Performance

Zur Schnittperformance haben wir uns ja schon kurz geäußert, jedoch ist sie definitiv einen näheren Blick wert. Wir haben Final Cut Pro X gerade nur auf einem MacPro3.1 von 2009 getestet, der mit 8 x 2,8 GHz Kernen zwar viele Prozessorkerne besitzt, jedoch keine OpenCL-fähige Grafikkarte hat. Doch schon hier zeigt sich, dass Apple bei der Engine ganze Arbeit geleistet hat: Gegenüber schnellen PC Programmen wie Edius, Vegas oder Premiere ist die Vorschau-Performance hier nicht unbedingt besser, allerdings wirkt FCPX insgesamt etwas reaktiver als Vegas oder Premiere CS5 mit aktivierter Mercury Engine. Dies dürfte darauf zurückzuführen sein, dass das Interface einen eigenen Thread besitzt und dazu der Background-Renderer mit sehr kleinen Zeitscheiben arbeitet. Kaum stellt man mit der Maus irgendwas an der Oberfläche ein, pausiert das Programm unverzüglich seine prozessorbelastenden Arbeiten. Auch nicht gerenderte Bereich werden dabei oft ziemlich flüssig wiedergegeben. Wir haben bisher noch kein System gesehen, bei dem Backgroundrendering so perfekt implementiert wurde. Man bemerkt es praktisch nicht.



Ein großer Teil der subjektiven Geschwindigkeit bei komplexen Projekten ist dabei dem Transcoding zu verdanken. So werden die meisten Anwender diese Option nutzen, die zwar viel Speicherplatz auf der Festplatte einnimmt, dagegen aber noch mehr Performance erlaubt. Tatsächlich interessant ist dabei der transparente Übergang zwischen untranscodierten Clips und ProRes. Man weiß nie worauf man schneidet, bzw. welche Clips bereits im Hintergrund transcodiert wurden, da die Echtzeitperformance auch ohne Transcoding bemerkenswert gut ist.



Die Prozessorauslastung selbst ist ebenfalls bemerkenswert, da bei komplexen Effekten wirklich alle Prozessoren voll ausgefahren werden, das System dabei jedoch immer reaktiv bleibt.



Wir werden uns Final Cut Pro X sicherlich noch einmal auf einem schnellen System mit OpenCL-Grafikkarte ansehen und darüber berichten. Aber eines lässt sich jetzt schon sagen: Die zugrunde liegende Engine ist wirklich modern und durchdacht programmiert, um aktuelle Hardware auch wirklich auszureizen. Dies zeigt sich unter anderem auch in „Kleinigkeiten“, die auf den ersten Blick trivial klingen mögen: Final Cut Pro X kann AVCHD-Dateien auch über Clipgrenzen hinweg rückwärts absolut ruckelfrei abspielen, selbst wenn diese nicht vorher nach ProRes transcodiert wurden. Dieses kleine Detail zeigt, dass Apple bei der Programmierung der Engine wirklich ganze Arbeit geleistet hat, denn hierfür müssen Videoströme incl. B- und P-Frames quasi rückwärts vorausschauend entpackt werden. Trivial ist etwas anderes.



Dazu teilt sich FCPX mit Motion diese Render-Engine, was zahllose GPU-Effekte in Echtzeit ermöglicht. Alten Final Cut Fans wird es zwar nur ein schwacher Trost sein, aber die Engine, die hier unter der Haube werkelt ist absolut State-of-The Art und gehört zum besten, was wir sowohl auf PC als auch auf Mac Seite jemals gesehen haben.





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