Ähnlichkeiten
Dennoch teilt die Kamera viele Gemeinsamkeiten mit ihren deutlich günstigeren Vorläufern: Das Gehäuse ist praktisch identisch. Hinter der Wechselobjektiv verrichten allerdings drei 16:9-Zoll-CCDs ihr Werk, die mit je 1,67 Megapixeln rechnerisch sogar ohne Pixelshift für volle HDV2-Auflösung sorgen können. Auch der Sucher ist wieder frei justierbar, wodurch man theoretisch sogar mit dem linken Auge eine Sichtkontrolle hat. Durch Aufklappen ist der Sucher auch als Display nutzbar. Allerdings reichen die 215.000 Pixel trotz Fokussierhilfen wie Peaking und Ausschnittsvergrößerung nicht aus, um zuverlässig die Schärfe kontrollieren zu können. Ein externer Vorschaumonitor könnte hier helfen, jedoch sollte dieser über Komponenten und nicht über Firewire angeschlossen werden (wie z.B ein Notebook mit Capture-Software). Denn durch die lange GOP-Struktur der MPEG2-Kompression liegt das Signal hier mit fast einer Sekunde Verzögerung an. Deutlich zuviel für eine Bildkontrolle. Diese ganze Schärfe-Problematik teilt Canon jedoch mit allen anderen bisher erhältlichen HDV-Camcordern.
Bedienung
Auch bei der Bedienung ist die XL 1H eine klassische XL-Kamera. Wenn man bereits mit den anderen Kameras der Serie gefilmt hat, findet man sich sofort zurecht. Damit erbt das neue Modell allerdings auch die alte Schwäche der Kopflastigkeit: Als Schultercamcorder trägt der Bedienarm des Kameramanns einen großen Teil des Kamera-Gewichts, was zur schnellen Ermüdung beim Filmen führt. Auf einem Stativ ist die XL 1H daher deutlich besser aufgehoben. Ein deutliches Indiz für den primären Einsatz als Studiokamera oder für den szenischen Film.
Wie es sich für eine professionelle Kamera gehört, finden sich alle wichtigen Einstellungsmöglichkeiten als separate Knöpfe und Drehregler am Gehäuse. Nur für grundsätzliche Einstellungen muss man in das Kamera-Menü. Auf einer SD-Karte lassen sich bis zu sechs Kamera-Einstellungen speichern und bei Bedarf abrufen. Auch die Zoom-Wippe ist sozusagen erste Sahne: Butterweiche An- und Ausfahrten sowie die einstellbare Zoomgeschwindigkeit garantieren professionelle Bildfahrten. Das mitgelieferte 20fach-Zoom-Objektiv ist nicht so weitwinkelig wie das der Z1/FX1, allerdings zeigt letztere im extremen Weitwinkel auch deutliche Kissenverzerrungen. Der optische Bildstabilisator funktioniert übrigens tadellos. Kleinere Wackler korrigiert er soft ohne nervöse Hakler. So soll es sein.