Editing Funktionen in Final Cut Pro X befindet, landet schnell bei externen Audio-Editoren und der Frage, wie deren Zusammenspiel mit Final Cut Pro X aussieht. Da Apple mit dem neuen Logic Pro X über eine hausinterne, mächtige DAW verfügt, haben wir uns kurz Logic Pro X aus der Perspektive eines FCPX-Cutters angeschaut.
Vorab noch ein Paar Anmerkungen zu den derzeitigen Audio Bearbeitungsfunktionen von Final Cut Pro X und wo unserer Meinung nach noch Bedarf für Optimierung besteht.
Final Cut Pro X Audiobearbeitung
Den derzeit größten Mangel bei Final Cut Pro X sehen wir im Fehlen eines Audio-Mixers. Zusammen mit AU Plugins, die sich in einem FCPX Mixer dazuschalten liessen, einer in Echtzeit agierenden Regler-basierten Pegelfunktion inkl. Master Volume würde Final Cut Pro X hier enorm gewinnen. Das gilt auch für die derzeitige Waveform-Darstellung in Final Cut Pro X.
Wir können zwar die halbierte Waveformdarstellung in Final Cut Pro X aus Effizienzüberlegungen bei mobilen (kleinen) Bildschirmgrößen nachvollziehen – doch eine genauerer Bearbeitung ist durch Audiowaveforms in voller Größe gegeben, die sich in einem eigener Viewer anzeigen und bearbeiten lassen sollten. Das derzeitige Vergrössern in der Timeline reicht als Ersatz für eine dedizierte Vieweranzeige nicht aus.
Darüber hinaus fehlen in der Audiobearbeitung von Final Cut Pro X eine Reihe von Funktionen die zuvor durch Soundtrack Pro abgedeckt wurden. Insbesondere für die schnelle Erstellung jener Audioloops und Soundschnipsel für Videoclips, die man nicht extra als externen Job vergeben möchte, bietet Final Cut Pro X keine Optionen an. Zwar lassen sich Audiodateien aus (iTunes) Musikbibliotheken leicht in Final Cut Pro X einbinden – aber eine Loop-Bearbeitung fehlt. Die einzige Alternative von Apple um Loops zusamenzuschrauben (neben Logic Pro X) stellt derzeit GarageBand dar. Hier wiederum fehlt ein XML-Import von Final Cut Pro X-XML, so dass mehrspurige Audio-Timelines nur nach der Zuweisung von "Funktionen" (Roles) in Final Cut Pro X für Garageband exportiert werden können. Hinzu kommt, dass auch unter GarageBand der Loop-Browser weniger reaktiv als der alte Soundtrack Pro Loop-Browser arbeitet.
Schließlich hat ebenfalls noch kein Tool in Final Cut Pro X Einzug gefunden, mit dem sich Audio als Spektralfrequenzanzeige darstellen und bearbeiten liesse. Unserer Meinung nach eine der besten Audio-Bearbeitungs Neuerungen der vergangenen Jahre weil für das visuelle Universum von Cuttern hervorragend geeignet und dabei auch noch sehr effizient. In Soundtrack Pro hiess die entsprechende Darstellungsfunktion Frequenzspektrum-Ansicht.
Final Cut Pro X bringt zwar auch eine Reihe von innovativen Audiobearbeitungsfunktionen mit sich wie das Selektions-Tool für das gleichzeitige Pegeln mehrerer Audioclips, Roles für die effiziente Organisation von komplexen Audio-Segmenten und nicht zu vergessen die automatisierten Audio-Enhance Möglichkeiten beim Import von Material. Doch die oben beschriebenen Defizite lassen sich hiermit nicht beheben. Soweit der Stand der Dinge.